NOWHAUS – Designstudierende aus drei Hochschulen Sachsen-Anhalts präsentieren Zukunftsvisionen im schauWERK Magdeburg

Inspiriert vom Bauhaus stellen Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Hochschule Anhalt gemeinsam wegweisende Gestaltungsideen für 2029 vor.

Massenmedien – Medien nach Maß
Christina Klus, Multimedia Design (MA)
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Unter dem Titel NOWHAUS beschäftigten sich 38 Designstudierende aus drei Hochschulen Sachsen-Anhalts mit Themen, die die Gesellschaft im Jahr 2029 bewegen werden. Die entstandenen Arbeiten und Projekte, auch Lösungen, für ein neues Klima und eine neue Gesellschaft werden an zwei Tagen in einer Ausstellung im schauWERK Magdeburg gezeigt und zum Thema gemacht. Am 13. Februar von 18 bis 22 Uhr und am 14. Februar 2020 von 12 bis 18 Uhr zeigen die Designstudierenden aus Dessau, Halle (Saale) und Magdeburg, ihre ganz unterschiedliche Konzepte, die zum Nachdenken anregen und inspirieren. Weitere Präsentationen in Halle (Saale) und Dessau werden folgen.

Am Freitag, 14. Februar 2020, wird um 15 Uhr eine öffentliche Führung durch die Ausstellung angeboten. Auch Prof. Dr. Armin Willingmann (Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalts), Prof. Dieter Hofmann (Rektor der BURG), Prof. Dr. Hans-Jürgen Kaftan (Vizepräsident für Studium und Lehre der Hochschule Anhalt), Prof. Dr. Anne Lequy (Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal) sowie Rainer Nitsche (Wirtschaftsbeigeordnete der Stadt Magdeburg) werden hierbei anwesend sein.

Unter dem Titel 100+x Designausbildung in Sachsen-Anhalt im Bauhaus-Jubiläumsjahr begannen 2019 die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, die Hochschule Anhalt sowie die Hochschule Magdeburg-Stendal eine mehrjährige Zusammenarbeit, um die Impulse aus Sachsen-Anhalt für die Design- und Kunstwelt in der Gegenwart noch deutlicher sichtbar zu machen. Die Ausstellung NOWHAUS ist Teil von zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen der drei Hochschulen.

Designausbildung ist eine der traditionellen Stärken im Bauhaus-Land Sachsen-Anhalt. Seine drei Designausbildungsstätten – die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle mit den Fachbereichen Kunst und Design, der Fachbereich Design am Campus Dessau der Hochschule Anhalt sowie das Institut für Industrial Design der Hochschule Magdeburg-Stendal – bilden zurzeit etwa 1.700 Studierende zukunftsweisend aus.
 

NOWHAUS
Ausstellungsdauer:
13. Februar von 18 bis 22 Uhr und am 14. Februar 2020 von 12 bis 18 Uhr.
Weitere Ausstellungsstationen in Halle (Saale) und Dessau folgen.
Ort: schauWERK, Breiter Weg 114a, 39104 Magdeburg
Öffentliche Führung: 14. Februar 2020, 15 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.

Ansprechpartner*innen:

  • Prof. Steffi Hußlein (Studiengang Interaction Design und Industrial Design, Hochschule Magdeburg-Stendal): steffi.husslein@hs-magdeburg.de
  • Prof. Dominik Schumacher (Studiengang Interaction Design und Industrial Design, Hochschule Magdeburg-Stendal): dominik.schumacher@hs-magdeburg.de
  • Prof. Anette Scholz (Studiengang Multimedia|VR-Design und Multimedia Design, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle): scholz@burg-halle.de
  • Prof. Hermann Klöckner (Studiengang Integriertes Design und Intermediales Design, Hochschule Anhalt, Fachbereich Design, Bauhaus Campus): hermann.kloeckner@hs-anhalt.de
  • Prof. Uwe Gellert (Studiengang Integriertes Design und Intermediales Design, Hochschule Anhalt, Fachbereich Design, Bauhaus Campus): uwe.gellert@hs-anhalt.de

Förderung: Das Projekt und die Ausstellungen werden gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt.
Weitere Informationen: www.burg-halle.de, www.hs-anhalt.de/100plusx sowie www.schauwerk.design.

