„Der Bettler“ Katja Borsdorf und Jürn-Christian Hocke

Die Geschichte

Jeder, der einmal Halles Boulevard entlang gelaufen ist, sollte ihn kennen: er ist ein stadtbekannter Bettler. Seit Jahren sitzt er täglich an der gleichen Stelle. Sein besonderes Kennzeichen: liebevoll, aufwändig und auffällig gestaltete Schilder mit freundlichen Botschaften, wie z.B. „Ich wünsche Ihnen ein Frohes Fest.” Er grüßt die vorbei laufenden Menschen stets freundlich und er wirkt so glücklich als hätte er sich sein Leben genau so ausgesucht. Der Trailer rückt diesen Mann unter dem Aspekt „Umgang mit der Zeit” in ein anderes Licht. Der Bettler, als Angehöriger einer Randgruppe, und die graue Masse der Gesellschaft werden gegenüber gestellt. In diesem Zusammenhang, ist der scheinbar zeitlos lebende Straßenbettler „reicher” als die Menschen, die gestresst an ihm vorbei hetzen und – ihre Zeit scheinbar fremdbestimmt – verleben. Der Bettler wird im Trailer zum Helden. Er ist Ruhepol in einer hektischen Zeit und hat das, wonach wir eigentlich streben: Zeit. Zeitreichtum kann nur durch Verzicht erlangt werden. Dieser Bettler, als Extrembeispiel, verzichtet auf alle Pflichten und Annehmlichkeiten des modernen Lebens und hat im Gegenzug alle Zeit der Welt. Indirekt wird die Frage aufgeworfen: „Wer ist hier eigentlich die arme Wurst?”

Der Link zum Film

http://www.juern.de/zeitlos/