Ansichtssachen

Masterkollektion von Melissa Schubert
Wintersemester 2012/2013

Foto: Marco Warmuth

„Vom Davor und Dahinter“ der Titel meiner schriftlichen Arbeit bezieht sich auf Bilder. Bilder, die Vergangenes in Erinnerung rufen. Jene Bilder, die tagtäglich auf uns einströmen, sich in unseren Köpfen festsetzen und uns beeinflussen. Bilder, die Gefühle in uns entstehen lassen und Bilder, die unsere Umwelt erzeugt. Men­schen, die uns begegnen und Orte an denen wir uns aufhalten, nehmen Einfluss auf unsere Sichtweisen.

All diese Bilder befinden sich in jedem in einer individuellen sich stets wandeln­den Anordnung und beeinflussen ihn in seinem Verhalten, seiner Einstellung und den Entscheidungen, die er trifft.

Bilder die wir selbst auf unsere Umgebung projizieren, wie beispielsweise Er­wartungshaltungen, Vorurteile oder Stimmungen. Sie können unsere Sichtweisen manipulieren oder die Wirkung von Oberflächlichkeit verstärken oder dienen als Möglichkeit das nach außen zu tragen, was in uns verborgen ist. Sie beeinflussen nicht nur was wir sehen, sondern auch wie wir etwas wahrnehmen.

Der Mensch als bewegte Collage, eine Sammlung von Bildern, ein Spiegel, eine Projektionsfläche und als Projizierender war Ausgangspunkt für die entstan­dene Kollektion. Die Fläche und das, was hinter ihr liegt als Spiel mit Vorder- und Rückansichten.

Auf der Basis der Fläche entstanden so Vorderansichten, die auf den ersten Blick starr wirken, dann jedoch aufbrechen, weicher oder transparent werden.

Alle entstandenen Modelle besitzen keinen eingesetzten Ärmel, sondern beste­hen immer aus einem Vorder-  und einem Rückenteil mit angeschnittenen Ärmeln als Sinnbild für das Davor und das Dahinter. Die benutzen Materialien sind Wollstof­fe, Chiffon und Baumwolle teilweise gemustert oder unifarben.

Egal aus welcher Perspektive die Oberflächen meiner Kollektion wahrgenommen wer­den, es entstehen immer neue Ansichten.