FOAMING PARASITES
vom Schaumschlagen zum überschäumenden Apparat
Kurzprojekt
2 wöchige Fachaufgabe, Sommersemester 2017
bei Prof. Mareike Gast, Anja Lapatsch, Karl Schikora
1. Studienjahr
Das zweiwöchige Projekt Foaming Parasites beschäftigte sich mit dem Aufschäumen von Materialien und deren funktionalem Anhaften an geeigneten Untergründen.
Experimentell loteten die Studierenden die besonderen Eigenschaften verschiedener schäumender Verfahren aus und entwickelten daraus leichte, funktionale und ästhetische „Aufsitzer“ – als geschäumte Add-ons.
Basierend auf den erarbeiteten parasitären Konzepten entwarfen und realisierten sie Schäumungsapparate mit voluminöser Wirkung.
Die überschäumenden Ergebnisse sehen Sie hier!
Händelbar
- Griffe zum Selberschäumen -
Fritz Rahne & Nele Meier
Ob Malerpinsel oder Fahrradlenker - jeder Griff kann in skurrilster Weise eingeschäumt und so zu einem einzigartigen Objekt werden.
Durch die sehr simple Fertigungsweise wurde unser Projekt HÄNDELBAR zum DIY Produkt. Ein Kit enthält zwei verschweißte Mischkapseln, ein Dichtungsband, Gummis, die einzuschäumende Obstform und naürlich eine Anleitung.
Unisphere
- Seilverbindungen -
von Linus Winkler & Christoph Heidebrecht
UniSphere ermöglicht das Fertigen verschiedener Seilverbindungen für individuelle Anwendungsbereiche.
Schaumkugeln verbinden Seile zu belastbaren Knotenpunkten, welche unmittelbar auf das Seil aufgeschäumt werden. Eine besonders stabile Verbindung entsteht durch die Reaktion der Komponenten direkt am Seil.
UniSphere besteht aus einer kleinen tragenden Kugel und einer weichen Hülle. Die kleine Kugel aus aufgeschäumter Schnellgießmasse durchwirkt die Struktur des Seils um bestmögliche Stabilität zu gewährleisten. Für eine bessere Haptik umgibt die kleine Kugel eine weiche Schicht aus elastischem Polyurethan-Schaum.
Die zweiteiligen Formen lassen sich auf das Seil aufsetzen und mit Klammern fixieren. In einer Folie sind die Kompontenten der Schäume sicher verschweißt. Durch leichten Druck verbinden sich zwei Kammern, sodass sich die zuvor voneinander getrennten Komponenten vermischen lassen. Anschließend wird die Masse in die Form gegeben.
Gießwanne
- Apparatur zur Herstellung eines Außenwaschbeckens -
von Max Gruber & Felix Schipp
Das Ergebnis der Fachaufgabe umfasst ein Gerät zur Herstellung eines portablen Waschbeckens sowie eine optimierte Version des Waschbeckens, genannt „Gießwanne“.
Das Gerät besteht aus einer Tischplatte mit einem Aufbau, an welchem die Plastiktüten präpariert und anschließend von einer Silikonform umschlossen werden. In die Tischplatte eingelassen befinden sich vorbereiteten Spritzen mit den Komponenten des Polyutherans sowie blauem Pigment. Ebenfalls eingelassen ist ein Plastikbecher, in welchem die Komponenten verrührt und die Masse anschließend in die Silikonform gegeben wird. Die Form bildet das Negativ des Ausgusses, welcher sandwichartig an die Plastiktüte „angeschäumt“ wird.
Das Produkt selbst besteht aus einer weißen Plastiktüte mit einem blauen Schaum-Ausguss am Boden. Der Ausguss läuft nach Innen und Außen konisch zu und kann mit einem grauen Kautschuk- Stopfen verschlossen und mit Wasser befüllt werden.
Die Herstellung der Gießwanne mit Hilfe der Apparatur ist eventartig gedacht, das Produkt soll nicht kommerziell vertrieben werden. Das Event kann zum Beispiel auf Messen, Festivals oder Campingplätzen stattfinden.
