Vilém

Joseph Thanhäuser, MA Studienarbeit, 2017

Die Arbeit befasst sich mit dem Grenzbegriff nach Auffassung des Medienphilosophen Vilém Flusser. Diese besagt, dass sich zwei Phänomene nicht durch eine strikte Linie voneinander trennen lassen, sondern dass der Übergang als Schwellenbereich zu verstehen ist, in dem sich Dinge kreuzen und vermischen.
Joseph Thanhäuser greift diese Theorie inhaltlich auf und wendet sie auf die Diskussionen um den Mauerbau zwischen den USA und Mexiko an.
Er nutzt hierfür die Argumentation des US-amerikanischen Präsidenten und dekonstruiert diese visuell und inhaltlich: In einem Heft und auf Plakaten wird Trumps Grenzdefinition infrage gestellt und durch Thanhäuser neu formuliert.

Gleichzeitig wird für die Gestaltung einer neuen Schrift die Theorie von Flusser angewendet: Entstanden ist eine Schrift in fünf Schnitten, welche sich immer weiter auflöst. Der ursprüngliche Schriftentwurf basiert auf der Schriftart Venus, welche Verwendung in der Kartografie fand.

Die Venus erschien ab 1907 bei der Bauerschen Schriftgießerei. Zusammen mit der Ideal Grotesk steht sie später Pate für die Entwicklung der bekannten Monotype Grotesque.
Im deutschsprachigen Raum fand die Venus (mit der Römisch und der Kursivschrift) weite Verbreitung als Standardschrift für topografische Karten. Dementsprechend existiert auch ein linkskursiver Schnitt.

Lehrende

Prof. Andrea Tinnes
Anja Kaiser

Lehrende

Prof. Andrea Tinnes
Anja Kaiser