Gustav Klimt auf dem Laufsteg: Mode-Studierende präsentieren Werkschau

Am 13. Juli um 20.30 Uhr zeigt die Studienrichtung Mode im Volkspark Halle Semester- und Abschlusskollektionen

Plakat zur Werkschau: „Tanz Jagd Hochzeit. Gustav Klimt und seine Kätzchen“

Die Modenschau der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist im Sommersemester 2018 von den Arbeiten des Malers Gustav Klimt inspiriert: Am Freitag, 13. Juli um 20.30 Uhr präsentieren 44 Studierende der Mode im Volkspark Halle ihre Kollektionen unter dem Titel Tanz Jagd Hochzeit. Gustav Klimt und seine Kätzchen. In verschiedenen Projekten haben sie sich mit dem Werk des österreichischen Malers beschäftigt, dessen Todestag sich 2018 zum 100. Mal jährt. In einer schillernden Show greifen die angehenden Designerinnen und Designer wiederkehrende Farben, Formen und Motive aus Klimts Bildern auf und setzen sich mit der Mode und Gesellschaft zu Lebzeiten des weltberühmten Jugendstilkünstlers auseinander. Der thematische Schwerpunkt zum Werk Klimts wurde im Hinblick auf die im Oktober 2018 im Kunstmuseum Moritzburg beginnende Klimt-Sonderausstellung gewählt, an der sich auch die BURG mit Projekten beteiligen wird.

Semesterprojekte des ersten bis dritten Studienjahrs
Dem Thema rund um Gustav Klimt stellten sich die ersten drei Studienjahre jeweils mit einer eigenen Aufgabe. So galt es für die Studierenden des 2. Semesters, eine Körperhülle aus allen denkbaren Materialien zu kreieren – aber ohne Stoff und Nähte. So stellt beispielsweise Fanny Hensel aus dem ersten Studienjahr zur Werkschau ihr Outfit Kreiskugel vor, das für eine feminine, weiche Kreatur entworfen wurde: „Der weibliche Körper wird deutlich gezeigt und trotzdem eine Distanz zum Betrachter gewahrt. Gleichzeitig wuchern überall Farben: Sie wachsen, explodieren und überraschen. So sind für mich Klimts Werke“, verrät die Modestudentin.
Die Kollektionen des vierten Semesters entstanden zum Thema Gustav Klimt neckt gern und kräftig. Die Studierenden untersuchten Details wie Schmuck in Klimts Bildern. Louis Möckel beleuchtet etwa in seiner Arbeit Selbstlos die Identität Klimts, dessen Charakter nach außen verborgen blieb und nur in seinen Werken aufleuchtete. Vor dem Hintergrund des heutigen Informationskonsums und -austauschs fragt der Bachelor-Student nach dem Kern hinter der selbsterrichteten Identitäts-Fassade.
Unter dem Titel Gustav Klimt und der Wiener Schmäh entwickelten die Studierenden des dritten Studienjahrs Kollektionen zu einem selbstgewählten Motiv des Malers. Pia Haydn zum Beispiel interpretierte hierfür das sogenannte Reformkleid neu, ein weites Kleid mit üppigen Ärmeln, welches im 1916/17 entstandenen Gemälde Die Freundinnen zu sehen ist: „Der Taft, dicht gewebt aus zwei farbigen Fäden, knittert und changiert. Er transportiert Klimts Pinselstrich in meine Kollektion“, erklärt Pia Haydn.

Bachelor- und Masterabschlusspräsentationen
Unabhängig vom Thema der Werkschau werden neben freien Projekten auch Abschlussarbeiten gezeigt. Mona Lauterbach nimmt für ihre Bachelorkollektion Uniformen zur Grundlage und setzt unter anderem aus gesammelten Werbeparolen ihr modisches Statement. In den Makel getragener Kleidung vertieft sich Aurelia Becker: Sie kreiert ungewöhnliche Methoden des Verbindens und Verdeckens. Franziska Englberger lässt sich für ihre Masterkollektion mit dem Thema Die Fetischisierung des Selbst von Menschen mit extremen Drang nach Selbstinszenierung und Exzess inspirieren. Julia Kleeblatt krönt mit ihrer Masterabschluss-Kollektion den Strumpf zum modischen It-piece und macht aus Socken komplette Outfits, darunter Pullover, Kleider und Hosen. Eine Hommage an absurd aufwändige Handarbeiten wird die Masterkollektion von Kerstin Müller. Lydia Kluge setzt sich in ihrer Masterkollektion mit ihren eigenen Erkenntnissen und Bekenntnissen zum Thema Mode auseinander.

Zur Veranstaltung
Die Werkschau der Modestudierenden findet traditionell zweimal im Jahr, jeweils zum Abschluss des Winter- und Sommersemesters, statt. Die Veranstaltung gehört zu den Höhepunkten des akademischen Jahres und ist ein fester Programmpunkt am Eröffnungsabend der Jahresausstellung an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Unter professionellen Bedingungen gibt sie den angehenden Designern die Möglichkeit, Mode zu einem gesellschaftlich relevanten Thema zu entwerfen und diese auf dem Laufsteg einem großen Publikum vorzustellen.

Der öffentliche Kartenverkauf findet ausschließlich an der Abendkasse statt. Diese öffnet am 13. Juli um 18 Uhr im Eingangsbereich des Volkspark Halle, Schleifweg 8a, 06114 Halle. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro für Vollzahler und 6 Euro für Schüler und Studierende.

Besucherinnen und Besucher ohne Eintrittskarte haben die Möglichkeit, die Werkschau kostenfrei im Außenbereich des Volksparks per Live-Übertragung auf einer Videowand zu verfolgen.

Werkschau der Mode: Tanz Jagd Hochzeit. Gustav Klimt und seine Kätzchen
Termin: Freitag, 13. Juli 2018, 20.30 Uhr, Einlass ab 20 Uhr, Abendkasse ab 18 Uhr
Ort:
Volkspark Halle, Großer Saal, Schleifweg 8a, Halle (Saale)
Unterstützung: Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bedankt sich für die professionelle und freundliche Unterstützung sowie für die Gestaltung und Umsetzung von Make-up und Frisuren durch das Team von Ariane Garzareck Coiffeur & Cosmetics, Halle.