Spongiosa Fullonum
- der schäumende Waschparasit -
von Susanne Schlenther & Hannah Neuß
Bei der Ideenfindung war uns wichtig, folgende Punkte zu berücksichtigen: es soll ein Produkt sein welches täglich Anwendung finden kann, kein Einwegartikel ist und sich klar von den bisherigen Schaumapparaturen auf dem Markt unterscheidet. In der ersten Projektwoche haben wir die Ambivalenz von Schäumen kennengelernt. Schaum kann auf der einen Seite beständig sein, eine Form ergeben die bleibt, aber es gibt ihn auch als flüchtige Struktur, die nur für einen Moment existiert. Beiden Eigenschaften in einem Objekt Raum zu geben war der Schlüssel zur Idee. Ein Waschschwamm mit integrierter Seife. Dabei dient der Polyurethanschaum als flexible Begrenzung für den Seifenkern. Durch die Wände des Parasiten dringt, in Verbindung mit Wasser, wiederum weicher Seifenschaum nach Außen.
Die Herstellung erfolgt, indem ein Seifenkern mit Schaft direkt umschäumt wird. Ist dieses Seifenstück aufgebraucht, hinterlässt es eine Höhle im Schwamm, in die ein neues Seifenstück, dann ohne Schaft, hineingesteckt werden kann.
Traumschaum
- haltbarer Seifenblasenschaum zum Selberschäumen -
von Hannah Kannenberg & Paulina Knoll
Traumschaum ist ein von uns selbst entwickelter Schaum mit parasitären Eigenschaften.
Er sieht aus wie Seifenblasen-Schaum, besitzt aber eine herausragende Eigenschaft: Traumschaum ist haltbar – sogar richtig lange. Was den Traumschaum von herkömmlichem Seifenblasenschaum unterscheidet und seine lange Haltbarkeit möglich macht, ist eine einzige Zutat: Zum klassischen Wasser- und Spülmittelgemisch kommt Gelatine hinzu. Die Gelatine stabilisiert die Blasen und lässt sie schon nach kurzer Zeit komplett aushärten. Nun kann man den Schaum berühren, ohne dass er zerplatzt. Erst durch die Zugabe von Wasser lösen sich die Gelatinemoleküle und der Schaum zerfällt. Wenn man also den Traumschaum nicht mehr haben will, wo er ist, dann wäscht man ihn einfach ab.
Eine mögliche Anwendung findet er im Außenbereich. Traumschaum sieht toll aus und ist sehr dekorativ. Er ist transparent und irisierend, kann mit flüssigen Pigmenten eingefärbt werden und klebt dank seiner adhäsiven Fähigkeit auf allen trockenen Oberflächen. Man kann umhergehen und alle erdenklichen Objekte durch Überschäumungen verschönern. Straßenlaternen, Fahrräder, Bäume, Kühlschränke. Man kann mit ihm Streiche spielen oder den Garten dekorieren, Lampen verblenden oder die nächste Party dekorieren. Und danach muss man nicht aufräumen, sondern nur auf den nächsten Regenschauer warten. So verschwindet der Schaum von selbst, als wäre alles nur ein Traum gewesen.
Rezept für Traumschaum-Lösung: 1 Päckchen Gelatine, 7 EL Wasser, 1 EL Spülmittel
Zur Herstellung des Traumschaums haben wir einen Schäumungsapparat entwickelt, der aus Abflussrohren und Muffen, einer halben Plastikflasche, einem Tuch und einem Gummi besteht. Den Apparat kann jeder ganz einfach Zuhause nachbauen. Zusätzlich können einzelne Module des Apparates ausgetauscht werden, um eine andere Schäumungshöhe oder einen anderen Schäumungswinkel zu erreichen. Betrieben wird der Apparat mit Luft, die man selbst mit Hilfe eines Mundstücks in den Apparat hinein bläst. Am Ende des Apparates sitzt ein mit einem beliebigen Textil bespannter Trichter. Das Textil kann ein Waschlappen oder die alte durchlöcherte Socke sein. Man spannt es auf die halbe Plastikflasche, befestigt es mit dem Gummiband, tränkt dieses Ende mit der Traumschaum-Lösung und pustet los. Der Luftstrom sorgt für das Aufspannen unzähliger Blasen, die sich sofort zu einem Schaum verbinden und gezielt aufgebracht werden können. Ein Siphon verhindert, dass eventuell hinunterlaufende Traumschaum-Lösung in den Mund gelangen kann.
Beseh dich mal!
- der selbstgespritzte Baiser als dekorativer Aperitif zum Getränk -
von Johannes Vondey & Alia Miertsch
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