BURG bauen. Ergebnisse des Architekturwettbewerbes Neubau – Ateliers und Werkstätten der Kunst

Die Ausstellung in der Burg Galerie im Volkspark zeigt vom 8. April bis 8. Mai 2022 die Entwürfe zum internationalen Architekturwettbewerb für den Neubau Kunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Neubau Kunst: Eingang. Entwurf des Gewinner*innenbüros Burger Rudacs Architekten, München.

Für die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wird ein Neubau mit Ateliers und Werkstätten für den Fachbereich Kunst entstehen. Die Ausstellung BURG bauen. Ergebnisse des Architekturwettbewerbes Neubau – Ateliers und Werkstätten der Kunst in der Burg Galerie im Volkspark zeigt vom 8. April bis 8. Mai 2022 die Ergebnisse des im Dezember 2020 ausgelobten zweistufigen Architekturwettbewerbes. Mit dem Neubau für die Kunst in der Seebener Straße 193/195 gegenüber dem historischen Campus an der Unterburg wird sich die BURG künftig auf zwei zentrale Standorte für die Fachbereiche Kunst und Design konzentrieren. Mit dem über 3.000 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Neubau wird ein zukunftsorientiertes Atelier- und Werkstattgebäude geschaffen, das städtebauliche Impulse setzt sowie nachhaltiges Bauen berücksichtigt. Eine renommierte Fachjury hat sich im Jahr 2021 umfassend mit den eingereichten Entwürfen auseinandergesetzt und einen ersten Preis, drei weitere Preise und eine Anerkennung vergeben. Den ersten Preis erhielt das Münchner Architekturbüro Burger Rudacs Architekten, die gemeinsam mit Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten aus Regensburg ihre Vorschläge eingereicht hatten. Die Architekt*innen entwarfen einen zweigeschossigen Baukörper mit einem zukunftsweisenden Ateliertypus, der sich überzeugend in das städtebauliche Umfeld einfügt.

Neben der Vorstellung der verschiedenen Lösungen aller Architekturbüros aus den beiden Wettbewerbsphasen sowie der Preisträger*innenentwürfe werden in der Ausstellung zudem pointierte Blicke auf das Baugeschehen an der BURG gelenkt. So führen Gespräche mit sechs Zeitzeug*innen vor Augen, wie dynamisch sich die Kunsthochschule in den letzten 30 Jahren entwickelt hat und welche Bedeutung dem Neubau für den Fachbereich Kunst dabei zukommt.

Ein Beitrag von Studierenden aus den Grundlagen Fotografie unter der Leitung von Prof. Philip Gaißer und Sebastian Komnick mit dem Titel Ruinen und Vögel widmet sich der strukturellen Veränderung des sogenannten Weißen Hauses in Hinblick auf den Neubau. Das Weiße Haus in der Seebener Straße 193 wurde 1967 als Typenbau errichtet und diente als erste Erweiterung des Campus auf dem Gelände des heutigen Baufeldes. Zuerst war es Sitz des Industriedesigns, später befand sich übergangsweise die Bibliothek der Hochschule darin. Für die Errichtung des Neubaus muss das Gebäude abgerissen werden. Der studentische Beitrag behandelt den noch bestehenden Plattenbau als Ruine sowie idealen Nistplatz für Vögel, bevor dieser dem geplanten Bauvorhaben weichen wird.

Beteiligte Künstler*innen: Paula Barth, Giulia Chauvistré, Hannah Frerich, Ina Panknin, Ann-Kristin Pyper, Pablo Schreyer, Rosa Tuchel, Yuan Yang

Der Wettbewerb
Der Architekturwettbewerb für den Neubau Kunst in der Seebener Straße wurde von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Kooperation mit dem Bauherren, dem Land Sachsen-Anhalt, Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt, ausgelobt. Der Wettbewerb wurde als interdisziplinärer, nichtoffener zweiphasiger Planungswettbewerb angelegt und im Auftrag der BURG durch das Architekturbüro Wenzel & Drehmann aus Weißenfels begleitet.

