Anton Wilhelm Amo — Der Verborgenheit abgerungen goes Kunstverein Braunschweig, 23.08.2020

Foto: Lisa Brockmann

Auf Einladung des Kunstverein Braunschweigs findet am Sonntag, den
23.08. eine einstündige Lecture Performance im Kunstverein
Braunschweig statt. Die Ausstellung "The Faculty of Sensing - Thinking
With Through and By Anton Wilhelm Amo" lädt am Internationalen Tag
der Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung zu einem
Workshop, einer Lecture Peformance und einer Führung ein. Die Lecture
Performance der Studierenden Lisa Brockmann, Markus Ettenauer, Deiara
Kouto, Tanja Mögerle und Tania Sternberg des interdisziplinären und
recherchebasierten Seminars „Anton Wilhelm Amo - Der Verborgenheit
abgerungen“ (BURG in Kooperation mit der MLU Halle) überträgt das
akkumulierte und lokale Wissen von Halle nach Braunschweig.
Hintergrund der Lecture Performance bildet die Lehrveranstaltung
"Anton Wilhelm Amo - Der Verborgenheit abgerungen", die künstlerische
und wissenschaftliche Betrachtungsweisen zu den Spuren Anton Wilhelm
Amos (1703-1759) in Halle untersucht hat. (Leitung Stefanie Bognitz
(MLU), Stella Geppert (Burg Giebichenstein Kunsthochschule) und
Susanne Weiß (BURG, QPL). Ein vermeintlicher Erinnerungsort Anton
Wilhelm Amos in Halle stellt die Bronzeskulptur „Freies Afrika“
(1963/1965) des Hallenser Bildhauers Gerhard Geyer dar. In direkter
Nähe zur Aula und des Robertinums der Universität Halle, an der Amo
von 1736 bis 1738 gelehrt hat - ist er dort nicht entsprechend seiner
Bedeutung repräsentiert, anders als andere Gelehrte.
Über Irrwege fanden die Skulptur und eine Gedenkplatte zu Anton
Wilhelm Amo eine lokale Zusammenkunft. Denn, „Freies Afrika“ ging
nicht, wie von den Funktionären des zentralen Politbüros der DDR
vorgesehen, als Geschenk im Geiste der Unabhängigkeitsbewegungen nach
Accra, sondern verblieb am Ort ihrer Entstehung und bekam kurzerhand
einer neue Bedeutung zugeschrieben – dem Gedenken des
Wissenschaftlers Anton Wilhelm Amo, erster Student und Alumnus
afrikanischer Herkunft an der Universität Halle. Durch diese
Umwidmung erlangte die Skulptur eine neue Bedeutung, deren
Ambivalenzen und Zusammenhänge das Seminar nachgegangen ist und in
Braunschweig präsentieren wird.