Zwei Neuberufungen zum Wintersemester an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Matthias Görlich (Kommunikationsdesign/Informationsdesign) und Hans Stofer (Plastik/Schmuck) wurden an der renommierten Kunsthochschule als Professoren ernannt.

Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wurde 1915 gegründet, hier Blick auf das Kornhaus am Campus Kunst.
Foto: Adrian Parvulescu

Matthias Görlich übernimmt zum Wintersemester 2017/18 die Professur für Kommunikationsdesign/Informationsdesign im Fachbereich Design. Bereits seit März 2017 war er in dieser Position als Vertretungsprofessor an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle tätig. Görlich, geboren 1975 in Mannheim, studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule Darmstadt. Seit seinem Diplom im Jahr 2000 arbeitet er mit seinem Studio im Bereich Gestaltung und Konzeptentwicklung unter anderem für Kunstinstitutionen wie dem Städel Museum und der Schirn Kunsthalle Frankfurt, dem Architekturforum Zürich und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Weitere Auftraggeber waren außerdem humanitäre und kulturpolitische Akteure, darunter das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina‑Flüchtlinge in Jordanien, die Goethe-Institute Stockholm und Mumbai sowie das Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Er ist Mitherausgeber der Civic City Cahiers zur Rolle des Designs in der Entwicklung einer sozialen Stadt sowie der Studienhefte Problemorientiertes Design. In Kürze erscheint darüber hinaus die Publikation Vergessene Schulen zur Politisierung der Architektenausbildung im Verlag Spector Books.
Görlich ist seit 2005 in der Lehre tätig. In der Vergangenheit wirkte er unter anderem an der Universität Stuttgart, der Städelschule Frankfurt, der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der Zürcher Hochschule der Künste. Zudem leitete er zahlreiche Workshops, die ihn an Hochschulen wie das KRVIA Mumbai in Indien, die ELISAVA Barcelona, die ENSAD Paris, die GCU Cairo und die RWTH Aachen führten.

Im Studiengang Plastik des Fachbereichs Kunst erhält mit Semesterbeginn Hans Stofer die Professur für Schmuck. 1957 im schweizerischen Baden geboren, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Feinmechaniker und Werkzeugmacher. Anschließend studierte er von 1981 bis 1984 an der Ab­tei­lung „Schmuck und Ge­rät“ der heutigen Zürcher Hochschule der Künste.
In Zürich arbeitete Stofer als freischaffender Künstler und Schmuckgestalter, bevor er 1987 nach London zog, wo er sein Studio einrichtete und zu unterrichten begann. 2006 wurde er zum Professor am Londoner Roy­al Col­le­ge of Art und zum Programmleiter des Masterstudienganges Schmuck und Metall ernannt. Seine Arbeiten wurden in Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, etwa in der Pinakothek der Moderne in München, dem MUDAC in Lausanne sowie dem V&A Museum, der Louis Koch Collection und der Crafts Council Collection in London. In diesem Jahr stellten der Tresor Basel, das Nationalmuseum Wroclaw und das Landesmuseum Zürich Stofers Arbeiten aus.

Innerhalb der nächsten Jahre wird fast die Hälfte aller Professorinnen und Professoren der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle altersbedingt aus dem Hochschuldienst austreten. Die Vielzahl der bevorstehenden und bereits erfolgten Neubesetzungen – wie auch in diesem Semester – stellt für die Kunsthochschule damit sowohl eine Herausforderung als auch zugleich eine Chance zur weiteren Profilierung dar.