Auszeichnung für Antje Dathe mit der Arbeit "Schattenseite"

Bei dem Wettbewerb zum Gedenken an die Opfer der "Marburger Jäger" Arbeit erhielt die Arbeit "Schattenseite" von der Studierenden Antje Dathe aus der Studienrichtung Bildhauerei/Metall den 3. Platz.

Entwurfsarbeit "Schattenseite"

Bei dem Kunstwettbewerb für eine Gedenkinstallation im Schülerpark Marburg, in Gedenken an die Opfer der "Marburger Jäger"  wurde die Arbeit "Die Schattenseite" von Antje Dathe am 7. Juni 2018 mit dem 3. Platz ausgezeichnet.
Antje Dathe studiert im 9. Semester in der Bildhauerei/Metall Klasse bei Frau Prof. Andrea Zaumseil.

Der Kunstwettbewerb wurde von der Stadt Marburg ausgeschrieben, um eine Gedenkinstallation für die Opfer der Marburger Jäger zu entwerfen. Dem bereits vorhandenen Kriegerdenkmal der Marburger Jäger sollte so  in direkter Kommunikation und Konfrontation eine Gedenkinstallation gegenübergestellt werden. Ziel sollte es sein, einen Beitrag für die Aufarbeitung der Geschichte des Militarismus in Marburg zu leisten. Die Marburger Jäger waren eine spezielle Militäreinheit (1866 - 1919), welche  an dem Völkermord der Herero und Nama beteiligt waren.

Der Entwurf von Antje Dathe fügt dem Denkmal einen Schattenwurf hinzu. Damit die Schattenseite der Geschichte der Marburger Jäger beleuchtet und aufgezeigt werden kann. Der Schatten erstreckt sich vom Fuße des Denkmals, bis zum Gehweg unterhalb der Denkmalanlage. Vom Gehweg aus, soll sich die Installation allmählich aus dem Boden erheben. Der Schatten besteht aus anthrazitfarbenen Natursteinstelen, welche eine individuelle Form besitzen. Durch diesen individuellen Charakter der einzelnen Stelen soll auf  die unzähligen namenlosen Opfer der Marburger Jäger hingedeutet werden. Die bruchrauhe Kopffläche, als vereinendes Merkmal, steht symbolhaft für das verfrüht beendete Leben der Opfer. Der anthrazitfarbene Naturstein soll gemeinsam mit der Anordnung der einzelnen Stelen und Platten den dunklen Charakter des Schattens unterstreichen, welcher den Marburger Jägern anhängt. Als würden sich die Opfer aus dem Schatten erheben wollen und den Tätern mahnend gegenüber treten. Auf 5 Stelen verlaufen vertikal angeschnittene Schriftzüge, welche die verheerenden Einsätze benennen.
Der Betrachter des Kriegerdenkmals der „Marburger Jäger" soll sich mit beiden Seiten der Geschichte gleichzeitig auseinander setzten. Er kann sich nicht den Folgen der militärischen Einsätze der Marburger Jäger entziehen und nur eine Lesart der Geschichte beleuchten.