Nachruf auf den Hochschulprofessor und Kunstpädagogen Josef Walch

Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle trauert um den Hochschullehrer und Kunstpädagogen Josef Walch, der von 1994 bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Hochschuldienst im Jahr 2012 Professor für Kunstpädagogik/Didaktik an der BURG war. Er verstarb nach schwerer Krankheit Anfang März 2022.

Portrait von Josef Walch, Foto: Matthias Ritzmann

Nach einem Studium der Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, das Josef Walch 1971/72 mit dem ersten und zweiten Staatsexamen abschloss, war er 20 Jahre als Kunstpädagoge tätig, bevor er dann 1994 die Professur für Kunstpädagogik und Didaktik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle übernahm. Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau der Studiengänge für das Lehramt Kunst und dem Diplomstudiengang Kunstpädagogik. Außerdem ist der Aufbau der Kooperationen mit Schulen innerhalb der Lehramtsausbildung in Sachsen-Anhalt eng mit seinem Namen verbunden.
Auch während seiner Zeit als Hochschullehrer blieb ihm der substantielle Kunstunterricht für Schüler*innen ein großes Anliegen. Und so entwickelte er eine Reihe von Publikationen für den Kunstunterricht, die bis heute in zahlreichen Bundesländern zu den Standardwerken im gymnasialen Kunstunterricht gehören.
Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Hochschuldienst widmete er sich mit großer Leidenschaft seinen Projekten als Künstler, Kurator und Publizist und engagierte sich im Vorstand des Künstlerbundes Rhein-Neckar.

Seine langjährigen ehemaligen Kollegen erinnern sich.

Prof. Peter Grahl:

„Josef Walch und ich arbeiteten über viele Jahre bei diversen Studentenprojekten, Wettbewerben, Buchveröffentlichungen und Exkursionen eng und sehr gut zusammen. Er war ein hervorragender Organisator und besaß die Fähigkeit, Menschen aus verschiedensten Bereichen zu kreativer Arbeit zusammenzuführen.
Als Lehrer für Didaktik hat er das Potential, aber auch die Probleme der Neuen Medien im Unterricht frühzeitig erkannt. Beispielhaft dafür ist die zweimalige Teilnahme eines Teams der BURG an den bundesweiten Ausschreibungen des Wettbewerbs Schulen ans Netz und Uni@Schule. Hierbei wurde jeweils der erste Preis gewonnen. Im Jahr 2000 entstand dazu in Kooperation mit der Schule Astrid Lindgren in Halle die Lernsoftware Uhr und Zeit für geistig- und mehrfachbehinderte Kinder . Ebenso erfolgreich war der Wettbewerbsbeitrag im darauf folgenden Jahr mit dem Titel Spanisch lernen mit Miró, der in Zusammenarbeit mit Lehrern eines Gymnasiums in Halle entwickelt wurde.“

Prof. Rolf Müller:

„Durch Josef Walch erhielt der an der BURG neu gegründete Studiengang Kunsterziehung für das Lehramt seine fachwissenschaftliche Basis. Sie gründet auf einer reichen schulpraktischen Erfahrung, bei der auch die neuen Medien eine wegbereitende Rolle spielten.“


Wir verlieren einen leidenschaftlichen und geschätzten Kollegen. Der Familie, den Angehörigen und Freunden gilt unsere Anteilnahme und unser aufrichtiges Beileid.

Prof. Dieter Hofmann, Rektor und Prof. Andrea Zaumseil, Dekanin des Fachbereiches Kunst