„OH, ICH MÖCHTE MICH VERSCHENKEN", Lisa Palm

WiSe 2016/17, Textildesign ab 3. Studienjahr, Master; Bettina Göttke-Krogmann

Fotografie: Sebastian Lange, Paul Kirchmeyr, Jakob Wierzba

Ich besuchte das Bauhaus-Archiv in Berlin, wo ich u. a. in den Niederschriften der Weberin Gunta Stölzl lesen durfte. In Ihren Aufzeichnungen habe ich mich oft selbst wiedergefunden und verstanden gefühlt. Stölzl trieben ihrer Zeit die gleichen Gedanken, Sorgen, Ängste um, die auch mich heute beschäftigen. Schnell entschied ich mit Zitaten von ihr zu arbeiten, diese jedoch zu verschlüsseln, um Plakativität zu vermeiden. Erst durch die Überlagerung eines zweiten Textils mit transparenten Bereichen werden sie sichtbar:

"weben ist aufbauen, konstruieren von geordneten Gebilden aus ungeordneten Fäden; durch die Verkreuzung wird der weich sich verlierende faden zur Fläche."

"oh, ich möchte mich verschenken, aber ich weiß, dass ich warten muss und mich neigen, ganz in mich selbst."

Gestalterisch ließ ich mich außerdem von einem Gewebe von Gunta Stölzl sowie von einer Farbübung Paul Klees inspirieren. Die Kollektion ist so aufgebaut, dass sie den Anforderungen eines modernen Nutzers entspricht: Durch Transparenz sind die Vorhänge flexibel kombinierbar und bieten ein individuelles Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten. Bei allen Textilien handelt es sich um Gewebe.