Ziemlich beste Nachbarn
Ein dezentrales Nachbarschaftszentrum in Leipzig

Masterthesis von Sina Dreßler WS 2020/21

„Ziemlich beste Nachbarn“ ist ein dezentrales Nachbarschaftszentrum in drei schmalen Baulücken. Die eingeschobenen Baukörper folgen der Idee des „urbanen Baumhauses“. Die zweigeschossigen Baukörper sind aufgeständert, sodass der Stadtraum unterhalb durchfließt. Dabei folgen sie einer einheitlichen Gestaltung und bilden zusammen eine „Familie“.

Modell Zentrale, 1:50
Foto: Sina Dreßler

Der Wohnraum im Leipziger Osten wird knapper und die bestehenden Wohnungen sind klein. Deshalb sehnen sich die Stadtbewohner*innen nach zusätzlichen Räumlichkeiten zum gemeinsamen Austausch und zur Freizeitgestaltung in ihrer Nachbarschaft. Dabei scheinen die schmalen Zwischenräume und kleinen Baulücken in Leipzig-Volkmarsdorf noch unbemerkt geblieben zu sein. Die unterschiedlich großen Baulücken zumeist zwischen Plattenbauten und Gründerzeitgebäuden in einer Blockrandbebauung charakterisieren das Quartier. Die Lücken, die für Investor*innen glücklicherweise uninteressant sind, bieten durch Neubauten ein Nutzungspotenzial für die Nachbarschaft.

Ein dezentrales Nachbarschaftszentrum mit einem Gebäude als Mittelpunkt wird vorgeschlagen. In der größten Baulücke wird die „Zentrale“ positioniert, die sich mit dem Plattenbau verbindet. Zwei weitere „Lückenfüller“ werden als Satelliten gesehen und nehmen Bezug auf die „Zentrale“.  Die Bewohner*innen wollen die neuen Räumlichkeiten in den Lücken weitgehend nachbarschaftlich nutzen. So wird die „Zentrale“ durch einen Verleihladen mit einem Café von 12 bis 16 Uhr belebt.

Ein Veranstaltungsraum mit Gemeinschaftsküche in der oberen Etage kann von den Anwohner*innen gemietet werden. Neben den gemeinsamen Räumlichkeiten des Nachbarschaftszentrums können auch diverse Spiele und Haushaltsgegenstände im Café als gegenseitiges Mittel nachbarschaftlicher Hilfe ausgeliehen werden.

Die weiteren „Lückenfüller“ werden über Patenschaften von den Anwohner*innen betrieben.