 

Ein Auszug aus den Ergebnissen:

lucy – watch light grow: Max O’Dell, Industrial Design (BA), Hochschule Magdeburg-Stendal
Getrieben von der Idee ein Konzept für stromloses Lichts zu entwickeln, stieß ich auf die Wunderwelt biolumineszenter Pilze. Nachdem ich mir zwei Pilzkulturen besorgt hatte und diese täglich beobachtete, wurde mir klar, dass das eigentlich Interessante an biolumineszentem Licht ist, dass es lebt. Es wächst, bewegt sich und verändert seine Helligkeit. Und eh ich mich versah, hatte ich eine Beziehung zu diesen Organismen aufgebaut.
lucy ist ein Produkt-Set aus einem toten Baumstamm und biolumineszentem Pilzsporen. Während die Pilze durch die ihnen innewohnende natürliche Leuchtkraft ein wundervolles und magische Licht spenden, sind sie als lebende Organismen definitiv eine bessere Gesellschaft als technologische Gadgets, wie „Alexa“ und co., die uns die Illusion geben sollen, nicht allein zu sein. lucy schließt für mich die Brücke aus Nutzen und Geselligkeit. Darüber hinaus ist es ein lebendiger Beweis für die Wunder unserer Erde und braucht weder Hard- noch Software updates.

Massenmedien – Medien nach Maß: Christina Klus, Multimedia Design (MA), Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Die Digitalisierung ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Während wir früher durch dicke Fotoalben blätterten, passen heute Millionen Fotos auf ein Smartphone. Wir verlieren den Überblick über Produktion und Konsum. Aus diesem Grund appelliert der Antitrend Omline für eine meditative, digitale Achtsamkeit.
Laut einer Studie scrollt jeder Deutsche täglich 173 Meter auf seinem Smartphone. Die entwickelte interaktive Installation visualisiert diese Strecke im realen Raum und macht die „digitalen Meter“ erfahrbar. Dafür werden Bilder der Social-Media-Plattform Instagram auf ein vertikales Band projiziert. Mit einem Seilzug setzen Nutzer das Band in Bewegung. Als Inhalte wählte ich den Hashtag #beautiful. Unter ihm finden sich Einblicke in verschiedenste Lebenssituationen. Doch es zeigt sich auch schnell die Redundanz und Eintönigkeit der Motive. Um die Medienkritik zu verstärken, wird die Bilderkette – angelehnt an Bannerwerbung – von Zitaten zum Umgang mit digitalen Medien unterbrochen. Darüber hinaus sollen sie den Besucher animieren innezuhalten und seinen Medienkonsum zu reflektieren.

In Symbiose: Manuel Lukas, Integriertes Design (MA), Hochschule Anhalt
Lebt der Mensch noch im Einklang mit der Natur? Das Klima sagt „Nein“! Der Mensch hat sich seit der industriellen Revolution schrittweise über die Natur gestellt und somit den derzeitigen Klimawandel ausgelöst.
Diese Arbeit stellt eine utopische Idee in den Raum, wie eine Symbiose funktionieren kann, um wieder von einander zu profitieren. Der Kreislauf beginnt mit der Ausatmung von CO2 des Menschen, das der Mikroalge hilft sich fortzupflanzen. Durch deren Fotosynthese wird Sauerstoff produziert, der dem Menschen wiederum die Grundlage zum Leben ermöglicht. Gleichzeitig sorgt die im Kreislauf entstehende Algen-Biomasse für eine gesunde Nahrungsergänzung, vor allem im Hinblick auf die wachsende Bevölkerung und dem daraus resultierenden Nahrungsmangel.

