Das ist kein Bild. Das ist ein Bild.

Parallel zur Leipziger Buchmesse findet in der Burg Galerie im Volkspark vom 16. März bis 2. April 2017 eine Ausstellung zum Verhältnis von Text und Bild statt

Katrin Parotat
Das uninterpretierte Bild, 2016
Flachgewebe, 42 x 90 cm
© Katrin Parotat

Die Ausstellung Das ist kein Bild. Das ist ein Bild. zeigt vom 16. März bis 2. April 2017 in der Burg Galerie im Volkspark studentische Arbeiten aus Kunst und Design, die sich dem Verhältnis von Text und Bild widmen. Gegenwärtig – und darauf bezieht sich der mit den Studierenden gemeinsam gewählte Titel Das ist kein Bild. Das ist ein Bild. – verändern sich unsere Vorstellungen und unser Wissen darüber, wie digital erzeugte Bilder zu verstehen sind und welche Rolle Programmiersprachen spielen. Die Werke gehen diesen und anderen Fragen in auffallend vielen verschiedenen Medien nach: Die präsentierten Videoarbeiten und Medieninstallationen, Zeichnungen, plastischen und textilen Objekte, Plakate, Bücher, aber auch Malerei, GIFs und eine App veranschaulichen, wie sich Text und Bild ergänzen, durchdringen, steigern oder ersetzen können und wie immer auch überraschende Zwischenformen entstehen.

Dabei werden die vielfältigen Beziehungen und Ebenen ebenso zum Thema, wie der stetige Wandel durch die neu entstehenden Kommunikationsformen.

Die Werke von 25 Studierenden der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wurden nach einem Open Call für die Ausstellung ausgewählt. Etienne Dietzel und Jakob Schreiter setzen sich zum Beispiel mit einer frei verfügbaren Textdatei der Universität Leipzig auseinander, welche die 10.000 am meisten verwendeten Wörter enthält. Auf drei Bildschirmen zeigen sie unterschiedliche Visualisierungen im Umgang mit dem Textmaterial. Katrin Parotat hat ebenfalls Text als Ausgangsmaterial gewählt und diesen anhand des Morsealphabets in ein textiles Bild übertragen. Kyoungmi Ryou verbindet das Bild eines überdimensionalen Fingerabdrucks mit dem Text der UN-Menschenrechtserklärung. In der GIF-Animation von Franz-Paul Senftleben stehen wiederum Bild und Textelemente gleichberechtigt nebeneinander und durchmischen sich.

Die Gastbeiträge der Künstler Ulrich Klieber (Halle), Verena Friedrich (Köln) und Aram Bartholl (Berlin) pointieren die Fragestellungen in besonderer Weise. Die Murnau-Bilder von Ulrich Klieber, Professor an der BURG und Maler, haben tagebuchartigen Charakter, mischen Zitate und bildliche Notationen. Verena Friedrich untersucht in ihrem Projekt Cellular Performance ausgehend von der Werbesprache der Pflegemittelindustrie die Beziehungen von Sprache und Körpermaterial. Der Konzeptkünstler Aram Bartholl macht hingegen die stete Veränderung der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine zum künstlerischen Thema.

Die Ausstellungskonzeption wurde gemeinsam von der Kuratorin und den Studierenden entwickelt, deren Beiträge aus so unterschiedlichen Studienrichtungen wie Textildesign, Bildhauerei/Figur, Spiel- und Lerndesign, Zeitbasierte Künste, Editorial- und Kommunikationsdesign oder auch Buchkunst stammen. Zudem sind Arbeiten von drei Studierenden der Partnerkunsthochschule aus Havanna/Kuba ausgewählt worden. Begleitend zur Ausstellung wird ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm angeboten, das unter anderem Aspekte der Gleichzeitigkeit analoger und digitaler Medien sowie ihre Wechselwirkungen genauer untersucht.

Die Ausstellung Das ist kein Bild. Das ist ein Bild. wird parallel zur Leipziger Buchmesse 2017, der Veranstaltungsreihe Halle liest mit sowie Literatur im Volkspark ausgerichtet. Bereits im März 2016 fand mit words are my reality in der Burg Galerie im Volkspark eine Präsentation zum Themenkomplex Text/Schrift/Sprache statt, die den Auftakt der nun fortgeführten Ausstellungsreihe TEXT bildete.

