Gustav-Weidanz-Preisträger Willy Schulz stellt im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) aus

Die Kabinettausstellung ist vom 9. April bis 12. Juni 2022 zu sehen. Der Gustav-Weidanz-Preis der BURG wurde 2021 vergeben.

Willy Schulz, Tony
Installation, Dresden, 2020
Hund: 3D-Druck, Klarlack, Sterling-Silber-Pigmente
Schlachtewanne: Metall, MDF, Lack, Folie, Epoxydharz
Foto: Willy Schulz

Der mit dem Gustav-Weidanz-Preis für Plastik ausgezeichnete Künstler Willy Schulz zeigt vom 9. April bis 12. Juni 2022 seine Arbeiten in einer Kabinettausstellung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale). Der Gustav-Weidanz-Preis der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wird an junge Bildhauer*innen verliehen. 2021 wählte die Jury den in Dresden lebenden Willy Schulz (*1990) aus.
Willy Schulz überzeugte die Jury durch die gelungene Balance der visuellen Kraft seiner Bildwerke. Die Installationen des in Dresden geborenen Nachwuchsbildhauers beruhen oftmals auf der Auseinandersetzung mit der Materialität der Dinge. Mit vorgefundenen, teils bearbeiteten Gegenständen und Materialien, deren Umwidmung oder Neukontextualisierung zu völlig neuen Themenzusammenhängen und Aussagen führen, hinterfragt Willy Schulz Tradiertes, gesellschaftliche Werte und aktuelle Themen wie das der kulturellen Aneignung oder Funktion und Folge von Grenzen. Im Bewusstsein der Möglichkeiten sowie der Tradition der Bildhauerkunst und unter Verwendung eines zeitgenössischen Farbenkanons und einer kräftigen Formsprache stellt Schulz sich der Herausforderung, hinzusehen, aufzuklären und zum Nachdenken anzuregen.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) verteilt sich über drei Standorte innerhalb des Museums. Mit der zweiteiligen Arbeit Tony von 2020 greift Willy Schulz als Intervention in den Abschnitt Sakrale Kunst vom Mittelalter bis Barock der permanenten Sammlungspräsentation des Museums ein. Im Hauptgeschoss findet die neue Arbeit In Reih und Glied im Abschnitt Kunst im Nationalsozialismus der Sammlungspräsentation Wege der Moderne ihren Ort. Sie thematisiert mit einem überlebensgroßen Objekt die Rolle von Künstlerinnen und Künstlern, von Menschen allgemein in repressiven Gesellschaftssystemen. Das Werk ist die Umsetzung des Konzepts von Willy Schulz in Auseinandersetzung mit dem Initiator des Preises, Gustav Weidanz, womit er sich 2021 bewarb und die Jury überzeugte. Ein dritter Standort ist das Turmkabinett im zweiten Obergeschoss, in dem eine weitere neu entstandene Arbeit (Cerberus Krypta) präsentiert wird. Sie entstand in direkter Auseinandersetzung des Künstlers mit dem konkreten Ausstellungsraum.

Im Sommer wird im Verlag der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle eine Begleitpublikation erscheinen mit einem umfangreichen Text zum Werk des Künstlers von Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin Lucie Klysch.

Eine Ausstellung im Rahmen von Frühling in Halle (Saale): Spektrum Bildhauerei.

Gustav-Weidanz-Preis für Plastik
Der Gustav-Weidanz-Preis wird seit 1975 von der BURG turnusmäßig vergeben und zählt bundesweit zu den wichtigsten Nachwuchsförderpreisen für Bildhauer*innen. Die Auszeichnung ist mit 2.500 Euro dotiert und wird zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 7. April 2022, im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) an den Künstler vergeben. Zusätzlich umfasst der Preis neben der Kabinettausstellung im Kunstmuseum Moritzburg auch eine Begleitpublikation. Auch erhielt der Preisträger die Möglichkeit, in der Kunstgießerei Strassacker eine Arbeit mit einer finanziellen Unterstützung von 1.000 Euro zu realisieren.

Der Gustav-Weidanz-Preis für Plastik wird gemäß der testamentarischen Verfügung des halleschen Bildhauers und langjährig an der BURG tätigen Hochschullehrers Gustav Weidanz (1889–1970) seit 1975 vergeben. Die Auszeichnung dient der Förderung junger Bildhauer*innen, die nicht älter als 35 Jahre sind und ihren Wohnsitz in Deutschland haben.

Preisträger Willy Schulz
Der Künstler Willy Schulz setzte sich bei der Ausschreibung des Gustav-Weidanz-Preises 2021 mit seinen Arbeiten gegen 98 Bewerber*innen aus dem gesamten Bundesgebiet durch. Willy Schulz wurde 1990 in Dresden geboren, studierte Bildende Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Dresden und ist derzeit Meisterschüler bei Prof. Wilhelm Mundt. Zu seiner Arbeit als Künstler gehört auch sein Engagement für den Offspace C.Rockefeller Center for Contemporary Arts Dresden, der als kultureller Begegnungsort mit den Bürger*innen der Umgebung gedacht ist.


Begleitprogramm

Künstlergespräch mit Willy Schulz
Donnerstag, 9. Juni 2022, 19 Uhr: Gespräch mit Prof. Bruno Raetsch, Professor für Plastik/Bildhauerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, und Anke Dornbach, Sammlungsleiterin des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale).
Kosten: 3 Euro


Kabinettausstellung des Gustav-Weidanz-Preisträgers Willy Schulz
Ausstellungsdauer: 9. April bis 12. Juni 2022
Preisvergabe und Vernissage: Donnerstag, 7. April 2022, 19 Uhr im Anschluss Ausstellungsrundgang mit dem Künstler
Kuratorin: Anke Dornbach
Ort: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Dienstag, 10 bis 18 Uhr
Eintritt:. 13 Euro, ermäßigt 9 Euro, für Burg-Studierende Eintritt frei. Der Erwerb eines Onlinetickets wird empfohlen.
Kooperationspartner: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Förderer: Freundes- und Förderkreis der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Kunstgießerei Strassacker (Süßen), Saalesparkasse
Weitere Informationen: www.kunstmuseum-moritzburg.de