Gustav Klimt und seine Kätzchen

Studienergebnisse der Mode in der Sonderausstellung Gustav Klimt vom 14.10.2018 bis 06.01.2019 im Kunstmuseum Moritzburg Halle

Foto: Max Mendez
Mode: Lisanne Menges

Im Sommersemester 2018 sind die Studierenden des Studiengangs Modedesign von den Werken Gustav Klimts inspiriert worden: In verschiedenen Projekten haben sie sich mit den Arbeiten des österreichischen Malers beschäftigt, dessen Todestag sich 2018 zum 100. mal jährt. Sie greifen wiederkehrende Farben, Formen und Motive aus Klimts Bildern auf und setzen sich mit der Mode und Gesellschaft zu Lebzeiten des weltberühmten Jugendstilkünstlers auseinander.

 

Semesterprojekte des ersten bis dritten Studienjahrs
Dem Thema rund um Gustav Klimt stellten sich die ersten drei Studienjahre jeweils mit einer eigenen Aufgabe.

So galt es für die Studierenden des ersten Studienjahres, eine Körperhülle aus allen denkbaren Materialien zu kreieren – aber ohne Stoff und Nähte. Zu dem Leitbild Gustav Klimt und seine Kätzchen entwickelten sie eigene Kreaturen, losgelöst von allen modischen Paradigmen.Anna Fenderl beispielsweise ging es um den zarten und achtungsvollen Umgang Klimts mit der Frau. Feinsinnig gießt sie die weibliche Brustform in Porzellan, setzt humorvoll goldene Akzente und erschafft damit eine Art dreidimensionales Muster– eine absurde Gestalt, ein Kubus auf Beinen in Schwarz/Weiß.

Die Kollektionen des zweiten Studienjahres entstanden zum Thema Gustav Klimt neckt gern und kräftig. Die Studierenden konzentrieren sich auf Ornamente und Muster und schaffen eine enge Verbindung zwischen Schmuck und Fläche, unterstützt durch Halles bekannte Schmuckkünstlerin Margit Jäschke. Illya Gros und Anne-Marie Wuttke zum Beispiel lösen die weibliche Figur aus Klimts Werken vom Grund und wandeln sie um in einen Schattenriss aus hölzernem Mosaik. Die detailreichen Hintergründe der Malereien werden ebenfalls auf ihre Umrissform reduziert, vergrößert und als abstrakte, amorphe Form an den Körper drapiert.

Unter dem Titel Gustav Klimt und der Wiener Schmäh entwickelten die Studierenden des dritten Studienjahrs Kollektionen zu einem selbst gewählten Motiv des Malers. Pia Haydn zum Beispiel interpretierte hierfür das sogenannte Reformkleid neu, ein weites Kleid mit üppigen Ärmeln, welches im 1916/17 entstandenen Gemälde Die Freundinnen zu sehen ist: „Der Taft, dicht gewebt aus zwei farbigen Fäden, knittert und changiert. Er transportiert Klimts Pinselstrich in meine Kollektion“, erklärt Pia Haydn.

Im Rahmen der Ausstellung Gustav Klimt vom 14.10.2018 bis 06.01.2019 zeigt der Studiengang Modedesign eine kleine Auswahl der über 70 entstanden Outfits und gibt so einen Einblick in die fantasievollen Gedankenwelten der Studierenden. Neben originalen Outfits sind Kollektionsskizzen, Materialkollagen und Illustrationen, sowie animierte Fotos der „Skulpturen“ des ersten Studienjahres im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) zu sehen.

 

Das Projekt ist in Kooperation von Vertr.-Prof. Heike Becker und Katharina Eichner, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Margit Jäschke, Schmuckkünstlerin und Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) entstanden.