In der Ausstellung Das ist kein Bild. Das ist ein Bild. sind Werke von Isabel Apel (Spiel- und Lerndesign), Henriette Aichinger (Zeitbasierte Künste), Thomas Brück (Zeitbasierte Künste), Etienne Dietzel (Bildhauerei Figur)/Jakob Schreiter (Bild Raum Objekt Glas), Judith Freiberger (Kommunikationsdesign), Lisa Jasch (Editorial Design), Isabel Cristina Gutiérrez/Lisbet Roldán Pérez (Gäste aus Havanna in der Klasse Bildhauerei Metall), Torben Jost (Zeitbasierte Künste), Tina Kaden (Editorial Design), Jooyoung Kim (Kommunikationsdesign), Lilli Kirchmann (Kommunikationsdesign), Faustina Kork (Kommunikationsdesign), Patrick Knuchel (Bild Raum Objekt Glas), Therese Lippold (Kunstpädagogik), Laura Gäckle Martinez (Kommunikationsdesign), Lukas Meya/Marcus Kobert (Kunst/Lehramt)/Oliver Schmiedl (MLU), Teresa Mayr (Buchkunst), Lisa Palm (Textildesign), Katrin Parotat (Malerei/Textile Künste), Marlon Portales Cusett (Gast aus Havanna in der Klasse Bildhauerei Metall), Kyoungmi Ryou (Bildhauerei Metall), Marie Schuster (Kommunikationsdesign), Franz-Paul Senftleben (Kommunikationsdesign), Joseph Thanhäuser (Editorial Design) und Karla Zipfel (Kunst/Lehramt) zu sehen.

Die Gastbeiträge stammen von den Künstlern Aram Bartholl (Berlin), Verena Friedrich (Köln) und Ulrich Klieber (Halle).

 

Das ist kein Bild. Das ist ein Bild.

Ausstellungsdauer: 16. März bis 2. April 2017
Eröffnung: Mittwoch, 15. März 2017, 18 Uhr. Im Anschluss findet ein Konzert von Sorry (Halle (Saale)) statt.
Ort: Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8 a, 06114 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.

Kuratorin: Dr. Jule Reuter (Kuratorin, Burg Galerie am Volkspark) mit Unterstützung von Caro Sell (Kuratorische Assistenz)

 

Begleitprogramm:

Hey ho, let’s go! Erkundung der Gedenk- und Erinnerungskultur in Halle (Saale)
Donnerstag, 16. März 2017, 15 Uhr
Smartphone-gestützte Erkundung der Gedenk- und Erinnerungskultur im öffentlichen Raum Halles mit Lukas Meya, Marcus Kobert und Oliver Schmiedl.
Dauer: ca. 1,5 Stunden. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Treffpunkt ist gegenüber dem Steintor-Varieté (Am Steintor, Halle (Saale)).
Hierfür bitte vorab die App „Actionbound“ auf dem Smartphone installieren und den in der Ausstellung und auf der Website www.burg-halle.de/galerie befindlichen QR-Code einscannen. Alternativ kann in der App nach „Gedenk- und Erinnerungskultur im öffentlichen Raum" gesucht und die Inhalte dort heruntergeladen werden.

Kurzvorträge/Lectures/Gespräche von und mit den Künstlerinnen und Künstlern
Donnerstag, 23. März 2017, 17 bis 21 Uhr in der Burg Galerie im Volkspark
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Mit Beiträgen von den Studierenden Henriette Aichinger, Isabel Apel, Etienne Dietzel, Marcus Kobert, Anja Langer, Therese Lippold, Lukas Meya, Oliver Schmiedl, Jakob Schreiter sowie Antje Dudek (Kunstpädagogin), Joel Grip (Kontrabass) und Caro Sell (Medienkünstlerin).
Das komplette Programm ist auf www.burg-halle.de/galerie einsehbar.

Künstlergespräch und Lesung mit Prof. Ulrich Klieber
Dienstag, 28. März 2017, 17 Uhr
Während des Künstlergesprächs liest Prof. Ulrich Klieber aus seinem neuen Manuskript „Back in the U.S.S.R.“. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Weitere Informationen: www.burg-halle.de/galerie

Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit dem Hashtag #BurgHalle.