57. Biennale Venedig 2017

Vier Tage Exkursion der Fachklasse von Prof. Michaela Schweiger zusammen mit dem Masterstudiengang Photography

Künstlerische Intervention im Stadtraum | Foto: Thomas Urlaub

Im Juni 2017 machte sich die Klasse der Zeitbasierten Künste zusammen mit Studierenden des Masterstudiengangs Photography auf die Reise zur Kunstbiennale in Venedig. Begleitet von der Professorin der Fachklasse, Michaela Schweiger, deren künstlerischen Mitarbeitern und den Vertretern des MA-Studiengang startete die vier-tägige Exkursion mit der Unterstützung des Qualitätspakt Lehre. 

Die Biennale in Venedig war 1895 die erste regelmäßige Kunstausstellung der Welt. 2017 stand sie in ihrer nunmehr 57. Ausgabe erneut einer zunehmenden Konkurrenz von heute über 200 weiteren Biennalen gegenüber. Während am Ende des 19. Jahrhunderts die Idee eines Kunst-Wettstreits mit zahlreichen nationalen Pavillons nachvollziehbar scheint, haben sich längst Kunstformen durchgesetzt, die sich jenseits nationaler und territorialer Grenzen bewegen. Dennoch hält die Biennale di Venezia bis heute am Modell der prestigeträchtigen und, besonders im Fall der deutschen Repräsentation, zuweilen historisch belasteten Pavillons, fest. Mit stets steigenden Besucherzahlen bemühen sich mehr Länder denn je, ihre Auffassungen, Herangehensweisen und gesellschaftliche Themen einem Weltpublikum künstlerisch näher zu bringen und weichen hierfür auf andere Flächen im Stadtraum von Venedig aus -  den etwa 30 Nationen-Pavillons in den Giardini stehen mittlerweile über 60 Länderausstellungen außerhalb des Geländes gegenüber. 

Die Teilnehmer der Exkursion setzen sich in diesem Zusammenhang schon vor dem eigentlichen Besuch der Biennale mit einzelnen Pavillons, der politischen Situation einzelner Länder und damit zusammenhängenden nationalen Kunstbeiträgen auseinander. Diese Auseinandersetzung geschah in Hinblick auf einen Themenkomplex, welcher die Begriffe “Grenzen”, “Territorium”, “Nation” und “Globalität” enthält. 

Die Studierenden erörtern, inwiefern diese Begriffe in den länderspezifischen Beiträgen reflektiert und verarbeitet werden, welche Kunstauffassung hinter einzelnen Arbeiten oder einer ganzen Ausstellung steht, welche künstlerische Sprache hierbei zum Ausdruck kommt, und auf welche Arten sie sich zu vermitteln versucht. 

Vor Ort in Venedig wurden dann die Ergebnisse dieser Vorbereitungen im Licht konkreter Besuche ausgewählter Pavillons und Veranstaltungen geteilt und diskutiert. 

Über die Auseinandersetzung der Kunstbeiträge im Rahmen der Biennale untersuchten die Studierenden in kleinen künstlerischen Interventionen den Stadtraum. Videoarbeiten und  Fotografien entstanden aber auch spontane performative Untersuchungen des Ortes wurden erprobt.