Piglet, Nudel und Garnele, Johanna Karwen

Textildesign ab 3. Studienjahr / Master - SoSe 2019; Prof. Bettina Göttke-Krogmann / Julia Kortus
-Eine Kooperation mit dem Grassi Museum-

Foto und Textildesign: Johanna Karwen

Mode ist flüchtig. Tattoos bleiben lange auf der Haut. Ein gegensätzliches Pärchen, das doch eng miteinander verwoben ist. Seit Anbeginn stechen sich Menschen Mode unter die Haut. Auch bei der Stickerei wird mit einer Nadel gestochen. Doch bietet diese gegenüber der Tätowierung einige Vorteile – eine größere Farb- und Materialauswahl, eine eigene Haptik und natürlich weniger Schmerzen. Diese Vorteile mache ich mir in meinem Projekt zunutze, um ein kurzlebiges Tattoo herzustellen.

Meine Motivpalette erstreckte sich von kindlich naiven Tattoos über solche, die aussahen wie von Freunden gestochen, bis hin zu einigen, die in typischen Studio-Katalogen zu finden sein könnten.

Da eine Tätowierung stets an das Körperliche gebunden ist, entschied ich mich für das Material Seide, welches sich im nassen Zustand plastisch um die Form des Körpers schmiegt. Die Haut als Bildträger wird sichtbar. Die Stickereien kommen zum Vorschein, bis das Textil wieder trocknet. Hier entstanden ist eine Arbeit die mit der Auflösung des Widerspruchs von Tattoo und Mode spielt. Der Reiz des Tattoos liegt im Aspekt des Dauerhaften. Moden sind oft nur von kurzem Bestand. Mit einem Augenzwinkern aber liegt beides näher als gedacht. Wenn auch nicht unter, dann wenigstens auf der Haut.