Trampelpfade

Semesterprojekt
Komplexes Gestalten, Wintersemester 2009/10
bei Prof. Vincenz Warnke und Prof. Dr. Matthias Götz
ab 3. Studienjahr Bachelor, ab 1. Studienjahr Master

Infrastruktur für einen Trampelpfad von Philine Delekta

Auf Abwegen in Halle

Trampelpfade, die im öffentlichen Raum angelegt werden, sind oft Ausdruck eines Bedürfnisses, dem die offizielle Planung nicht oder nur unzureichend gerecht wurde. Als „Abstimmung mit den Füßen“ können solche direkteren Diagonal-Wege, die in eigener Regie kreiert werden, durchaus als eine Art demokratische Prozessoptimierung gelesen werden, weil sie mehrheitsfähiger sind: Der beste Weg ist oft nicht der geplante und vorgegebene, sondern der mehrheitlich benutzte.
Dies ist nicht nur ein Thema der Verkehrsplanung. Gebrauchsspuren dieser Art begegnet man an vielen Gebrauchsgegenständen – Tastaturen, Türen, Tellern, Taschen. Solche Spuren sind jeweils ein starkes Indiz dafür, wo etwas verbesserungsfähig ist, wo ein Defizit besteht oder auch einfach für die Art und Weise, wie etwas benutzt werden sollte, weil es so und nicht anders benutzt wird. Es sind immer Korrekturen am Design und folglich ein wesentliches Thema des Design, generell.
Einige dieser Aspekte wurden von den Studierenden aufgenommen, untersucht und – jenseits von bloßen Begehungsaspekten – auf ganz unterschiedliche Objekte und Kontexte angewendet. Aus diesen vielfältigen Entwürfen wurden nun Stationen auf einem innerstädtischen Trampelpfad-Parcours installiert, die diesen Pfad ein wenig erlebnisreicher gestalten – und damit noch weiter verkürzen, einfach weil er mehr Kurzweil bietet – obwohl man dafür länger braucht. Also: Eile mit Weile!
Ein Projekt im Rahmen des Themenjahres „Halle verändert“ der Franckeschen Stiftungen

ProjektteilnehmerInnen: Anne Rossner, Daniel Kosa, Daniela Träbert, Fanny Christov, Anne Sommer, Bianca Raupp, Sophie Döhler, Florian Schregelmann, Till Ronacher, Inga Becker, Wiebke Steinert, Ulrike Mutschke, Yvonne Schäfer, Elisabeth Seyferth