Exkursion nach Kleve, Moyland, Hombroich und Düsseldorf

vom 30. Januar bis 03. Februar 2014,
gefördert von Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre

Bild bereitgestellt von Nike Bätzner

Exkursion nach Kleve, Moyland, Hombroich und Düsseldorf vom 30. Januar bis 03. Februar 2014

Die beantragte Exkursion nach Kleve, Moyland, Hombroich und Düsseldorf steht im Zusammenhang mit dem im Wintersemester 2013/14 stattfindenden Seminar „Konzepte von Figuration und Körper in der zeitgenössischen Plastik“ und der zugehörigen fachbereichsübergreifenden Vortragsreihe „Eine gute Figur machen...“. Hauptziel der Exkursion ist es, zusätzlich zu den Veranstaltungs-/Vermittlungsformen Vorlesung bzw. Seminar den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit zu eröffnen, die von ihnen im Verlauf des Semesters erworbenen Kenntnisse und erarbeiteten methodischen Ansätze direkt an Kunstwerken im Original zu erproben und zu vertiefen. Hierüber hinaus wird den Studierenden auch Zeit eingeräumt, um sich den ausgestellten Arbeiten, deren Arrangement und Inszenierung auf zeichnerischem/fotografischem Weg anzunähern. Neben dieser unmittelbaren, auch praktischen Auseinandersetzung mit Kunstwerken im Ausstellungskontext sind u.a. Treffen mit den Direktoren des Museums Kurhaus Kleve, Dr. Harald Kunde, und der Stiftung Museums Schloss Moyland, Dr. Bettina Paust, sowie der Leiterin des Joseph-Beuys-Archivs, Dr. Stefanie Heckmann, verabredet. In diesen Gesprächen/Führungen werden u.a. kuratorische bzw. kustodische Fragestellungen erörtert und somit der Betrachtungsrahmen des einzelnen Kunstwerks auf dessen institutionelle Kontextualisierung und Archivierung hin erweitert. Die benachbarten nordrhein-westfälischen Städte Kleve, Moyland, Hombroich und Düsseldorf bieten sich zur Erweiterung des durch Seminar und Vortragsreihe gesetzten Themenschwerpunkts in besonderer Weise an, da hier in relativer Nähe zueinander zeitgenössische figurative Plastik von besonderem kunsthistorischem Wert und in vergleichsweise hoher Dichte ausgestellt ist (Mataré, Beuys, Foulkes, Baumüller, Chillida, Saraceno, Philipsz u.a.)

Besuchte Orte Museum Kurhaus Kleve –
Ewald Mataré-Sammlung, Atelier Beuys; Stiftung Museum Schloss Moyland, Sammlung van der Grinten, Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen; K 21 Ständehaus, Düsseldorf; Kunsthalle Düsseldorf; K 20, Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalen; Stiftung Insel Hombroich; Langen Foundation, Raketenstation Hombroich

Statement der Studentin und Tutorin Christina Jendrzok:
"Konzepte von Figuration und Körper in der zeitgenössischen Plastik“ lautete das Thema des Seminars, in dessen Rahmen die Exkursion stattfand. Immer wieder wurde im Seminar und Tutorium vor allem eine Grenze deutlich: eine Skulptur lässt sich nur in Ansätzen anhand einer Fotografie erleben. Die Exkursion bot daher einen idealen Abschluss, um das zuvor erworbene kunsthistorische Wissen und die in Diskussionen entstandenen Fragen und Thesen direkt an den Originalen zu übertragen, anzuwenden und neue Zusammenhänge zu erschließen. Teilweise noch im Seminar abstrakt gebliebene Themen, wie z.B. die Wirkung von Größe und Proportionsverschiebung auf den Betrachter, konnte nun aus eigener Perspektive nachempfunden werden. In der Exkursion wurde eine breite Vielfalt an Ausstellungsräumen besucht. Anhand dieser Vielfalt der musealen Räume mit ihren unterschiedlichen Konzepten (Skulpturen in Innenräumen mit und ohne Beschriftung, Skulpturen in Außenräumen sichtbar auf einen Sockel präsentiert oder direkt in die natürliche Umgebung integriert) wurde eine Vertiefung und Erweiterung auf den Schwerpunkt Skulptur-Raum-Beziehung geboten. Zusätzlich verschafften Gespräche mit künstlerischen Kuratoren einen Einblick in eine pädagogische Praxis, so dass neue Betrachtungsweisen, wie z.B. Skulpturen unterschiedlicher Künstler und Stile miteinander ausgestellt werden können, eröffneten.(...)"

 
Statement der Studentin Maria Turik:
„Die Exkursion nach Kleve, Moyland, Hombroich und Düsseldorf hat uns vor allem ermöglicht, die herausragenden plastischen und installativen Werke im Original zu sehen, zu hören und in einigen Fällen etwas Zeit in installativen Räumen zu verbringen. Ein weiterer wichtiger Aspekt dabei war die Vielfalt der umsichtigen Herangehensweisen zur Präsentation und Zusammensetzung der Exponate, die wir in unterschiedlichen räumlichen Kontexten erlebt haben. Das hat uns erlaubt, Neues über unterschiedliche Sammlungs- und Ausstellungskonzepte zu erfahren.
Neben der Auseinandersetzung mit wichtigen zeitgenössischen Kunstwerken hatten wir auf Hombroich die wunderbare Möglichkeit, Bezüge zu den zeitlich und zivilisatorisch voneinander extrem weit entfernten Kulturschichten herzustellen und dadurch eigene Wahrnehmungsmuster und Wahrnehmungsgrenzen anzutasten.
Darüber hinaus hatten wir zahlreiche Gelegenheiten, unsere Analysefähigkeiten weiter zu üben und die kunstgeschichtlichen Methoden an unterschiedlichen Beispielen anzuwenden. Die Reise in das Rheinland ist zum außerordentlich günstigen Rahmen geworden für einen intensiven und ernsthaften Meinungsaustausch zu einem breiten Themenkreis, sowohl in der Gruppe als auch mit den Leitern und Kuratoren der besuchten Institutionen.
Außer dem spürbaren Beitrag zum Verständnis der theoretischen Fragen hat uns die Exkursion neue Impulse, neue Bestätigung und Inspiration für eigene künstlerische Arbeit gegeben.“

Initiatoren: Studentin Christina Jendrzok, Prof. Nike Bätzner

 

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12066  gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

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