„Leben als Spiel – Gustav Weidanz’ Puppen und die Puppenspiele an der Burg Giebichenstein“

Das Kunstmuseum Moritzburg zeigt aus Anlass des halleschen Puppentheater-Jubiläums vom 24. April bis 27. Juli 2014 die Ausstellung „Leben als Spiel – Gustav Weidanz’ Puppen und die Puppenspiele an der Burg Giebichenstein“.

Gustav Weidanz (1889–1970), Marionettenköpfe zu „Die Komödie der Irrungen“ von Shakespeare, 1926/1927, Lindenholz, bemalt mit Leimfarbe; verschiedene Materialien, 13 bis 18 cm hoch

Gustav Weidanz (1889–1970), Marionettenköpfe zu „Die Komödie der Irrungen“ von Shakespeare, 1926/1927, Lindenholz, bemalt mit Leimfarbe; verschiedene Materialien, 13 bis 18 cm hoch

Das Puppentheater Halle feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Mit der Kabinettausstellung „Leben als Spiel – Gustav Weidanz’ Puppen und die Puppenspiele an der Burg Giebichenstein“ beteiligt sich das Kunstmuseum Moritzburg an diesem Jubiläum und gibt Einblicke in die lange Tradition des Puppenspiels an der „Burg“.

Im Januar 1918 wurde in der damaligen Handwerkerschule in Halle auf Anregung des Direktors Paul Thiersch zum ersten Mal ein Puppenspiel aufgeführt. Beteiligt waren an der Herstellung der Puppen, der Ausstattung und an den Aufführungen Lehrer, Schüler und sogar renommierte hallesche Bürger. Die Puppenspiele waren „eine der schönsten Blüten des die Schule beherrschenden Gemeinschaftsgeistes und schloss[en] die kleine Schar durch das Mittel eines unbändigen Vergnügens zusammen“ (Wilhelm Nauhaus).

Der Bildhauer Gustav Weidanz war ihre „Seele“. Er schnitzte und bemalte die Puppenköpfe und Hände, führte Regie, gestaltete die Bühne und spielte selbst mit. Mit seinem Nachlass kamen 1970 in die Moritzburg unter anderem die Handpuppenköpfe zur Komödie „Die erzwungene Heirat“ von Moliere aus dem Jahr 1919, die Marionettenköpfe zu Shakespeares „Komödie der Irrungen“ von 1926/27 und die drei vollständig erhaltenen Marionetten zu Mozarts Singspiel „Bastien und Bastienne“ von 1932.

In der künstlerischen Freiheit der Gestaltung der Puppen zeigte sich Weidanz auf der Höhe der modernen Bildhauerei seiner Zeit. Hier griff er auf expressionistische und kubistische Tendenzen und Formvorstellungen zu. Mit dieser Stilisierung verlieh er den Puppen ihren bezaubernden Charme als Kunstwesen und als bildhauerische Miniaturen.

Gustav Weidanz (1889 – 1970) leitete von 1916 bis 1959 die Fachklasse für Bildhauerei an der Burg Giebichenstein.

24. 4. – 27. 7. 2014
Leben als Spiel – Gustav Weidanz’ Puppen und die Puppenspiele an der Burg Giebichenstein
Stiftung Moritzburg Halle (Saale)
Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)
Telefon +49 (0)345 212 59-68
info@kunstmuseum-moritzburg.de
www.kunstmuseum-moritzburg.de

Öffnungszeiten:
Di 10 – 19 Uhr, Mi – So und an Feiertagen von 10 bis– 18 Uhr
Montag geschlossen