Internationale Auszeichnung beim Westerwaldpreis 2014

Kyungmin Lee, Masterabsolvent der Fachrichtung Keramik- und Glasdesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, gewinnt mit seiner Geschirrstudie „Ice Kingdom“ den mit 5.000 Euro dotierten 13. Westerwaldpreis.

Preis in der Kategorie Design an Kyungmin Lee für „IceKingdom“. Foto: Fotostudio Baumann / Höhr-Grenzhausen

Preis in der Kategorie Design an Kyungmin Lee für „IceKingdom“. Foto: Fotostudio Baumann / Höhr-Grenzhausen

Der Westerwaldpreis wurde in diesem Jahr zum 13. Mal unter dem Titel „Keramik Europas“ ausgerichtet. Er hat das Ziel, den Dialog von Keramik und Kunst in der Region zu fördern und den kulturellen Austasuch innerhalb Europas zu pflegen. Der Westerwaldpreis wurde 1973 erstmalig ausgeschrieben, um herausragende keramische Arbeiten handwerklicher wie künstlerischer Art im Rahmen eines Wettbewerbes und einer Ausstellung im Keramikmuseum Westerwald zu präsentieren.

Die große Bedeutung des Wettbewerbes lässt sich ablesen an den 720 Bewerbungen aus 41 Ländern Europas, die der Jury zur Beurteilung und Entscheidung vorgelegt wurden. Nach einer Vorauswahl durch die Jury wurden 222 Künstler und Designer mit 306 Arbeiten und Projekten aus 26 Ländern zum Wettbewerb zugelassen. Es wurden Preise in den Kategorien Salzbrand, Design, Gefäß/Form/Dekor und Freie Arbeiten vergeben sowie ein Förderpreis ausgesprochen.

Kyungmin Lee mit Geschirrstudie „Ice Kingdom“
Preisträger in der Kategorie Design
Begründung der Jury: „Kyungmin Lees Werkgruppe erinnert formal auf den ersten Blick an eine klassische Geschirrgruppe. Tatsächlich sind die Gefäße auch funktionstüchtig. Auf den zweiten Blick staunen wir über die Segmentierung und Reliefierung der Gefäßkörper. Bezogen auf ihre Körperachse sind die Rotationskörper gleichsam wie Tortenstücke zerlegt und die glatte Hüllform sowie ihre eindeutige Silhouette wird aufgelöst, rhythmisch gegliedert, dynamisiert.

Kyungmin Lee nutzt hier eine von ihm weiterentwickelte, raffinierte Methode zum Bau von Gipsgießformen. Die einzelnen Gipsformelemente sind variable, bewegliche Module. Im Gegensatz zur ursprünglichen Intention des Schlickergießens in Gipsformen für immer gleiche Artikel kann er jeden Guss individuell „einstellen“. Eine klassische industrielle Formgebungsmethode wird „auf den Kopf gestellt“. Serielle Methoden werden zur Individualisierung bzw. zur „Unikatproduktion“ genutzt. Im Gegensatz zur CAD-basierten Formgenerierung entstehen durch eine kreative Anwendung klassischer Gipsmodellbau- und Formgebungsverfahren Designobjekte im Spannungsfeld von Unikat und Serie, von Industriedesign und experimentellem Studiodesign. Er demonstriert eine außergewöhnliche Könnerschaft im Gebrauch der einzelnen „Werkzeuge“ im Werk- und Designprozess.“

Die Preisverleihung und Eröffnung der Ausstellung findet am 26. September 2014, um 19 Uhr, im Keramikmuseum Westerwald statt.

Mehr Informationen zu allen Preisträgern unter www.keramikmuseum.de.

27.9.2014 – 1.3.2015
Keramik Europas – 13. Westerwaldpreis 2014
Ausstellungseröffnung am Freitag, 26. September 2014, um 19 Uhr
Keramikmuseum Westerwald
Lindenstrasse 13
56203 Höhr-Grenzhausen
Telefon 0049 (0) 2624 - 9460 -10
info(at)  keramikmuseum.  de
www.keramikmuseum.de