Lecture Performance im Kunstverein Braunschweig mit Lisa Brockmann, Markus Ettenauer, Deiara Kouto und Tania Sternberg

Im Rahmen des Seminars „Anton Wilhelm Amo – Der Verborgenheit abgerungen“, Leitung: Stefanie Bognitz (MLU), Stella Geppert (Burg Giebichenstein Kunsthochschule) und Susanne Weiß (BURG, QPL), in der Ausstellung „THE FACULTY OF SENSING – Thinking With, Through, and by Anton Wilhelm Amo“, Kunstverein Braunschweig

Kollektives Putzen der Gedenktafel am Denkmal Anton Wilhelm Amos in Halle.

Auf Einladung des Kunstverein Braunschweigs fand am Sonntag, den 23.08. eine einstündige Lecture Performance im Kunstverein Braunschweig statt. Die Ausstellung "The Faculty of Sensing - Thinking With Through and By Anton Wilhelm Amo" lädt am Internationalen Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung zu einem Workshop, einer Lecture Peformance und einer Führung ein. Die Lecture Performance der Studierenden Lisa Brockmann, Markus Ettenauer, Deiara Kouto, Tanja Mögerle und Tania Sternberg des interdisziplinären und recherchebasierten Seminars „Anton Wilhelm Amo - Der Verborgenheit abgerungen" (BURG in Kooperation mit der MLU Halle) überträgt das akkumulierte und lokale Wissen von Halle nach Braunschweig.

Hintergrund der Lecture Performance bildet die Lehrveranstaltung "Anton Wilhelm Amo - Der Verborgenheit abgerungen", die künstlerische und wissenschaftliche Betrachtungsweisen zu den Spuren Anton Wilhelm Amos (1703-1759) in Halle untersucht hat. Leitung Stefanie Bognitz (MLU), Stella Geppert (Burg Giebichenstein Kunsthochschule) und Susanne Weiß (BURG, QPL). Ein vermeintlicher Erinnerungsort Anton Wilhelm Amos in Halle stellt die Bronzeskulptur „Freies Afrika" (1963/1965) des Hallenser Bildhauers Gerhard Geyer dar. In direkter Nähe zur Aula und des Robertinums der Universität Halle, an der Amo von 1736 bis 1738 gelehrt hat - ist er dort nicht entsprechend seiner Bedeutung repräsentiert, anders als andere Gelehrte.

Über Irrwege fanden die Skulptur und eine Gedenkplatte zu Anton Wilhelm Amo eine lokale Zusammenkunft. Denn, „Freies Afrika" ging nicht, wie von den Funktionären des zentralen Politbüros der DDR vorgesehen, als Geschenk im Geiste der Unabhängigkeitsbewegungen nach Accra, sondern verblieb am Ort ihrer Entstehung und bekam kurzerhand einer neue Bedeutung zugeschrieben – dem Gedenken des Wissenschaftlers Anton Wilhelm Amo, erster Student und Alumnus afrikanischer Herkunft an der Universität Halle. Durch diese Umwidmung erlangte die Skulptur eine neue Bedeutung, deren Ambivalenzen und Zusammenhänge das Seminar nachgegangen ist und in Braunschweig präsentiert.


https://kunstvereinbraunschweig.de/exhibitions/the-faculty-of-sensing-thinking-with-through-and-by-anton-wilhelm-amo-2020/