Bayerischer Staatspreis 2016
für Textildesignerin Laura Risch, B.A.

Am 6. März 2017 verlieh das Bayerische Wirtschaftsministerium die Bayerischen Staatspreise für Nachwuchsdesigner.

© Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

Für ihre Bachelorarbeit „Up and down“ wurde Laura Risch mit dem Bayrischen Staatspreis ausgezeichnet! Wir gratulieren sehr herzlich!

Ein autarker Vorhang

Die Abschlussarbeit „Up and down“ kombiniert Natur und Technik. Die Verdunklung ist autark, das heißt sie funktioniert ganz ohne Zufuhr von Energie. Sie reagiert auf Wärme, die durch die Sonneneinstrahlung am Fenster entsteht. Ist eine gewisse Temperatur erreicht, bewegt sich das Textil organisch und lautlos nach unten und verdeckt die Fensterfläche solange bis die Sonneneinstrahlung nachlässt. Die Idee dahinter ist, eine völlig selbstständige Verschattung zu schaffen, die im Einklang mit dem natürlichen Umfeld agiert. Die wesentlichen Bestandteile des Textils sind Wolle und Formgedächtnisdrähte. Die Wollfasern leisten aufgrund ihrer Struktur Wärmeisolation, Temperaturausgleich und Feuchtigkeitsaufnahme. Der Formgedächtnisdraht als smart material und technisches Element ermöglicht die au­tarke Funktionsweise der Verdunklung.

Die Arbeit entstand mit Unterstützung des Fraunhofer IWU Dresden und wurde von Prof. Bettina Göttke-Krogmann betreut.

Insgesamt 157 Nachwuchsdesigner reichten beim Bayerischen Staatspreis 2016 ihre vielfältigen, kreativen Arbeiten ein: Im Bereich Industriedesign 20, im Kommunikationsdesign 36, im Interior Design 13, im Modedesign 24, im Textildesign 13, im Digital Design 12, im Bereich Designtheorie/Designforschung 10 und im Gestaltenden Handwerk 29 Arbeiten.

Eine hochkarätige Jury hat nach einer Vorauswahl insgesamt sechs Staatspreise vergeben und für weitere elf Arbeiten Anerkennungen ausgesprochen. Die Staatspreise sind mit je 7.500 Euro, die Anerkennungen mit je 1.000 Euro dotiert. Weitere 18 Einreichungen wurden in die Ausstellung und den Katalog aufgenommen.