Analog grüßt Digital

MA-Arbeit von Thomas Wagner, SS2012

MA-Arbeit, Thomas Wagner, SS2012


Die MA-Arbeit von Thomas Wagner wurde für den Giebichenstein Designpreis nominiert und erhielt den ersten Preis in der Kategorie „Beste Idee“ und den Preis des Fördervereins der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Analog grüßt Digital

In einer Zeit, in der immer mehr Kinder mit Konsolen und Computern groß werden und diese Geräte in nahezu jedem Haushalt vorhanden sind, werden bestimmte Fähigkeiten, die diese Technologien nur unbefriedigend unterstützen können, vernachlässigt. Besonders bei den unter 13-jährigen Kindern hat die Digitalisierung Auswirkungen auf die Bewegungsschulung, die Sprache und die Kreativität.
Das Produkt soll zeitgemäß die neu entstehenden Lücken im kreativen Spiel positiv bereichern. Dabei soll das Produkt vor allem die möglichen Verlierer der Entwicklung einbeziehen, die zwar über die Technik verfügen, es aber vornehmlich für unpädagogische Spiele oder passiven Medienkonsum nutzen.

Entstanden ist die Ausarbeitung eines Spiels für Kinder, die zu viel in virtuellen Räumen verweilen und dadurch ihre kindliche Kreativität unterfordern. Das Spiel soll ihre Fantasie beflügeln, das räumliche Denken verstärken, der Entwicklung eines ästhetischen Bewusstseins dienen und daraus folgend, durch das Schaffen eigener Werke, das Selbstbewusstsein stärken.

Mithilfe einer speziellen Kamera, der Kinect, welche Tiefen und Infrarotsensoren besitzt, kann das Kind mit Gestensteuerungen eigene geometrische Körper formen und zunächst am Rechner zusammensetzen. Ist man mit der Figur zufrieden, kann man sich Teil für Teil am eignen Drucker ausdrucken. Die Bauanleitung kann  entweder gedruckt werden oder am Bildschirm Schritt für Schritt verfolgt werden. Die Schnittbögen werden ausgeschnitten und verbunden mit Musterbeutelklammern. Danach kann die Figur weiter bearbeitet werden, beklebt oder angemalt, einzig die Konturen und die farbliche Kodierung der Teile muss erhalten bleiben.
Nach Fertigstellung kann die Figur als Steuerungselement von dem Kind benutzt werden. Die Kinect-Kamera erkennt die einzelnen Körper an der Farbe und setzt sie in ein Verhältnis. Mögliche Zukünfte wären die Erweiterung einer Spielwelt im Computer oder auch analog. Analog nimmt das Spiel dann den Platz eines klassischen Baukastensystems ein, das außerdem von jedem mit Zugang zu einem Computer und Drucker kostengünstig umgesetzt werden kann.