Über 200 Architekturbüros aus Deutschland und Europa haben sich beworben, sowohl etablierte als auch junge Büros beteiligten sich. 77 haben dann an der ersten Phase des Wettbewerbes teilgenommen haben. Zur zweiten Phase des Wettbewerbes mit Ausarbeitung der Entwürfe wurden schließlich 22 Architekturbüros eingeladen. Die enorme Spannbreite unterschiedlichster Leitideen und Entwurfsansätze, die durch den Architekturwettbewerb sichtbar wurden, werden jetzt mit der Ausstellung präsentiert.

Die Gewinner*innen
Die Jury bestimmte folgende vier Preise und eine Anerkennung:

1. Preis
Burger Rudacs Architekten, München
mit Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten, Regensburg

2. Preis
gernot schulz : architektur, Köln mit urbanegestalt, Köln

3. Preis A
Schulz und Schulz Architekten, Leipzig mit POLA Landschaftsarchitekten, Berlin

3. Preis B
gmp Architekten, Berlin mit einenkel landschaftsarchitektur, Leipzig

Anerkennung
Staab Architekten, Berlin mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin

Das Gewinner*innenbüro konnte durch die sehr klar gegliederte Organisation der Grundrisse überzeugen. Besonders der Entwurf für die Atelierräume erfüllte alle Erwartungen. Die Ateliers im Obergeschoss ermöglichen durch flexible Raumachsen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und sind dabei lichtdurchflutet. Auch nimmt der Entwurf von Burger Rudacs Architekten die das Grundstück umgebende Seebener Straße sowie Blickbeziehungen zur Bartholomäuskirche sensibel auf. Hervorgehoben von der Jury wurde ebenso, dass die geplanten Außenwandflächen aus rötlichem Sichtmauerwerk die Materialien der umgebenden Bebauung aufnehmen und sie aus Sicht des Preisgerichts durch die stringente Ausformung in ein zukunftsträchtiges, eigenständiges Gebäude übertragen.

Der Baubeginn ist für 2024 vorgesehen, die Fertigstellung für das Jahr 2027 geplant.

Das Preisgericht
Das Preisgericht unter Vorsitz der Architektin Jórunn Ragnarsdóttir tagte am 18./19. Mai und am 7./8. Oktober 2021 zu zwei Jurysitzungen an der BURG. Dem Preisgericht gehörten an:

Fachpreisrichter*innen: Thomas Dietzsch (dietzsch & weber architekten bda), Hille Krause (KBNK ARCHITEKTEN), Gesa Loschwitz-Himmel (Landschaftsarchitektin und Journalistin), Prof. Axel Müller-Schöll (Professor für Innenarchitektur/Ausbaukonstruktion, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle), Prof. Karl-Heinz Petzinka (Rektor, Kunstakademie Düsseldorf), Jórunn Ragnarsdóttir (Vorsitzende des Preisgerichts, Architektin, LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei), Prof. Amandus Samsøe Sattler (Allmann Sattler Wappner Architekten, Präsident der Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)

Stellvertretende Fachpreisrichter*innen: Dagmar Bürk-Kaiser (Freie Architektin BDA, Freie Innenarchitektin), Axel Lohrer (lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner), Prof. Angela Mensing-de Jong (Professorin für Städtebau, Technische Universität Dresden), Prof. Ivan Reimann (Thomas Müller Ivan Reimann Architekten)

Sachpreisrichter*innen: Prof. Dieter Hofmann (Rektor, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle), René Rebenstorf (Beigeordneter Stadtentwicklung und Umwelt, Stadt Halle (Saale)), Sabine Spansel (Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt), Helgard Tittel (Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt), Nicole Weishof (Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt), Carla Wilkins (Lichtvision Design)

Stellvertretende Sachpreisrichter*innen: Linda Baasch (Kanzlerin, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle), Thomas Bechstein (Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt), Ann-Kristin Georg (Fachbereich Städtebau und Bauordnung, Stadt Halle (Saale)), Matthias Kloss (Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt), Prof. Paul McDevitt (Professor für Zeichnung und Druckgrafik, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle), Thomas Neumann (Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt), Dr. Brigitta Ziegenbein (Abteilungsleiterin Stadtplanung, Stadt Halle (Saale))

