Chroma

WiSe 2010/11, Prof. Bettina Göttke-Krogmann; Die Farbe im Kreise anderer Farben

Chroma, Julia Lansmann

Chroma

Nicht eine einzelne Farbe steht im Fokus, sondern die Farbe im Zusammenspiel mit anderen Farben. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Ausarbeitung einer speziellen Farbwelt, die von einem Maler des 20. oder 21. Jahrhunderts inspiriert und von ihm imaginär begleitet wird. Ziel ist zum einen die differenzierte Wahrnehmung der Farbe: die einzelnen Farben werden genau betrachtet, analysiert und im Stoff dargestellt. Ein weiterer Aspekt ist zum anderen der konzeptionelle Einsatz von Farben, die Farbe in der Serie, im Miteinander mit anderen Farben und in der Anwendung. Die Farben treten über die Farbe und das Material in den Dialog mit der konkreten Nutzung, sie werden für den konkreten Kontext spezifiziert. Die Farbwelt soll als Farbkarte von ca 20 bis 30 Farben herausgearbeitet werden. Diese Farben werden im Gewebe mit Hilfe der „partitiven Farbmischung“  nachgestellt und dienen als Grundlage der zu entwickelnden Kollektion. Der Anwendungsbereich ist grundsätzlich frei wählbar: sowohl Bekleidung als auch Interieur sind möglich, er kann auch enger eingegrenzt werden, z.B. Fenstergestaltung, Jackenstoffe, Outdoor-Möbelstoffe oder ähnliches. Die Kollektion soll aus mindestens 10 – 15 Entwürfen bestehen. Neben Schaftgeweben sollen Muster auf Papier oder Stoff entworfen werden – als Collagen, Zeichnungen, geschnitten, gestickt, gedruckt oder gemalt. Es soll dabei ausdrücklich nicht der Duktus des Künstlers übernommen werden, sondern nur dessen Farbwelt. Die Formate sind groß, die Muster mehrfarbig und rapportierbar. Es sollen verschiedene Technologien innerhalb der Serie  eingesetzt werden.Zur praktischen Umsetzung: In der Textilmanufaktur stehen Webstühle mit insgesamt 30 Kettfarben in Baumwolle Nm 34/2 zur Verfügung, an denen bis zum 23.November die konkreten Farben entwickelt werden. Ab Dezember steht jeder Teilnehmerin ein eigener Webstuhl zur Verfügung, an dem eigene Entwürfe aus den erarbeiteten Farben realisiert werden können. Zur Vertiefung der Entwicklung der Musterentwürfe werden folgende Workshops angeboten: Rapportieren mit Joachim Unterfrauner, digitale Musterprogrammierung mit André Fuchs und Trendfarben mit Niels Holger Wien. Zur Vertiefung der Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Künstler, wird ein Referat über dessen Farbwelt ausgearbeitet. Begleitet wird das Projekt außerdem von einem Vortrag von André Fuchs im Rahmen des Plenums, einer Exkursion nach Weimar zur Ausstellung „Augengespenst und Urphänomen, 200 Jahre Goethes Farbenlehre“ in der Klassik Stiftung Weimar am 2.November 2010.

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