Plan F

Arbeiten des Masterstudiengangs Photography in der Ausstellungsreihe Plan F im Ratshof Halle vom 18. Mai bis 16. Juni 2017

Benjamin Pohle
Alles Boulevard
Nasti, 2017
Fujifilm Crystal Archive DPII, Digitaldruck
30x40cm

Zum achten Mal zeigen Fotografie-Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle vom 18. Mai bis 16. Juni 2017 in der Ausstellungsreihe Plan F im Ratshof der Stadt Halle ihre Arbeiten, die sich in der aktuellen Schau der Frage nach kultureller Identität widmen. Die präsentierten Arbeiten sind im letzten Semester entstanden und unternehmen den Versuch, die Position der Künstlerinnen und Künstler in einer von Veränderungen und Schnelllebigkeit geprägten Zeit zu verorten.

Charlen Christoph widmet sich in ihrer Arbeit der Boulevardpresse und richtet ihr Augenmerk auf den Skandaljournalismus. Dabei kritisiert sie nicht nur die Modalität der Erzeugung, sondern führt dem Betrachter vor Augen, wie er als Rezipient der Inhalte, die Unterhaltungsmaschinerie am Laufen hält.

Linda Müller reiste für ihr Projekt nach Schwedisch-Lappland und begab sich auf die Suche nach der samischen Kultur. Ihre Bilder vermitteln Eindrücke der letzten indigenen Kultur Europas und sind gleichsam Reflexion über ihre eigene Identität und Wurzeln.

Die Serie Alles Boulevard des Südkoreaners Cheolhee Park betrachtet die typisch deutsche Tradition der Weihnachtsmärkte mit distanziertem Blick und hinterfragt, inwieweit wir unsere Kultur und Traditionen opfern, um eine neue Kultur des Konsum hervorzubringen.

Mit kulturellen Veränderungen beschäftigen sich auch die Fotografien von Natalie Stirz. Ausgehend von der These der „Gesellschaft des Spektakels“ des französischen Künstlers und Philosophen Guy Debord spürt sie mit einem urfotografischen Interesse Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend nach und untersucht den Einfluss der ehemaligen Sowjetunion auf ihre persönliche Entwicklung.

„Gracias Fidel?“ fragt Roman Diller in seiner gleichnamigen Serie. Während seines Aufenthalts in Kuba im November 2016 starb Fidel Castro und in den Straßen, an Häusern und in Bars verkündeten Menschen ihren Dank. In seiner Arbeit nimmt Roman Diller diesen Satz auf und will wissen, ob diese Dankbarkeit aktuell und aufrichtig ist.

Nadja Shkirats surreale Collagen zeigen uns eine abstrakte Welt, in der Menschen als leere Gefäße existieren, aus denen in überbordender Farbigkeit exotische Pflanzen wachsen.

Der menschliche Körper ist auch der zentrale Aspekt von Benjamin Pohles Serie, welche sich mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Tattoos auseinandersetzt.

Die Ausstellungsreihe Plan F hat sich zum Ziel gesetzt, Fotografie stärker in das Bewusstsein der Hallenser Bürger zu bringen und Kooperationen zwischen der Kunsthochschule und der Stadt Halle auszubauen. Der Verantwortliche und die Studierenden des nunmehr seit fünf Jahren bestehenden Master-Studiengangs
tragen mit den halbjährlichen Ausstellungen dazu bei, den Ruf Halles als Kunst- und Kulturstadt zu stärken.

Zur Eröffnung am Donnerstag, 18. Mai 2017 um 15 Uhr sprechen Dr. Judith Marquardt, Beigeordnete für Kultur und Sport der Stadt Halle und Nikolaus Brade, Vertretungsrofessor für Fotografie der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, ein Grußwort.

Plan F
Ausstellungsdauer:
18. Mai bis 16. Juni 2017
Eröffnung: Donnerstag, 18. Mai 2017, 15 Uhr

Ort: 1. Etage, Standesamt, Ratshof, Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9–18 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.

Kurator: Nikolaus Brade (Vertretungsprofessor für Fotografie)