Kleine grüne Männchen, Désirée Schergun

WiSe 2013/14, 2.Studienjahr, Prof. Bettina Göttke-Krogmann; Grüne Männchen sind überall ... Wir sehen sie nur nicht ...

Désirée Schergun

Meine Serie beschäftigt sich mit dem Thema "Bakterien, Viren und Bazillen" und lässt sich in zwei Teile gliedern: die "Ursachen" und die "Symptome". Herausforderung hierbei war die Übersetzung des an sich objektiven Sujets in die weitestgehend abstrahierende oder abstrahierte und assoziative Form eines Gewebestückes.

Die Exemplare der Kategorie "Ursachen" widmen sich dem Erfinden neuer bakterieller Erscheinungsformen, sowie deren Namen und Zuordnung . Strukturen, Bindungen oder Muster, die an verschiedenen Webstühlen erarbeitet wurden, sollen diese verschiedenen Typen der Vieren und Bakterien suggerieren, etwa durch pfeilartige, rautenförmige, schlangenähnliche, punktuell auftretende oder gesprenkelte Gattungen. Hierbei spielt auch der Aspekt der Kleinteiligkeit bzw. Feinheit, sowohl bzgl. des Aussehens als auch hinsichtlich der Interpretation eine wichtige, unterstreichende Rolle.

Die Stücke der Kategorie "Symptome" spielen mit Hilfe von Farben, Effektgarnen, Farb- und Garnwechseln, changierenden oder irisierenden Strukturen und Tönungen auf Erscheinungen wie Speichel, Auswurf, Eiter oder auch mikroskopartige Abbildungenan. Glänzende, feucht schimmernde Kunststoff-oder Effektgarne durchzeihen ein Gewebe wie Schleim-und Speichelspuren oder eine Bakterienarmee, mal mehr mal weinger ausgeprägt, je nach Schweregrad der gedachten Infektion. Einige der Stücke verbinden beide Aspekte, z.B. wenn Kleinteiligkeit und Bindungsfeinheiten mit schnupfenähnlichen Farben zusammenkommen, und damit zu einem sowohl thematisch als auch gestalterisch komplexen Gesamteindruck beitragen.