Die BURG hängt documenta-Banner „Wir (alle) sind das Volk“ des Künstlers Hans Haacke auf

Die Kunsthochschule setzt damit sichtbare Zeichen für Toleranz und kulturelle Vielfalt. Zudem ist die BURG Erstunterzeichnerin der Halleschen Erklärung der Vielen.

Flaggen am Campus Design der BURG: An den Standorten der Kunsthochschule sind nun Banner und Flaggen mit der Aufschrift die Aufschrift „Wir (alle) sind das Volk“ des international bekannten Konzeptkünstlers Hans Haacke zu sehen.
Foto: Hochschulpressestelle

Ab sofort sind an Fassaden der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle eigens angepasste Banner und Flaggen des international bekannten Konzeptkünstlers Hans Haacke zu sehen. Die regenbogenfarbenen Banner tragen in zwölf Sprachen die Aufschrift „Wir (alle) sind das Volk“. Haackes Arbeit wurde zuvor unter anderem 2017 zur documenta 14 in Athen und Kassel gezeigt, jüngst auch an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, den Kunstsammlungen Chemnitz und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Die Kunsthochschule in Halle schließt sich an diese Aktion an und setzt ein deutliches Zeichen für Toleranz und kulturelle Vielfalt. Die BURG will deutlich machen, dass sie nicht nur ein Ort der Meinungsvielfalt und des internationalen Austauschs ist, sondern auch für demokratische Grundrechte eintritt und in Studium wie Lehre Raum für Diversität, Pluralität und Gleichberechtigung bietet.

„Wir danken Hans Haacke für die großzügige Zusammenarbeit. Mit der Aufhängung der Banner beziehen wir nach innen wie außen als Kunsthochschule Stellung gegen rechtsextremes Gedankengut und Demokratiefeindlichkeit“, sagt Prof. Dieter Hofmann, Rektor der BURG. „In verschiedenen Gremien, wie Senat und Studierendenvertretung, aber auch in Workshops und Vorträgen setzen wir uns mit aktuellen Gefahren für die demokratische Gesellschaft auseinander. Angesichts der zunehmenden fremdenfeindlichen Tendenzen ist die Hängung der Banner für uns symbolischer Auftakt von weiteren Aktionen.“
Am Montag, 4. Februar 2019 stellen zu diesem Anlass in einem Vortrag Prof. Dr. Nike Bätzner, Burg-Professorin für Kunstgeschichte, und Sarah Alberti, Journalistin und Kunsthistorikerin aus Leipzig, das Werk des 1936 geborenen Künstlers Hans Haacke vor und diskutieren die Aktion an der Kunsthochschule. Sarah Alberti initiierte Ende November 2018 die Hängung der Banner mit Haackes Motiv an der Kunsthochschule in Leipzig sowie den Kunstsammlungen Chemnitz, nachdem diese bereits im August 2018 an der Kunsthochschule in Dresden angebracht wurden.

Für die Kunsthochschule zählen Weltoffenheit, Meinungsvielfalt und internationaler Austausch zu den Grundlagen ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit. Bereits seit 2016 unterstützt die BURG deshalb die bundesweite Aktion der Hochschulrektorenkonferenz Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit. Zudem wirkte die Kunsthochschule an der Initiierung der Halleschen Erklärung der Vielen mit, die zum 1. Februar 2019 veröffentlicht werden wird, und zählt mit zu den Erstunterzeichnern. Bislang beteiligten sich über 30 Theater, Kunst- und Kultureinrichtungen aus Halle (Saale) an der Erklärung, an der sich ab dem 1. Februar auch Privatpersonen und weitere Institutionen beteiligen können.

Der Künstler Hans Haacke, 1936 in Köln geboren, lebt in New York und wird zu den Begründern der politischen und gesellschaftlich operierenden Konzeptkunst gezählt. Mit dem Banner „Wir (alle) sind das Volk“ verdeutlicht der Künstler seine Verbundenheit mit Migranten und Geflüchteten. Der Satz ist in den Sprachen Arabisch, Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Farsi (Dari), Französisch, Polnisch, Russisch, Kroatisch, Kurdisch, Tigrinya (Eritrea, Äthiopien) und Türkisch zu lesen. Der Text referiert auf den Ausspruch „Wir sind das Volk“, der sich seit den Ereignissen von 1989 und 1990 in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben hat.

 

Vorstellung und Diskussion von Hans Haackes documenta-Banner Wir (alle) sind das Volk – We (all) are the people
Datum:
Montag, 4. Februar 2019, 18.15 Uhr
Vortrag und Diskussion: Prof. Dr. Nike Bätzner (Professorin für Kunstgeschichte, BURG), Sarah Alberti (Journalistin und Kunsthistorikerin, Leipzig)
Ort: Hörsaal 008, Goldbau, Neuwerk 7, 06108 Halle (Saale)
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.