Licht im Dunkel

WiSe 2011/12, Prof. Bettina Göttke-Krogmann; Der Weg durch den dunklen Wald endet auf einer Lichtung.

Christin Mannewitz

Die Angst in der Nacht wird beendet durch den Klick des Lichtschalters. Die finstere Gestalt beschattet den Mann, er flieht in ein beleuchtetes Haus.Situationen als Bilder für das Unheimliche und dann doch die Hoffnung auf Erleichterung - für das Licht im Dunkel. Die unheimliche Geschichte hat – vielleicht – einen guten Ausgang. Ein echter Kriminalfall, eine Gruselgeschichte, eine historische Geschichte, ein Kriminalroman oder ähnliches ist der Ausgangspunkt für die „stoffliche“ Nacherzählung. Diese Erzählung wird illustriert durch Materialien, Kontraste und Konstruktionen – eher assoziativ als gegenständlich, eher Empfindungen, Stimmungen und Sinneserfahrungen als Bilder - dennoch soll am Ende die Dramaturgie der Geschichte bei der Auswahl der Stoffe berücksichtigt werden.
Pierre Soulages ist ein Maler, der sein gesamtes Œvre der Farbe Schwarz gewidmet hat:„Sind Sie ein Schwarzmaler?“ Antwort von Pierre Saulages: „Absolut nicht, nein. Schwarz hat für mich nichts Negatives – im Gegenteil. Für mich ist Schwarz ein Fest.“ 
Die Rahmenbedingungen für die Stoffexperimente sind: die Geschichte, die Farbe Schwarz und der malerische Duktus eines Pierre Soulages. Die Hauptfarbe ist Schwarz - Weiß erscheint nur als Blitzer, Effekte, Lichter, Linien, Punkte, Kreuze etc, andere Farben erscheinen gar nicht. Der malerische Duktus soll auf die konstruktiven Techniken Weben und Stricken übertragen werden, gerne erweitert z.B. um Zwirnen, Flechten, Klöppeln, Tuften, Sticken und alle weiteren Techniken, die vom Faden ausgehen, außerdem können Fäden bemalt werden, um eine ikatähnlichen Effekt zu erzielen – lediglich Drucken und Färben sollen nicht eingesetzt werden. Ergänzend sollen Papierarbeiten im malerischen Duktus mit Schwarz als Hauptfarbe entstehen.
Als einzelne Projektaufgaben stehen an:

  • eine eigene Zusammenfassung des zugrunde gelegten Textes
  • ein großer Fundus an Stoffexperimenten und Papieren, basierend auf den Rahmenbedingungen
  • davon ein Entwurf umgesetzt am Handjacquardstuhl- eine Serie von 10 bis 20 Stoffen, die die Geschichte erzählen
  • eine Dokumentation


Ziel ist es, einen Grundstock unterschiedlichster Erfahrungen im Erarbeiten von textilen Materialien und in der Gestaltung von Flächen zu setzen, basierend auf einem selbst gewählten Thema, welches als Inspiration dient und einen inhaltlichen Bezug der Stoffe zueinander herstellen kann.

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