Ausstellung "Take me to that place" der Zeitbasierten Künste in der Oper Halle

Studierende der BURG befassten sich mit Themen wie kulturelle Aneignung, Überschreibung und Umdeutung im Kontext der Oper L’ Africaine - Ausstellung vom 11. bis 27. Januar 2019, Eröffnung am 10. Januar 2019

Binha Haase
Filmaufnahme zur Videocollage en travesti, 2018
© Binha Haase

Filme, Fotografien, Installationen und Performances: Die von Prof. Michaela Schweiger geleitete Studienrichtung Zeitbasierte Künste der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle präsentiert vom 11. bis 27. Januar 2019 in der Ausstellung Take me to that place Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit mit der Oper Halle im Operncafé. Die Studierenden widmeten sich im Wintersemester 2018/19 künstlerischen Fragestellungen, die mit der szenisch-musikalischen Übermalung der Oper L’ Africaine in der Raumbühne Babylon der Oper Halle verbunden sind.

In der eigens dafür entwickelten Architektur präsentieren die Studierenden ihre Arbeiten, die unter anderem die Veränderung des Verständnisses der Geschlechterrollen in der Oper verhandeln, die Aneignung der Natur durch den Menschen reflektieren, kulturelle Einschreibungen in Kleidung und Gestaltung untersuchen oder die Widersprüchlichkeit der Besetzung von Räumen befragen.
So fügt zum Beispiel Merlind Papke einem Kleidungsstück, das männliche und weibliche Zuschreibungen besitzt, Attribute hinzu, die auf historische und gesellschaftliche Entwicklungen anspielen. Sie verweist damit auf das emanzipative Potential von Mode, die historische und gesellschaftliche Entwicklungen spiegelt und die vermeintliche Befreiung in Frage stellt. Binha Haases künstlerische Arbeit behandelt das Spiel mit Geschlechterrollen und Travestie in der Oper, aber auch Geschlechterrollen und -zuschreibungen im Allgemeinen. Auf eigenwillige Weise inszeniert sie fünf Opernarien, in denen sie die Cross-Gender-Besetzung in der Geschichte und Gegenwart der Oper, die seit dem Barock als Konsequenz aus dem Kastratentum entstanden ist, thematisiert. Dafür setzt sie diese Rollen in ihrer Videoarbeit immer wieder neu in Beziehung. Florian Wendlers Kurzfilm begleitet hingegen in einer Parallelmontage die Sehnsucht nach und die sehr unterschiedliche Gewinnung von Diamanten. Dabei thematisiert er existentielle Momente von Leben und Tod. Torben Jost verliert sich in seiner Performance in der Auseinandersetzung mit einer Obstschale. Es gelingt ihm nicht aus der Sinnlosigkeit von Zuschreibungen und Kategorisierungen auszubrechen.

Die Studierenden blickten bei der Entwicklung ihrer Arbeiten insbesondere auf das Vorgehen des internationalen Teams, um sich mit den in der Opernproduktion verhandelten Themen um Aneignung, Überschreibung und Umdeutung tiefergehend zu beschäftigen. Bei den dafür entwickelten Projekten der Studierenden lag der Fokus gleichermaßen auf dem Lokalen als auch dem Globalen.
Bis zum 27. Januar werden immer wieder neue Arbeiten zur Aufführung gebracht, während andere im „Backstagebereich“ zugänglich sind.

Begleitprogramm
Am Donnerstag, 24. Januar 2019, findet von 17 bis 21 Uhr ein Performance-Abend statt. Zu sehen sind Performances von Seunghoon Baek, Ahram Choi, Torben Jost und Arne Mross.

Ausstellende
In der Ausstellung sind Werke der Studierenden Seunghoon Baek, Louisa Bäcker, Lisa Börgen, Thomas Brück, Ahram Choi, Fabian Habecker, Binha Haase, Vanessa Henning, Torben Jost, Iwo Kurze, Arne Mross, Todor Musev, Merlind Papke, Normann Seils, Tania Sternberg, Ole Steinberg, Tim Hendrik Thiel und Florian Wendler zu sehen.

Kooperation der BURG und der Oper Halle
Im August 2018 schlossen die BURG und die Oper Halle eine Kooperationsvereinbarung, umso die langjährige Zusammenarbeit weiter zu forcieren. Bereits in den vergangenen Jahren wirkten Lehrende und Studierende der Kunsthochschule erfolgreich in gemeinsamen Projekten mit der Oper Halle.

Ausstellung Take me to that place
Ausstellungsdauer:
11. bis 27. Januar 2019
Eröffnung: Donnerstag, 10. Januar 2019, 19 Uhr
Ort: Oper Halle, Operncafé, Universitätsring 24, 06108 Halle (Saale), Eingang Operncafé

Öffnungszeiten: Montag–Samstag 17–18.30 Uhr, Sonntag, 13.1.19 16.30–18 Uhr,
Sonntag, 20.1.19 15–17 Uhr, Sonntag, 27.1.19 13–14.30 Uhr.
Für Opernbesucher an allen Spieltagen eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/tmttp

 

Ihre Ansprechpartner:
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Referent Kommunikation Bühnen Halle
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