GET YOUR SHIT DONE: Luisa Nguyen Trong, Integriertes Design (MA), Hochschule Anhalt
Wir alle verschließen oft die Augen vor den täglichen Auswirkungen der globalen Erwärmung. Dabei kann jeder Einzelne von uns auch mit kleinen Schritten Großes erreichen, Und wie? Meine Idee: Dein Kalender als täglicher Begleiter soll dich von nun an auch an deine wichtigste Aufgabe erinnern: den Schutz unserer Umwelt. Er dient als Ratgeber in Sachen Umweltschutz und zeigt, wie auch du dem Klimawandel den Kampf ansagen kannst.
Am Anfang musst du dir darüber klar werden, wie dein tägliches Handeln zur globalen Erwärmung beiträgt. Deswegen berechnest du zuerst deinen globalen Fußabdruck. Außerdem findest du in jeder Woche hilfreiche Tipps und Infos, wie du der Umwelt etwas Gutes tun kannst.
Das Besondere des Kalenders ist, dass sich zwischen jeder Wochenübersicht eine weitere Seite befindet: der so genannte „Störer“. Auf ihm findest du jede Woche eine Aufgabe, die dich zu einem umweltfreundlicheren Handeln herausfordert. Nachdem du die Aufgabe erledigt hast, kannst du den Störer einfach an seiner perforierten Stelle abtrennen und hast wieder die volle Übersicht in deinem Kalender. Deine Erfolge kannst du schließlich in einem Tracker festhalten, sodass du am Ende siehst, wie viel du für unsere Umwelt getan hast.

Awareness Design Kampagne: Oscar Patzschke, Multimedia|VR-Design (BA), Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Werbung mit konsumorientierten Botschaften überflutet uns im öffentlichen Raum. Wie aber könnten Botschaften mit sozialer Relevanz Menschen erreichen? Mit Hilfe von Awareness Design (mit den Mitteln und der Anziehungskraft von Design, Botschaften von sozialer Relevanz einer breiten Masse zugänglich machen) möchte ich einen neuartigen Kommunikationsweg im öffentlichen Raum gestalten, der beim Betrachter das Bewusstwerden drängender Themen befeuert. Das Motto: „Wahrnehmen – Nachdenken – Anpacken“.
Das Ergebnis: eine Werbekampagne mit dreidimensionalen Installationen – überraschend und anstiftend. Aktuell existieren die drei Motive Schnell noch ein Selfie, Urlaub und Habseligkeiten. An den Installationen angebrachte QR-Codes und Social Media Tags führen zu einer Website mit weiterführenden Informationen. Die Installationen und ihre Botschaften würden sich bestens eignen für eine Stadt-, Hochschul- oder NGO-Kampagne.

45qm Du. 150.000qm Wir.: Max Fuchs, Interaction Design (MA), Lars Sorger, Industrial Design (BA), Hochschule Magdeburg-Stendal
50 Prozent der Menschen leben heute in Städten. Im Jahr 2050 werden es über 70 Prozent sein. Die Stadt ist also der Lebensraum der Zukunft. Ein funktionierendes lokales Zusammenleben ist die Voraussetzung für die gemeinsame Bewältigung zukünftiger Probleme. Aber wie können wir das Zusammenleben in der Stadt fördern? Das Ergebnis: eine Kampagne für gemeinsame Quartierentwicklung.
Wir wollen den Menschen bewusst machen, wie viel Entfaltungsraum vor ihrer Haustür liegt. Um dies zu erreichen, malen wir Räume in ihrer üblichen Form und Größe, auf den Boden. Für mehr Aufmerksamkeit werden die Räume durch Säulen ergänzt. Sie durchbrechen den Verkehrsraum und bieten gleichzeitig Information und Interaktion. Texte erläutern das Konzept und informieren über moderne Quartierentwicklung.
Nicht zuletzt wird die Kampagne um unseren Zukunftskubus erweitert. Er bietet Raum für interaktive Installationen, Workshops, Konzerte, Vorträge und offenen Austausch. Im Laufe der Kampagne wandert er von einem Raum in den nächsten. Die Aktionen auf und in dem Kubus orientieren sich dann thematisch an dem entsprechenden Raum.