"Diva" ist Teil des Queer Archive Festivals in Athen

Torben Jost's Installation "Diva" ist auf dem Queer Archive Festival in Athen vom 13. bis 16. Februar zu sehen.

Torben Jost ist Student der Zeitbasierten Künste. 

In der griechischen Vogue behandelt ein Artikel das Festival und zeigt Ausschnitte der dort präsentierten Arbeiten, u.a. auch die Arbeit von Torben Jost: https://vogue.gr/news/posi-queer-techni-antechei-i-athina/

Weitere Informationen zur Arbeit:

Silbrige Vorhänge fallen von der Decke herab und erschaffen einen scheinbar vom Ausstellungsraum getrennten Bühnenraum. Verführerisch locken Lichter und Klänge, durch das Lametta zu schreiten, die Bühne selbst zu betreten und es den Sängerinnen gleich zu tun. Dort wartet ein vermeintliches Karaoke- Setting. Nur, das Mikro blickt von oben herab und ist nicht eingestöpselt. Die Texteinblendungen auf dem Röhrenbildschirm sind zu schnell getaktet. Hier soll nicht mitgesungen werden. Stattdessen hängen die Betrachter*Innen an den Texteinblendungen des Bildschirms und an den Lippen der Diven. So verschiebt sich der Fokus vom Erleben auf die Untersuchung des Videomaterials.

Die Diva ist eine popkulturelle Figur deren Anziehung und Macht in ihrer Verletzlichkeit liegen. Für diese übertriebene Betonung sowie Ästhetisierung ihres Schmerzes wird sie verehrt. Diese kultähnliche Verehrung wurzelt auch in queeren Traditionen, die den Traum pflegen, an die Stelle der Diva zu treten. Dass in der Realität kulturindustrielle Auswahl- und Ökonomisierungsprozesse auch einen Hintergrund des Phänomens der Diva bilden, ist Teil der Ambivalenz dieser Figur.

Diva hinterfragt die Trennung zwischen Werk und Ausstellungsbesucher*In, zwischen Objekt und Performance. Denn wer durch den Lamettavorhang durchschreitet, wird Teil der Installation und Gegenstand der Betrachtung der anderen Betracher*Innen. Die Grenze zwischen Performance der Diven auf dem Bildschirm und der Performance der Betrachter*Innen im Ausstellungsraum verschwimmt.

Weitere Informationen zum Festival:

The Queer Archive launches a new festival dedicated entirely to queer art. The first The Queer Archive Festival proposes a rich program of multimedia experiences, open and accessible to all. The festival aims to take a different approach to queer community issues by supporting young, well-established, domestic and international artists, while also seeking to enhance personal experience by promoting public dialogue and free expression.

Video installations, exhibitions, walks, workshops, interactive art and performances will comprise the festival's activities, highlighting talent, supporting progressive thinking and encouraging creativity. The Queer Archive Festival will take place February 13-16, 2020, powered by Onassis Stegi in galleries and alternative venues in central Athens.