Fliegende Windmusikanten
Kurzprojekt
2 wöchige Fachaufgabe, Sommersemester 2017
bei Prof. Vincenz Warnke und Dipl. Des. Franziska Müller
1. Studienjahr
Im Wald rascheln leise sanft fallende Blätter, nebenan auf dem Feld knattern und flattern die Drachen und zu Hause knallt ein Windstoß alle Fenster zu. Der Wind macht Musik und sorgt dabei ordentlich für Bewegung, wirbelt spielerisch-leicht Dinge durcheinander und pustet sie weg. Zur herbstlichen Zeit saust und braust, knallt, heult und pfeift, knistert und flirrt es überall gewaltig!
Entsprechend dazu wollen wir in diesen zwei Kompaktwochen Objekte für Wind und Ohr gestalten. Fliegende „Windmusikanten“, die elegant und dabei klingend, tönend oder geräuschvoll durch die Luft tanzen, schweben und gleiten...
VLIGGADENG von Fritz Rahne und Paulina Knoll
Ein unkonventioneller Geräuschebaukasten. Man hat eine Bühne und man hat einen Schlägel. Aber man hat kein Instrument. Das Instrument ist alles was man so um sich herum findet. Blumentöpfe, Teller, Telefone, Schneidebrettchen, Flaschen, Sägen. Alles was Geräusche macht. Also alles.
Der Geräuschebaukausten ist zunächst ein Baukausten den man mit sich herumtragen kann, in ihm ist alles was man braucht. Außer die Instrumente. Man begibt sich auf die Suche nach bequemen und langweiligen Milieus. So baut man eine Bühne und damit einen Klangkörper mit Plättchen. Das VLIGGADENG ist ein Werkzeug für alle die ihre Mitwelt untersuchen, testen, nerven und begeistern wollen.
Fotos: Fritz Rahne, Paulina Knoll
PAMOJA von Linus Winkler und Luis Schlicht
„Pamoja“ ist eine freistehende Installation und vereint acht Instrumente für acht Musiker in einem Objekt.
Der Wind ist die launenhafte Konstante, der natürliche und oft unzuverlässige Antrieb der Musikanten. Das Konzept „Pamoja“ versteht den Wind als verlässliche Konstante und trotzdem als Antrieb des Instruments. Pustet der Musiker in den Schlauch lässt er eine kleine Stahlkugel fliegen, die das jeweilige Instrument anschlägt. Triangel, HiHat, Becken, Trommel, Flöten und Gitarrenseiten werden so angeschlagen. Schwingungsaktive Hölzer unterstützen den Klang des „Pamoja“ und schaffen eine direkte Parallele zum klassischen Instrumentenbau.
Fotos: Linus Winkler, Luis Schlicht, Franziska Müller
FLITZPIPE von Hannah Kannenberg und Theda Vollert
Die FLITZPIPE saust senkrecht in den Himmel, zischt durch Wind und Wetter. Bei ihrer Geschwindigkeit wird man sie kaum sehen können, dafür aber hören. Im Pfeil befindet sich eine sogenannte „Groan Tube“. Diese speziellen Pfeife erzeugte ein lautes Geräusch bei einer 180° Wendung, wenn der Pfeil bei der Landung im Boden stecken bleibt.
Fotos: Hannah Kannenberg, Theda Vollert, Franziska Müller
KLANGKREISEL von Hannah Neuß und Josua Roters
Mit unserem Projekt „KLANGKREISEL“ möchten wir Spielgerät und Musikinstrument miteinander vereinen. Am Anfang stand die Idee der fliegenden Wurfscheibe, die es nun galt zum Klingen zu bringen. Durch das Drehen der Scheibe beim Flug wird die Murmel an der Spirale entlang nach außen geschleudert. Dort trifft sie auf die Klangelemente und erzeugt eine leise Melodie.
Fotos: Hannah Neuß, Josua Roters, Franziska Müller
WINDKANAL von Michael Altmann und Nils Krüger
Im Herbst weht der Wind, es raschelt das Laub in der Luft und auf dem Boden. Die Luft ist klar, das Licht weich und golden. Der Herbst beendet die warme Jahreszeit, hat aber seine ganz eigenen, sinnlichen Qualitäten, wenn er sie denn zeigt.
Diese wollen wir mit unserer Installation erlebbar machen. Drinnen. Im Warmen. Ein paar Minuten Herbst in seiner schönesten Form. Jeden der vorbeikommt erwarten Viedeoaufnahmen aus dem herbstlichen Wald und ca 1400 raschelnde Papierstreifen über dem Blickfeld des Betrachters. Sie sollen dabei helfen sich fallen zu lassen und Geräusch und Farbkulisse zu genießen.
Fotos: Michael Altmann, Nils Krüger
DOUGHBEE von Caroline Donner und Alexia von Salomon
Der Pizzateig wird durch die Luft gewirbelt, um ihn locker zu machen - Nun macht die DOUGHBEE uns locker: Ob allein oder mit Mitspielern, draußen oder drinnen, mit kleiner Bewegung aus der Hand oder vollem Körpereinsatz. Die DOUGHBEE saust schillernd duch die Lüfte und ist im Park ein echter Hingucker. Zum Hinhörer wird sie durch eingenähte Flöten, über die beim Spielen der Wind pfeift. Sie kann gewirbelt, gefedert, geschleudert, gelupft, gedreht und gefangen werden.
Fotos: Caroline Donner, Alexia von Salomon
IRRENDE WINDE von Simon Krautheim, Nele Meier, Suhaib Karfan
Ein schwebendes Objekt, nur durch Luft angetrieben, doch mit genug Energie um einen Klang zu tragen. Unser Ziel war es, einen Heißluftballon zu bauen, der
mit dem Wind über unseren Campus irrt. An ihm hängen Instrumente, die er zum einen trägt und die ihn zum anderen am Boden halten. Diese Instrumente tasten den Boden ab und erzeugen so je nach Untergrund immer einen anderen Klang. Mit unseren Irrenden Winden wollten wir die unsichtbaren kleinen Böen auch optisch und akustisch erfahrbar machen.
Fotos: Simon Krautheim, Nele Meier