Echo, B.A. Julia Kortus

Mein selbstgewähltes Thema ist das Echo, als sehr einfache Art von Senden und Empfangen. Ich sende meine Worte durch Ruf in die Berge, die Gebirgswände tragen diese wieder zurück.

Senden und Empfangen  Echo  Bachelorprojekt von Julia Kortus

Senden und Empfangen

Echo

Bachelorprojekt von Julia Kortus

Mein Bachelorprojekt läuft unter dem interdisziplinären Semesterprojekt zwischen Textildesign und MultimediaVR-Design mit dem Titel »Senden und Empfangen«. Ziel des Projekts war es ein Textil zu gestalten, welches durch Interaktionen reagiert, Informationen speichert oder wiedergibt.

Mein selbstgewähltes Thema ist das Echo, als sehr einfache Art von Senden und Empfangen. Ich sende meine Worte durch Ruf in die Berge, die Gebirgswände tragen diese wieder zurück.

Diesen Effekt des Echos habe ich lautlos ins Textil getragen. Es ist eine Decke entstanden, welche das Echo visuell zeigt. Ich als Impulsgeber sende, die Decke empfängt und sendet zurück.

Für die Visualisierung des Echos habe ich Nitinoldraht verwendet, der als Formgedächtnisdraht diese Visualisierung ausführt. Der Draht ist aus einer Nickel-Titan-Legierung, die üblicherweise bei Stents oder OP-Geräten in der Medizin verwendet wird, jedoch auch im Alltag wie im Sensor einer Kaffeemaschine, im Auto etc. auftaucht. Durch sein Formgedächtnis ist er in der Lage von gestrecktem Zustand in eine vorher bestimmte Form geführt zu werden, dies geschieht durch Wärme bzw. Strom.

Die von mir entwickelte Decke ist als Alltagsgegenstand für das heimische Sofa gedacht. Es ist die Art von Decke, in die man sich abends beim Lesen oder Fernschauen einwickelt, es sich gemütlich macht. Jedoch reagiert meine Decke auf den menschlichen Körper als Sender und nimmt dessen Impulse auf. Hierbei kommt der Nitinoldraht zum Zuge.

Der Draht wird direkt in das Textil eingebunden, in meinem Falle gestrickt. Die Decke wird als Jaquardentwurf angelegt, das bedeutet es wird eine Art Bild gestrickt, bestimmte Flächen sind in einzelnen Farben zu sehen. Als Motiv der Decke dienen mir abstrahierte topographische Karten von Gebirgszügen der Alpen. Die Gebirgswände werden hierbei als dunkle Flächen hervorgehoben. In diesen Flächen wird der Nitinoldraht eingestrickt.

Die Gebirgswände werden durch Körperwärme in Aktion gesetzt werden, sie ziehen sich zusammen. Die Bewegung der Decke ist das Echo der Körperwärme des Nutzers.

Mit meiner Decke hole ich mir ein Stück Bergwelt ins Zuhause und während ich mich in sie einkuschel, wird sich ein kleiner lautloser Dialog zwischen uns beiden entwickeln.