Ausstellungseröffnung „Spektakel digital“ – Alle Erwartungen übertroffen

Eine Ausstellung anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des Studiengangs Multimedia|VR-Design an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Impression aus der Ausstellung: im Vordergrund das Exponat „Goudy Woods“, im Hintergrund das Exponat „Swing“ Fotograf: Alexander Dalbert

Impression aus der Ausstellung: im Vordergrund das Exponat „Goudy Woods“, im Hintergrund das Exponat „Swing“
Fotograf: Alexander Dalbert

Mit über 350 Gästen bei der Eröffnung hat die Ausstellung „Spektakel digital“ alle Erwartungen der Multimedia-Design-Professoren übertroffen und die Besucherzahlen des ersten Wochenendes ebenfalls: über 300 Besucher konnten gezählt werden.

Prof. Dieter Hofmann, Rektor der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, hat die Ausstellung „Spektakel digital“ am vergangenen Freitag feierlich eröffnet. Zuvor ertönte die außergewöhnliche Musik des Theremin-Spielers Toralf Friesecke. Mit den sphärischen Klängen des – ganz ohne Berührung zu spielenden – Instruments, hat er live und in Echtzeit einen virtuellen Engel bravourös durch himmlische Höhen und Tiefen dirigiert.

Uli Kühnle, Emeritus und Mitgründer des Studiengangs MM|VR-Design an der BURG, hat in seiner unterhaltsamen und humorvollen Rede mit dem Titel „Findet mich das Glück“ in Anspielung an eine Publikation des Künstlerduos „Fischli und Weiss“ interessante Einblicke in die Gründung und Entwicklung des Studiengangs gegeben. Bernd Hanisch – Professor im Studiengang und ebenfalls Mitbegründer – hat in seiner Rede Einblicke in die Lehre gegeben und hervorgehoben, dass Studieren vor allem eines ist: ein Reifeprozess der Studierenden, der auch dazu führte, dass diese maßgeblich an der Entwicklung der Studieninhalte mitgewirkt haben. Anette Scholz – seit 2005 Professorin im Studiengang – ging auf die Ausstellung selbst ein: eine Werkschau dessen, was der Studiengang heute ist. Sie will außerdem beweisen, dass Multimedia nicht kalt und technoid sein muss, sondern durchaus sinnlich und poetisch und auch Spaß machen kann.

Mit einem Laserschwert ausgestattet – in Anlehnung an das Hauptmotiv des Ausstellungsplakates und der Webseite –  und von Trommeln und Flöten begleitet (Dank an Steffen Rabenstein, Tom Hanke und Sebastian Günther) zogen die ca. 150 Gäste in die Ausstellung ein.

Im Gang zum kleinen Saal gibt eine Timeline Einblicke in Meilensteine der Multimedia-Welt: „Pong“, das erste kommerzielle Computerspiel ist hier genauso zeitlich verortet wie die Markteinführung des „Apple II“ – eines der ersten und erfolgreichsten Personalcomputer seiner Zeit, oder der Empfang der ersten Internet-E-Mail in Deutschland. Wer genau hinhört, kann beim Beschreiten der Timeline auch die passenden Sounds entdecken.

Der kleine Saal im Volkspark – der eigentliche Ausstellungsraum – wird von einem über 5 Meter hohen schwarzen Kubus dominiert. Einem eingeschlagenen Meteoriten ähnlich, ist dieser diagonal aufgebrochen und ein weißer, Schlucht-artiger Raum eröffnet sich. Präsentiert werden Studienarbeiten aus dem Bachelor-Studiengang MM|VR-Design und dem Master-Studiengang Multimedia Design. Die über 20 Exponate sind weitgehend alle im oder am Kubus verortet. Sie haben – trotz aller Unterschiedlichkeit – eines gemeinsam: überall kann gespielt, ausprobiert, interagiert werden. Einzige Ausnahme: das Kino digital. Hier werden spannende Trailer und Kurzfilme aus dem Bereich Fiktion, Musikvideo, Visual Essay, Poetry u.a. gezeigt – der perfekte Ort zum Ausruhen nach den vielfältigen Aktionen, Interaktionen und Experimenten.

Besondere Highlights der Ausstellung sind „Goudy Woods“ – ein Real-Time-VR-Game in 3D-Stereo-Optik. Als Spiel-Controller dient ein einzigartiges kinetisches Inferface aus recycelten Reifen. Der virtuelle Spaziergang durch eine psychedelische Waldlandschaft erfolgt mit vollem Körpereinsatz und unter Nutzung des Gleichgewichtssinns.

AnatomieSpiegel – Eine multimediale, interaktive Installation, die spielerisch und intuitiv Einblicke in den menschlichen Körper gestattet. Gesten und Bewegungen lenken ein virtuelles Spiegelbild. Je näher man an das virtuelle Spiegelbild herantritt, desto mehr wird dort vom Inneren des Körpers sichtbar.

Der absolute Publikumsmagnet ist „Swing“ – es erfüllt den Menschheitstraum vom Fliegen bis in die Weiten des Weltalls. Es ist ein interaktives VR-Szenario mit VR-Brille und Bewegungstracking, wobei die Schaukel als zentrales Eingabeinstrument funktioniert. Mit jedem Schwung entfliegt man dieser Welt – begleitet von Vögeln, Drachen und Ballons – weiter nach oben. Hoch in den Wolken sieht man die Erde entschwinden und schaukelt schließlich mitten im Weltall – ein atemraubendes, poetisches und hoch immersives Erlebnis das man auf keinen Fall verpassen sollte.

Im Laufe des Abends haben ca. 350 Besucher – von Teenagern bis Rentnern – geschaukelt, gespielt, ausprobiert oder einfach nur zugeschaut. Und als die Ausstellung gegen Mitternacht geschlossen wurde, war die häufst gestellte Frage: „Wann machen Sie morgen wieder auf?“

Im Anschluss wurde bis in die späte Nacht gefeiert: DJ Philipp Matalla sorgte für den entsprechenden Soundtrack und und Stephan Kloß sorgte mit den „Maze“-Echtzeit Musikvisualisierung für die passenden animierten Grafiken.

Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Dezember täglich von 14 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Jeden Sonntag um 15 Uhr finden Führungen durch die Ausstellung statt – auf Wunsch können auch individuelle Führungen vereinbart werden.

Weitere Informationen unter: spektakel.burg-halle.de

Webseite zur Ausstellung

spektakel.burg-halle.de

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