Exkursion nach Wien
Juni 2014,
Architektur, Ausstellungen & Diplome

Initiator: Student Lukas Wronski

Foto: Lukas Wronski

Exkursion nach Wien vom 15. bis 19. Juni 2014

Besuchte Orte Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für bildende und mediale Kunst, Tanztheater „Brut“ am Karlsplatz, Schlossparkanlage Belvedere: Sphinxschau, Atelier Toni Schmale („Concrete Fistful Love“), Adolf-Loos-Haus, Architekturmuseum, Museum für Technik, Secessionsgebäude von Joseph Maria Olbrich: Klimts Beethovenfries „die Poesie“, Besichtigung des Technischen Museums Wien, besonderes Augenmerk lag auf der Sonderausstellung „Space“, Besichtigung des Architekturzentrums Wien, sowie auf der Sonderausstellung „Think global, built social“ und der Dauerausstellung der Architektur in Wien im 20./21. Jahrhundert

Ausschlaggebend für die Exkursion nach Wien waren das Interesse für das architektonische Gefüge in Zusammenhang mit Deutschland und dem Modernismus, die Stadt selbst als kreativer Puls, die kontroversen Diskussionen, die dort statt fanden und finden, die zeitgenössische Kunst an Akademien und in Ausstellungsräumen und nicht zuletzt der ehemalige und zukünftige Wohnort zweier guter Freunde und Kunststudenten der Burg Giebichenstein. - Alessa Brossmer

Sonntag, 15.06.14
20.00 Uhr Tanztheater „Brut“ am Karlsplatz, Come Back von Doris Uhlich
In dem Stück lässt die Choreografin fünf ehemalige BaletttänzerInnen der Wiener Staats- und Volksoper auf die Bühne zurückkehren, lange nach dem Ende ihrer Tanzkarierre. Ein Jahr haben die TänzerInnen gemeinsam mit Uhlich eine futuristische Archäologie betrieben: Ausgehen von der verinnerlichten Hierarchie der strengen Körpertechnik des Balletttanzen, die einmal ihre zweite Natur war, ging es dabei nicht um eine nostalgische Rückschau oder um persönliche Versäumnisse, sondern um riskante Ausblicke: Welche Kraft steckt hier und jetzt in diesen disziplinierten, mit der Zeit transformierten Körpern? Wohin kann sich diese Kraft heute entladen? Wie kann man ein verinnerlichtes System beweglich machen? Während ihre AltersgenossInnen Ende der 1960er Jahre gegen die bestehende Ordnung revoltierten, trainierten sie an der Stange. Haben sie die Aufbruchszeit um sie herum mitverfolgt? War ihnen bewusst, welche Wende draußen stattfand? Mit ihrem Come Back gründen die ehemaligen TänzerInnen als Pensionäre radikal und selbstironisch ihre eigene revolutionäre Bewegung. Ihr Material: politisch brisante Körper, die an der Disziplinierung ihrer Leiber rütteln, die utopische Bewegungslandschaften suchen und ihre Grenzen als politische Chance sehen. „.....auf einem auswärts gedrehten Bein hat man mehr Standfestigkeit“ (M.J., Tänzerin)

Das Stück Come Back ist für mich persönlich ein Highlight der Wienexkursion gewesen. Da ich letztes Jahr beim Camp1 die Möglichkeit hatte, bei dem Workshop Körperbaustellen von der Choreografin Doris Uhlich teilzunehmen. Für meine künstlerische Arbeit war das Sehen des Stückes eine wichtige Bereicherung, besonders im Hinblick auf die für meine Arbeit wichtig Fragestellung nach dem Körper als Politikum. Zudem die Fragestellung nach Gruppen- und Einzelkörpern und deren Ordnungen.
- Eva Storms

Montag, 16.06.14
Stadtspaziergang mit Lukas: Oper, Volkstheater, ehemaliges Rotlichtviertel, Josefstadt
Schlossparkanlage Belvedere: Sphinxschau
Zeitgenössische Auseinandersetzung und Diskussion über barocke Bauten und Skulpturen
Univiertel (Gargarin-Lunch) – Einblick in eine kleine autonome Szene Wiens
Stadtspaziergang Karlsplatz bis Stephanskirche: Pestsäule
Atelier Toni Schmale („Concrete Fistful Love“)
EKH: Varieté des Grauens
Pizza am Kanal

