Exkursion nach Halle, Dessau, Magdeburg, Eisleben und Wittenberg

vom 3. bis 7. Juni 2013,
gefördert von Burg gestaltet! Qualitätspakt Lehre

bereit gestellt von Prof. Dr. Matthias Noell

bereit gestellt von Prof. Dr. Matthias Noell

Exkursion nach Halle, Dessau, Magdeburg, Eisleben und Wittenberg vom 3.- 7. Juni 2013

Teilnehmende Teresa Giorgi (MMVR), Marian Sorge (MMVR), Martina Schäfle (ID), Christel Kiesel (ID/KG), Kerstin Hendik (ID/KG), Huyen Trang Tran (lA), Franziska Dietze (IA) Fabian Bettin (IA),Jessica Naehring (lA), Katrin Pohl (lA), Kerstin Kunzmann (lA), Jennifer Köhler (lA), Giacomo Equizi (Erasmus), Margherita Buscaglione (Erasmus)

"Vom 3. bis zum 7. Juni 2013 fand die vom Fach Design-und Architekturgeschichte, Fachgebiet Designwissenschaften, organisierte Exkursion "Geflickt und angestrickt. Gestaltung im Bestand" im Bundesland Sachsen-Anhalt statt.Teilnehmer waren 14 Studierende aus den Fächern Innenarchitektur (7 Studierende), Industriedesign (3 Studierende), Multimedia (2 Studierende) sowie 2 Erasmus-Studierende aus Florenz. Bedingt durch das Hochwasser war die Exkursion von Problemen im öffentlichen Nahverkehr begleitet, das Programm konnte aber mit leichten Anpassungen bei der Zugwahl wie geplant durchgeführt werden.

Ziel in den vier Tagen waren die Städte Halle, Dessau, Magdeburg , Eisleben und Wittenberg. In allen Städten wurden Baumaßnahmen in oder neben historischer Substanz, Umgestaltungen historischer Bauten oder auch im weiteren städtebaulichen Kontext besichtigt, um die angewendeten Entwurfsstrategien herauszuarbeiten und diese im Abgleich mit den Wünschen der Bauauftraggeber sowie den baulichen, konstruktiven oder feuer-polizeilichen Erfordernissen zu diskutieren. Etwa zwei Drittel der aktuellen Bautätigkeit in Deutschland finde heute im Bestand statt. Grund genug, sich diesem in Berichterstattung und Lehre eher vernachlässigten Bereich der Gestaltung zu widmen und die Qualitäten direkt vor Ort zu diskutieren und daraus Schlüsse zu ziehen. Thema der Exkursion waren also diejenigen gestalteten Orte oder Objekte, die auf historischen Bestand treffen, und deren Entwurf ohne diesen so nicht möglich wäre.

Die Exkursion verfolgte dabei ein dreifaches Ziel. Zunächst einmal sollte über den Besuch ausgewählter Städte und Orte die Ortskenntnis sowie die Kenntnis der Geschichte und Gegenwart des Design und der Architektur in Sachsen-Anhalt verbessert werden. Die meisten Studierenden - und nicht nur die ausländischen ! - kennen das Bundesland und die Stadt, in der sie leben und arbeiten, nur ungenügend. Gute Gestaltung, ein zweites didaktisches Ziel, resultiert immer aus einer Analyse des Vorgefundenen, des Status quo und dessen Weiterentwicklung, Kontrastierung oder durch die Schaffung eines Dialogs zwischen neu und alt. Im Entwurf wiederum kann sich dies als Wertschätzung durch Adaption, aber auch als Ablehnung, Zerstörung und Neuanfang äußern. Das Thema der Exkursion lautete daher: Wie haben die ausgewählten Bauherren, Städte, Institutionen mit ihren Gestaltern auf den historischen Bestand reagiert, wie arbeiten sie konkret mit dem vorgefundenen Material? In den fünf ausgewählten Städten ging es um die zentralen Baumaßnahmen dieser Art aus dem vergangenen Jahrzehnt in Sachsen-Anhalt.

Zusätzlich zu einem kurzen Statement zum übergeordneten Thema, das die Studierenden vor der Woche zu verfertigen hatten sowie der individuellen Ausarbeitung eines Abschlusspapiers, das die zentralen Punkte und Diskussionen der Woche zusammenfasste, wurden Referate zu einzelnen Bauten und Orten gehalten. Vor allem aber, und dies war das dritte Ziel der Exkursion, wurden die besuchten Bauten, Freiräume und Ausstattungen mit eingeladenen fachkundigen Gästen besichtigt. So begleiteten uns in Eisleben Dr. Ulrike Wendland, Landeskonservatorin Sachsen-Anhalt, sowie der Architekt der Stiftung der Martin-Luther-Gedenkstätten Thomas Bechstein. Zudem empfing uns in der Peter und Paul Kirche die dortige Pfarrerin Frau Simone Carstens-Kant. In Magdeburg führte die Direktorin des Kunstmuseums Magdeburg, Frau Dr. Annegret Laabs, durch die Sammlung im neu gestalteten ehemaligen Klostergebäude. In Wittenberg schließlich stand uns Dr. Stefan Rhein, Stiftungsdirektor der Martin-Luther-Gedenkstätten, Rede und Antwort. Diese durchwegs hochkarätige Begleitung konnte den direkten Austausch mit den Auftraggebern, Nutzern und Entscheidungsträgern in Gang setzen und die Studierenden sowie auch die Burg als Institution im Bundesland vernetzen, vor allem aber auch die komplexen Entscheidungsgrundlagen an historisch und künstlerisch bedeutsamen Bauten und Orten transparenter machen."

Initiator: Prof. Dr. Matthias Noell - Sommersemester 2013 - 26. Juni 2013

 

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12066  gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

„Burg gestaltet!“ – ein Projekt des gemeinsamen Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.