Blick No°2, Magdalena Orland

WiSe 2017/18, Textildesign ab 3. Studienjahr, Master – Prof. Bettina Göttke-Krogmann

Foto: Magdalena Orland

Die Analyse der Sammlungsstruktur, des Dentalhistorischen Museums in Zschadraß,
war der Ausgangspunkt der experimentellen textilen Auseinandersetzung mit dem
Thema.
Während nur etwa 1 % der gesammelten Exponate in Form von Instrumenten, Geräten
und Zahnpflegeprodukten ausgestellt wird, bleiben die restlichen 99 % im Archiv
verborgen. Vor allem wisschenschaftliche Arbeiten – also das Wissen auf dem die
Exponate basieren- zählen dazu. Ohne den Fortschritt der Wissenschaft währe auch
der Fortschritt in der Praxis ausgeblieben.
In der textilen Umsetzung wurde daraus folgend mit dem Prinzip des Versteckens
gearbeitet: nicht all das, was wichtig ist, ist auch auf den ersten Blick sichtbar und nicht
alle Informationen lassen sich sofort ablesen.
So wurde durch Techniken wie Siebdruck und das Arbeiten mit Transferfolien, anderen
Kunststoffen und der Transferpresse eine Vielfalt an experimentellen Oberflächen
entwickelt. Durch Ausbrenner und Scherenschnitt werden Bereiche verschiedener
Stoffe transluzent bis transparent.
Elementare, organische und abstrahierte Formen, die es in der Sammlung gibt, finden
sich auch auf den Stoffen wieder. Durch die Kombination und Überlagerung
der Muster während des Prozesses werden Informationen vermittelt und gleichzeitig
versteckt. Die einzelnenen Stoffe, die meist bereits aus mehreren Ebenen bestehen,
lassen sich untereinander zusätzlich kombinieren. Das Farbkonzept ist an die Farben
der originalen Exponate und der Thematik angelehnt: Weiß, Naturtöne, Rosa, Rot,
Grau und Silber ergeben ein harmonisches Gesamtbild.
Die einzelnen Techniken, Farben und Materialen sind mit Abkürzungen versehen und
ergeben durch die Zusammensetzung der jeweiligen Eigenschaften einen Code. Alle
Stoffe sind auf Bügeln befestigt und in einer speziell dafür angefertigten Kiste untergebracht.
So entsteht eine neue Sammlung, die durch das Code-System sortiert ist.