Dienstag, 17.06.14
Diplompräsentationen Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für bildende und mediale Kunst
Wir nahmen teil an der Diplomverteidung von Leander Schönwegen The creator has a masterplan. Dies war wichtig und interessant um bestehende Kontakte zu intensivieren (Karla König – Erasmus – Connection – Bergen) und neue Kontakte zu knüpfen, zudem haben wir Einblick in die Gepflogenheiten der Diplomverteidigung außerhalb der Burg Giebichenstein bekommen.
14.00 Uhr Treffen am Maria-Theresia-Platz, Besichtigung Museumsquartier
15.00 Uhr Kunsthalle Wien Ausstellung „I´m Isa Genzken, The Only Female Fool“, Artisttalk mit Marusa und Stefanie und Lukas´ Klasse von der Akademie der bildenden Künste Wien (Performative Kunst und Bildhauerei/Monica Bonvicini)
Karlskirche Künstler_innengespräch mit Samuel Seger und Steffi Parlow
18.00 Uhr Diplompräsentationen der Akademie der bildenden Künste Wien, Hauptgebäude

Mittwoch, 18.06.14
Diplompräsentationen der Akademie der bildenden Künste Wien, Bildhauerei Kurzbauergasse und Semper Depot, Film und Malerei sowie Bildhauerei und Grafik
Für mich war es sehr wichtig, das Semper Depot zu besuchen, da ich im nächsten Semester dort studieren werde. Es war spannend, die Dimensionen der Räumlichkeiten kennenzulernen und zudem über die Art und Weise der Präsentation von Diplomarbeiten zu reflektieren, wie diese sich in unterschiedlichen räumlichen Situationen verhalten. - Eva Storms

Besonders interessant war für mich das Gespräch mit Daniela Mitterberger, die in ihrem Diplom der Architektur das Thema Mensch in Bergregionen behandelt hat. Sie zeigt dort verschiedene Erweiterungen des Körpers auf, z.B. eine zweite Haut, die die Temperatur und den Stoffwechsel reguliert, spezielle Bergstiefel oder die augmented reality mittels Brille. Die sich dort nomadisch verhaltenden Bewohner verschmelzen zu Cyborgs, die technische Organismen geworden sind. Wichtig ist das für mich deshalb, weil mein Diplom ebenso um das Thema Berge und deren Besiedelung rotiert. Dabei interessiert mich mehr deren Bebauung und die Art und Weise der Fortbewegung. Ich hatte sozusagen in dem Diplom Daniela Wittenbergers Bewohner für meine Bergwelt gefunden. Wir stehen nun im Austauschs miteinander und ich hoffe, meine Schriftliche Arbeit mit Teilen ihres Diploms verknüpfen zu können. - Alessa Brossmer

Stadtspaziergang Naschmarkt, Hofburg, Nationalbibliothek, Adolf-Loos-Haus: Vortrag Alessa
Der österreichische Architekt Adolf Loos läutete mit seinem ersten städtebaulichen, größten und meistbeachteten Haus am Michaelerplatz 3, gleich neben der Hofburg, die Moderne und die Abkehr vom Historismus in Wien ein. Besonders die Fassade des „Loos-Hauses“ erlebte kontroverse Diskussionen in der Öffentlichkeit und besonders im Rathaus ergaben sich dadurch zahlreiche Schwierigkeiten bezüglich des Stadtbildes. Bemerkenswert ist die Taktik Adolf Loos, die letztenendes zur Durchführung seines Plans führte, lediglich die Blumenkästen verweisen noch (ironisch) auf die letzten Spuren von Ornamentik.

Glitzerparty und Technotaxi, Sommerfest in der Klasse Hans Scheirl und Kennenlernen von Toni Schmale

Donnerstag, 19.06.14
Architekturmuseum, Museum für Technik, Secessionsgebäude von Joseph Maria Olbrich: Klimts Beethovenfries „die Poesie“. Museumscafé. Besichtigung des Technischen Museum Wien, besonderes Augenmerk lag auf der Sonderausstellung „Space“. Besichtigung des Architekturzentrum Wien, besonderes Augenmerk lag auf der Sonderausstellung „Think global, built social“ und der Dauerausstellung der Architektur in Wien im 20./21.Jahrhundert; hier gefiel mir die Bewegung der 70-er Jahre sehr, u.a. daran beteiligt waren Coop Himmelblau und missing link, mit diesen Gruppen werde ich mich für die Diplomarbeit auseinander setzen. – Alessa Brossmer

 

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12066  gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

„Burg gestaltet!“ – ein Projekt des gemeinsamen Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.