Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2013 für Anne Baumann

Anne Baumann, Studienrichtung Grafik, erhält den Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2013. Anerkennungen für Nadine Adam (Bild, Raum, Objekt, Glas), Frauke Rahr (Zeitbasierte Künste) und Claus Störmer (Zeitbasierte Künste).

Der mit 2.500 Euro dotierte Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2013 geht an Anne Baumann für ihre Arbeit „Track & Log“. Foto: Matthias Ritzmann

Der mit 2.500 Euro dotierte Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2013 geht an Anne Baumann für ihre Arbeit „Track & Log“. Foto: Matthias Ritzmann

Gestern Abend wurde im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der Jahresausstellung der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Volkspark Halle der Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2013 vergeben.

Der von der Stiftung der Saalesparkasse in diesem Jahr zum siebenten Mal in Folge ausgelobte Preis wird für eine künstlerische Diplomarbeit von herausragender künstlerischer Qualität vergeben. Bewerben konnten sich alle Absolventinnen und Absolventen des Fachbereiches Kunst der Hochschule, die im Zeitraum Oktober 2012 bis Juli 2013 ihr Diplom oder Staatsexamen erhielten. Die Preisträgerin bzw. der Preisträger wurde in diesem Jahr aus 28 Abschlussarbeiten ausgewählt.

Die Preisträgerin
Der mit 2.500 Euro dotierte Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2013 geht an Anne Baumann, deren Arbeit „Track & Log“ die Jury durch ihren Mut in der Durchführung, die unaufgeregte, präzise ästhetische Umsetzung und die politisch differenzierte Analyse überzeugt hat.

In der Jury-Begründung heißt es: „Die Preisträgerin hat in der Studienrichtung Grafik bei Prof. Thomas Rug studiert. Sie hat die Möglichkeiten ihres Mediums erweitert und einen „Zeichenapparat“, bestehend aus einem GPS-Gerät, einer Digitalfotokamera und einem Motorrad gebaut. Damit hat sie sich auf eine recherchierende und dokumentierende Tour entlang des geplanten Verlaufs der Nabucco-Pipeline gemacht, welche die Erdgasvorkommen des Kaspischen Meeres, von Aserbaidschan bis Österreich reichend, für die innereuropäische Nutzung erschließen sollte. Das Pipeline-Projekt ist realpolitisch gescheitert. Mit einem aus Einzelbildern zusammengesetzten Video, mit Karten, die den Verlauf der Pipeline ebenso festhalten wie den Weg der investigativen Künstlerin, mit einem Reiseführer und mit den auf Topografien verweisenden Pfosten, zeigt Anne Baumann die gravierenden geographischen Einschnitte eines solchen Projekts. Vor allem aber thematisiert sie die ideologischen und politischen Ziele und die ins Absurde gehenden Verschleierungstaktiken eines solchen Vorhabens.

Anerkennungen

Eine Anerkennung geht an Nadine Adam für ihre 2,52 mal 13,00 Meter messende Zeichnung „Impuls / Die tausend Sonnen der Leichtigkeit“ und die damit zusammenhängenden Hinterglasmalereien. In ihren Zeichnungen erprobt Nadine Adam Formen, Umformungen und Transformationsprozesse mittels Vergrößerung und Verkleinerung, zwischen freier Geste und analysierender Beobachtung. Nadin Adam hat in der Studienrichtung Bild, Raum, Objekt, Glas, betreut von Prof. Christine Triebsch, studiert.

Die zweite Anerkennung geht an Claus Störmer für seine „als realitätsbildend“ bezeichnende Videoarbeit, die auf fünf Leinwänden Projektionen und damit filmische Reflexionen von Bild, Raum, Blick, Umlenkung desselben, In-das-Bild-Treten und Aus-dem-Bild-Fallen bis hin zu einem analogen Splits Screen zeigt. Claus Störmer hat in der Studienrichtung Zeitbasierte Künste, betreut von Prof. Michaela Schweiger, studiert.

Eine weitere Anerkennung geht an Frauke Rahr für ihre Videoinstallation zum Thema „vergessen“. Sie behandelt die vom Vergessen bedrohte sorbische Kultur in der Niederlausitz, Brandenburg und Sachsen und zeigt Volksweisen singende Frauen in Tracht, eingerahmt von sich wandelnden fotografischen Erinnerungsbildern. Frauke Rahr hat in der Studienrichtung Zeitbasierte Künste, betreut von Prof. Michaela Schweiger, studiert.

Für diese Ausstellungen bietet die Hochschule ein besonderes Programm zur Kunstvermittlung an:

20., 21. und 28. Juli sowie am 4. und 11. August, jeweils 14 Uhr
Führungen durch die Ausstellung mit Abschlussarbeiten aus den Fachbereichen Kunst und Design in den Ausstellungsräumen der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt

27. Juli, 12 Uhr, geführter Rundgang durch alle Ausstellungen mit Abschlussarbeiten aus den Fachbereichen Kunst und Design; Beginn der Führung in der Galerie f2 – Halle für Kunst

27. Juli, 18 Uhr, „The Winner is ...?“, Künstlergespräch mit den Preisträgern des Kunstpreises der Stiftung der Saalesparkasse 2013 in den Ausstellungsräumen der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt

Der Besuch der Ausstellungen und die Teilnahme am Kunstvermittlungsprogramm sind kostenfrei.

Vorausblick: Ausstellung zum Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse 2013 im kommenden Sommer

Der Kunstpreis der Stiftung der Saalesparkasse ist verbunden mit einer Ausstellung der Preisträgerin und der mit einer Anerkennung geehrten drei jungen Künstler. Diese Ausstellung wird vom 6. bis 27. Juli 2014 im Kunstforum Halle, einer Einrichtung der Saalesparkasse, zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Hochschul-Pressestelle / 20. Juli 2013