Erfolg beim Wettbewerb „100 beste Plakate 2014“

Anja Kaiser, Künstlerische Mitarbeiterin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, hat es mit ihrer Plakatserie in die Auswahl der 100 besten Plakate geschafft.

Anja Kaiser, »Sexed Realities – To Whom Do I Owe My Body?«, Detailansicht, 2014

Anja Kaiser, »Sexed Realities – To Whom Do I Owe My Body?«, Detailansicht, 2014

Die Entscheidung im Wettbewerb um hervorragendes Plakat-Design aus dem deutschsprachigen Raum ist im Februar in Berlin gefallen. Der Jury, bestehend aus Richard van der Laken (NL, Vorsitz), Christof Nardin (A), Jiri Oplatek (CH), Prof. Nicolaus Ott und Ariane Spanier (beide D), lagen bei der abschließenden Auswahlsitzung 708 Einzelplakate vor, die es von über 1.800 – entsprechend des zweistufigen Reglements (Online-Vorauswahl) – in die Endrunde geschafft hatten. Nach Ländern gliedern sich die prämierten 100 Plakate und Plakatserien in 44 mal Deutschland, 51 mal Schweiz, 5 mal Österreich. Dabei handelt es sich überwiegend um Auftragsarbeiten sowie um selbstinitiierte Plakate/Eigenwerbung und Ergebnisse aus dem Kontext studentischer Projektaufträge. Am Wettbewerb hatten sich 475 (darunter 174 studentische) Einreicher beteiligt, davon 125 Agenturen bzw. Grafik- und Design-Büros, 434 Einzelgestalter, 12 Auftraggeber und vier Druckereien. Von den Einreichern kommen aus Deutschland 399, aus Österreich 48 und aus der Schweiz 128.

Die Plakatserie von Anja Kaiser, Künstlerische Mitarbeiterin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, entstand im Juli 2014 im Rahmen ihrer Abschlussarbeit im Design Department 'Think Tank for Visual Strategies' am Sandberg Instituut Amsterdam (Masters Gerrit Rietveld Academie). Ihr Projekt »Sexed Realities — To Whom Do I Owe My Body?« untersucht die Sehnsucht nach geschlechtsspezifischen Realitäten und deren Zerfall. Die Arbeit umfasst mehrere Medien, unter anderem eine Badehandtuchkollektion, welche für den Wettbewerb 100 beste Plakate 2014 ausgewählt wurde. Die Kollektion stellt vier verschiedene Modelle vor, die den Körper aus Sicht des Determinismus und der Dekonstruktion beschreiben und dessen Symptome untersuchen. Das Handtuch funktioniert in diesem Rahmen wie ein traditionelles Plakat, welches im Bezug zum Körper zum Einsatz kommt und auf die theoretische Auseindersetzung verweist, die den menschlichen Körper als unvermeidliche Projektionsfläche technologischer Erneuerungen, ökonomischer Konzepte, virtueller Realitäten und Popkultur reflektiert. 

Anja Kaiser, geboren 1986, lebt und arbeitet in Leipzig. Sie ist im Lehrgebiet für Schrift und Typografie als künstlerische Mitarbeiterin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle tätig und arbeitet seit 2011 selbstständig als Grafikdesignerin. 2011 absolvierte sie ihr Bachelorstudium im Kommunikationsdesign.

Informationen zum Projekt:
sexed-realiti.es; sexed-realities.anjakaiser.info

Mit der der Ausstellung »100 beste Plakate 14« werden vom 19. Juni bis zum 12. Juli 2015 im Berliner Kulturforum – in Zusammenarbeit mit der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin – die von einer internationalen Jury Ende Februar ausgewählten Plakate des Jahrgangs 2014 aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentiert. Die Ausstellung wird am 18. Juni, um 19 Uhr eröffnet.

Die Gewinnermotive der »100 beste Plakate 14« werden im Jahrbuch aus dem Verlag Hermann Schmidt Mainz publiziert und sind ab 18. Juni 2015 erhältlich in der Ausstellung, im Buchhandel und direkt vom Veranstalter:

»100 beste Plakate 14«
deutsch/englisch
216 Seiten mit allen 100 Gewinnerplakaten und weiteren Abbildungen
Gestaltung: sensomatic, A Wien
Format 21 x 24 cm / ISBN 978-3-87439-871-8 / Preis: 34,80 €