„Heute bin ich...“

Masterkollektion von Helene Werner
Teil 1: Research
Wintersemester 2016/17

Foto: Robert Raithel
Umsetzung: Helene Werner

„Heute bin ich...“  / Research

Heutzutage können wir alles sein, was wir wollen. Wie per Mausklick kann ich mir zusammenstellen wie und was ich sein möchte. Ist es jedoch nur ein irreales Aufstülpen von Rollen oder ist es unsere heutige vielfältige Wirklichkeit? Wir können nicht alles aber vieles sein, ohne weniger authentisch und natürlich zu sein. Mein Masterprojekt „Heute bin ich..“ ist eine Untersuchung der Begrifflichkeiten: Wandelbarkeit, Variabilität und Identität. Die theoretische Auseinandersetzung dieser Themen entstand über ein Verkleidungsexperiment im öffentlichen Raum. Durch Hilfsmittel wie Kleidung, Make-up, Barthaare, Socke in der Hose und weggebundene Brüste habe ich mich von einer Frau in einen Mann namens Hannes verwandelt der auf eine Party geht. Es war nur eins der möglichen Extreme, um meine Identitätsgrenzen auszutesten. Begleitende Fragen dabei waren: „Wie weit ist der Begriff `Identität` einer Person dehnbar?“ und „Ist Hannes identisch mit Helene?“ Natürlichkeit, alltägliches Rollenverhalten und Maskerade sind Begriffe, die ich anhand dieses Selbstexperiments, durch Einbezug meiner Umwelt, erforscht habe. Es sind Themen, die auch im Kontext Mode immer aktuell sind. Entstanden ist eine qualitative Feldforschung die einen individuellen Einblick anstelle eines Mittelwerts aufzeigt. Ich kann nie gleichzeitig mit Hannes in einem Raum sein und doch bin ich auch immer Hannes, weil Hannes aus Helene entsprungen ist, genau wie auch andere alltägliche Rollen von uns selbst real und nie verschwunden sind.