Erster Preis beim
European Fashion Award – FASH 2015
Kategorie Studierende

Julia Kleeblatt, Studierende der Modeklasse, gewinnt den ersten Preis in der Kategorie Studierende des European Fashion Award - FASH 2015

© SDBI

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European Fashion Award FASH 2015 an sechs Nachwuchsdesigner verliehen.

http://www.sdbi.de/european-fashion-award-fash-2015-an-sechs-nachwuchsdesigner-verliehen/10 Jahre European Fashion Award.

Zum Auftakt der Berliner Fashion Week sind sechs Nachwuchsdesigner mit dem European Fashion Award FASH 2015 ausgezeichnet worden. Die gemeinnützige Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie (SDBI) vergab die mit insgesamt 80.000 Euro dotieren Preise am Montagabend in Berlin vor 250 Gästen in den eindrücklichen Räumen des Neuen Museum, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.

Vorboten einer neuen Zeit: Die sechs Preisträger ließen sich zum Thema „Freiheit“ des European Fashion Award FASH 2015 von Archiven, ihren Träumen oder ihrem Fernweh inspirieren. Sie lösten sich in ihren Kollektionen vom klassischen, eurozentrisch geprägten Männerbild und loteten die Potentiale der Mode neu aus. Die Siegerkollektionen geben dem standardisierten Markt Impulse, treffen Sehnsüchte und sind Vorboten einer neuen Zeit.

Kittel 2.0: Ein Kittel klingt nach Arbeit, Zwang und Strenge. Doch der Blick in das Archiv der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zeigt, dass er in den 1920 und 30er Jahren bei den Künstlern und Gestaltern auf dem Campus Usus war. Anlässlich des 100. Geburtstags der BURG hat Julia Kleeblatt den Kittel zu modernen Jacken und Mänteln transformiert. Sie experimentierte in ihrer Männerkollektion mit Garnen und Farben, spielte mit Längen, Flächen und Proportionen. Die strenge, gerade Form des Kittels mit Reverskragen, Knopfleiste, Gürtel und den großen Taschen wird mal gebrochen durch zarten Strick, der wie Papier wirkt, mal wird der Stoff bedruckt und beschichtet. Farben und Drucke sind inspiriert von Arbeiten ehemaliger Lehrer, wie den Marionetten des Bildhauers Gustav Weidanz oder Silbergelatineabzügen des Vorreiters der Neuen Sachlichkeit in der Fotografie, Hans Finsler.

Jurybegründung: Julia Kleeblatts Transformation des Kittels trifft den Zeitgeist. Die feinsinnige Kollektion ist farbenfroh aber nicht bunt, vielfältig aber nicht überfrachtet, erfrischend aber nicht laut. Diese Energie überträgt sich auf den Betrachter. Julia Kleeblatt suchte nicht die große Geste, sondern schuf unkonventionelle Kleidung, die dennoch vertraut und selbstverständlich wirkt und so lange ihre Gültigkeit behält. Zugleich entspricht sie mit den platzierten Grafiken, gedruckten Taschen, der Transparenz und dem Einsatz von Metallic aktuellen Trends. Auch ihre Zeichnungen und Collagen, das Farbkonzept und die Kollektionsübersicht weisen eine hohe Eigenständigkeit und künstlerische Qualität auf. Sie vermitteln die notwendigen fachlichen Informationen, ebenso wie Emotionen. Diesen schmalen Grat zwischen Neuem und Vertrauten, Kreativität und Kommerz treffen nur wenige. Julia Kleeblatt erreicht damit in bester Weise, was Design leisten soll. Ideale Voraussetzung für eine Karriere in der Modeindustrie. – Mitglied der Jury Torsten Hochstetter, Global Creative Director, Puma

Preis Fotoaufnahmen durch Franco P. Tettamanti, Katalog, Ausstellung, Medienarbeit, Mentorenprogramm, Mentor: Joel Horwitz
2.500 Euro Preisgeld
Sechsmonatiges dotiertes Praktikum in der Konzernzentrale von Puma

Projektbetreuung: Bianca Koczan, Prof. Thomas Greis, Prof. Joachim Schielicke