Julia Kortus, Analoge Musik

WiSe 2009/2010, Prof. Bettina Göttke-Krogmann, Der Zeitraum in dem ein Stoff entsteht als analoger Prozess

Als Ausgangspunkt für mein Thema „analoge Musik“ kann man wohl einen Musiker nennen: „ein gras“. Seine Musik klingt handgemacht, schräg und wird in Echtzeit, sprich nur live gespielt. Er erzählt Geschichten von Alltagssorgen, verpackt in verschrobenen Märchen. In seinen Lieder werden Klänge geschichtet, Experimente gemacht, alles zusammen ver-schwimmend zu einem Ganzen. Die einzelnen Klänge lassen sich als Schichten verstehen. Hauptsächlich bestehend aus seine Stimme, seine Gitarre. Anderen Klänge, Geräusche
wie Klopfen, Rauschen, Klirren oder Heulen bringt er durch ein Hilfsmittel ins Spiel: ein Loop-Gerät. Das Prinzip des "loopens" griff ich in meinen Stoffen auf. Das Schichten
der Geräusche wurde zum Schichten von Materialien. Dabei entstanden Stücke, die mit feiner Seide und steifem Papiergarn, grober Wolle und hauchfeinem Nylon zu einem Ganzen verschwimmen oder sich gerade dadurch abgrenzen. Alles in einer (Un)Farbigkeit: den Grautönen.