3D–Druck–Workshop in Havanna

Das neue Semester begann in Kuba, einem Land der Improvisation und der beschränkten Möglichkeiten und sollte mit einem Workshop auf den ersten Abschnitt im Projekt "3M mal 3i" (improvisieren, interpretieren, individualisieren) einstimmen. Jede der per Los zusammengestellten Gruppen aus einem kubanischen und einem deutschen Studierenden sollte im ersten Schritt Baumaterialien für den Workshop im Umfeld der Hochschule suchen. Das konnten einfach zu beschaffende Alltagsgegenstände oder Abfallprodukte mit einer durchschnittlichen Größe von 15 bis 20 Zentimeter sein. Aus diesem Fundus wurden 10 unterschiedliche Materialien gewählt, die den 10 Gruppen wieder per Los zugeteilt wurden. Anhand der Aufgabe einer ein Meter überspannenden Brückenkonstruktion mit einer Tragfähigkeit von mindestens einen Kilogramm sollte ein für das entsprechende Material spezifischer Verbinder entwickelt, gedruckt und erprobt werden. Dabei ging es weniger um das finale Ergebnis, eine 1 Meter lange Brücke zu bauen, sondern viel mehr um die Auseinandersetzung mit den speziellen Materialeigenschaften, eine geeignete Konstruktionsweise für die Brücke daraus abzuleiten und einen für diese Anwendung geeigneten Verbinder zu entwerfen. Da der zeitliche Rahmen sehr knapp war und ein Kabelbruch während der letzten nächtlichen Serie den Drucker außer Funktion gesetzt hat, konnten nicht alle Gruppen ihr Projekt wie gehofft abschliessen, funktionsfähige Prototypen sind jedoch selbst für die schwierigsten Ausgangsmaterialien entstanden.