Right Here, Right Now

Alumniausstellung der BURG in der Spinnerei Leipzig vom 14. April bis 6. Mai 2018

Matthias Frenzel
Untitled (red field), 2017
Kugelschreiber auf Seidenpapier, 200 x 280 cm
© und Foto: Matthias Frenzel

Mit der Ausstellung Right Here, Right Now werden vom 14. April bis 6. Mai 2018 künstlerische Positionen von jungen Absolventinnen und Absolventen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im UNTERGESCHOSS 14 der Spinnerei Leipzig präsentiert. Die Schau ist dabei ein Blick zurück und zugleich ein Blick nach vorne: Die acht Künstlerinnen und Künstler – Simon Baumgart, Matthias Frenzel, Julia Miorin, Sarah Pschorn, Stefan Schwarzer, Yu-Shen Su, Diego Vivanco und Anja Warzecha – haben vor kurzem ihr Studium an der BURG abgeschlossen und etablieren sich derzeit erfolgreich im Kunstfeld. In welche unterschiedlichen Richtungen sich ihre individuelle künstlerische Praxis nun weiter entwickelt, wird durch die Präsentation eindrücklich sichtbar.

Die durch eine Jury aus den letzten fünf Abgangsjahrgängen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ausgewählten Positionen verdeutlichen dabei die große Heterogenität der künstlerischen Arbeitsweisen ebenso wie die Bandbreite der künstlerischen Studiengänge an der halleschen Kunsthochschule. Sie reicht von konzeptuellen bis hin zu material- und raumbasierten Ansätzen. Unterschiedliche Medien wie Malerei, Grafik und Keramik stehen neben fotografischen, installativen und filmischen Positionen.

So inszeniert Julia Miorin (*1989 in Memmingen) in ihren Skulpturen und Installationen gefundene Gegenstände und lässt deren formale Qualitäten hervortreten. Der Blick wird auf die Form, Farbe und Materialität der Objekte gelenkt. Dabei werden Erzählungen, die die Readymades mitbringen, aufgenommen, aber auch neu gedacht. Diego Vivanco (*1988 in Bilbao, Spanien) untersucht in seinen Videos und Fotos kulturelle Zeichensysteme und Akte der Identifikation sowie Bedeutungsproduktion. So macht er beispielsweise in der Fotoserie The dark side of the moon den Augenblick des Kameraausfalls auf der Weltraummission der Apollo 12 zum Zentrum des Geschehens, nachdem der Astronaut versehentlich die Sonne filmte. Stefan Schwarzers (*1984 in Leipzig) Werke sind oftmals künstlerische Ergebnisse von mehrmonatigen Reisen, zum Beispiel nach Kuba. In Künstlerbüchern oder in großformatigen Wandbildern vereint er Zeichnungen, Tagebuchberichte, Gedichte, Kurzgeschichten und Interviews, in denen die künstlerische Medien und Betrachtungsweisen verschmelzen. Anja Warzecha (*1989 in Bochum) konstruiert unter anderem Landschaften in Form von raumgreifenden Dioramas. Dafür werden bildliche Ebenen hintereinander angeordnet. Ihr Vorgehen gleicht dabei dem Verfahren der Stratigraphie, das sowohl bei der Untersuchung von Malschichten, als auch in der Geologie und Archäologie angewendet wird. Der Videokünstler und Filmemacher Yu-Shen Su (*1979 in Chiayi, Taiwan) untersucht in seinen experimentalen Dokumentarfilmen das Verhältnis vom Menschen zu seinem Lebensraum Stadt. So macht Yu-Shen Su in einer Arbeit etwa die rasante Urbanisierung Chinas und die gleichzeitig entstehenden Immobilienblasen samt massivem Leerstand zum Thema. Sarah Pschorns (*1989 in Dresden) opulente Porzellanskulpturen erzählen hingegen von Phänomen wie den Digital Natives, Hipstern, Neobarock oder Pop, aber auch von vergangenen Epochen und Stilen: Sie werden zum Inbegriff für die Kultur der Remixe und Aneignung. Die Arbeiten von Matthias Frenzel (*1982 in Leipzig) erkunden wiederum den Bereich des Unbestimmten, des „Dazwischen“. Die mit Kugelschreibern erstellten Werke auf an die Wand geklebten Seidenpapierbögen vermitteln einen instabilen Zustand. Durch den temporären Charakter der Arbeiten erscheinen diese nie als feststehend oder beendet. Die Flüchtigkeit, Verletzlichkeit und Begrenztheit aller Dinge wird zur Leitfrage. Simon Baumgarts konzeptuelle Video- und Grafikarbeiten beschäftigen sich mit Prozessen des Einschreibens. Mit seinen Tattoo-Arbeiten wie etwa black pigments being injected into the skin zeichnet er wortwörtlich auf dem menschlichen Körper und lenkt dabei den Blick auf den Prozess an sich und die Effekte für Material und Träger.

Die Schau Right Here, Right Now wird parallel zum großen Frühjahrsrundgang in der Spinnerei eröffnet und ist Auftakt einer Reihe von Ausstellungen, in denen die BURG bemerkenswerte Positionen von Absolventinnen und Absolventen einer breiteren Öffentlichkeit vorstellt.

 

Begleitprogramm
Zu einem umfassenden Begleitprogramm wird am Freitag, 27. April 2018 zwischen 18 und 23 Uhr in die Ausstellung Right Here, Right Now eingeladen: Künstler Stefan Schwarzer liest aus La Poesía de la vida, die Performance ALPHA von Marta Dura wird zu sehen sein, außerdem findet ein Künstlergespräch zwischen Matthias Frenzel und Ausstellungskurator Stefan Hurtig statt. Ein DJ-Set darf zum Abschluss natürlich auch nicht fehlen.

 

Right Here, Right Now
Ausstellungsdauer: 14. April bis 6. Mai 2018
Eröffnung: Freitag, 13. April 2018, 18 Uhr
Pressekonferenz: Freitag, 13. April 2018, 11 Uhr

Ort: UNTERGESCHOSS 14, Spinnerei Leipzig, Spinnereistr. 7, 04179 Leipzig
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Begleitprogramm: Freitag, 27. April 2018, 18 bis 23 Uhr
Kurator: Stefan Hurtig
Projektleitung: Prof. Michaela Schweiger
Mitarbeit: Nadine Prange, Yasemin Yilmaz, Julia Tiefenbach und Miriam Albert

Die Ausstellung wird durch „Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre“ aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL17066 gefördert. Die Ausstellung wird zudem von der Werkleitz Gesellschaft unterstützt.
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/alumniausstellung

Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #RightHereRightNow und #BurgHalle.