Sachverständige Berater*innen (ohne Stimmrecht): Susann Euen (Architektin, Geschäftsführerin eww ARCHITEKTEN & INGENIEURE), Matthias Kloss (Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt), Andreas Rühl (Abteilung Denkmalschutz, Stadt Halle (Saale)), Dr. Volkert Seifert (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt)

Der Katalog
Zur Ausstellung erscheint im Hochschulverlag eine Publikation mit Textbeiträgen von Dieter Hofmann, Linda Baasch, Paul McDevitt und Jórunn Ragnarsdóttir. Im Katalog sind alle in der Ausstellung gezeigten Entwürfe dokumentiert. Die Publikation ist zur Ausstellung erhältlich.

Belegexemplare des Katalogs erhalten Sie zur Ausstellungseröffnung am 7. April 2022 sowie auf Anfrage in der Pressestelle.

Druckfähige Fotos der Preisträger*innenentwürfe finden Sie unter
https://www.burg-halle.de/neubaukunst

Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 7. April 2022, um 16.30 Uhr, sprechen Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Andreas Grobe, Geschäftsführer des Landesbetriebes Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt und Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle (Saale). Eine Einführung in die Bedeutung des Bauvorhabens geben Prof. Dieter Hofmann, Rektor der BURG, Linda Baasch, Kanzlerin der BURG sowie Prof. Andrea Zaumseil, Dekanin des Fachbereichs Kunst. Die Preisverleihung in Anwesenheit von Prof. Dr. Armin Willingmann wird moderiert von Thomas Dietzsch, Architekt und Mitglied des Wettbewerb-Preisgerichtes.

 

BURG bauen
Ergebnisse des Architekturwettbewerbes Neubau – Ateliers und Werkstätten der Kunst
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle


Ausstellungsdauer: 8. April bis 8. Mai 2022.
Eröffnung und Preisverleihung: Donnerstag, 7. April 2022, 16.30 Uhr.
Presserundgang: Donnerstag, 7. April 2022, 11 Uhr.
Ort: Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Täglich 14 bis 19 Uhr
Eintritt und Zugang: Der Eintritt ist kostenfrei. Bitte informieren Sie sich auf der Website der Burg Galerie über mögliche coronabedingte Einschränkungen.
Kurator*innen: Dr. Jule Reuter, Kuratorin Burg Galerie im Volkspark, gemeinsam mit Martin A. Büdel, Johanna Hollo, Pepe Nitz in Zusammenarbeit mit Flora Taubner und Normann Seils
Aktuelle Informationen: www.burg-halle.de/galerie
Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #BurgHalle, #Burgbauen und #NeubauKunst
 

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet.

Begleitprogramm

Führung durch die Ausstellung mit Co-Kurator Martin A. Büdel, Innenarchitekt:
Mittwoch, 13. April 2022, 16 Uhr. Anschließend Besuch des Baufeldes in der Seebener Straße. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Führung durch die Ausstellung mit Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark: Mittwoch, 20. April 2022, 17 Uhr. Anschließend Besuch des Baufeldes in der Seebener Straße. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Führung durch die Ausstellung mit Pepe Nitz, Studierender der Innenarchitektur:
Mittwoch, 27. April 2022, 16 Uhr. Anschließend Besuch des Baufeldes in der Seebener Straße. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Führungen durch die Ausstellung
Jeden Sonntag um 15 Uhr führen Studierende der kunstpädagogischen Studiengänge durch die Ausstellung. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Museumsnacht Leipzig/Halle: Samstag, 7. Mai 2022, 18 bis 24 Uhr
Zur diesjährigen Museumsnacht bietet die Ausstellung ein vielfältiges Programm an:
18 bis 19 Uhr: Change the View
Es gibt nur eine*n Sieger*in des Architekturwettbewerbes, jedoch auch viele der anderen Entwürfe sind beeindruckend. Zusammen mit dem Rektor der BURG, Prof. Dieter Hofmann, und dem Co-Kurator Martin A. Büdel dürfen Besucher*innen die kleinen Architektur-Modelle in die Hand nehmen und im großen Umgebungs-Model platzieren.
20 und 21 Uhr: Kurator*innenführung durch die Ausstellung
Ab 22 Uhr:
Musik mit Valentine.B