Fonja

Diplompräsentation von Lina Zacher / Klasse Stella Geppert / 26.04.2019 / 14 Uhr / Kino Zazie, Kleine Ulrichstraße 12, Halle (Saale)

Dieses und folgende Bilder: Filmstills aus "Fonja", Dokumenetarfilm, 82 Min., Mad/De, OmU (Eng), 2019

Groß und verschwommen, blau, grün, violet, das stechende Licht der Sonne und ein unaufhörlicher hoher Ton - der Abendappell um 6 Uhr im Antanimora Jugendgefängnis.

Ausgangspunkt meines Abschlussprojektes "Fonja" war die Suche nach Mikrokosmen bzw. Räumen, in denen eigene Regeln gelten - Lebenswelten, die parallel oder inmitten einer Gesellschaft existieren.
"Fonja" ist ein Portrait des Jugendgefängnisses Antanimora in Madagaskar aus der Innenperspektive von 10 Gefangenen. Mit Kameras und Tongeräten entdeckten die Jugendlichen ihr vermeintlich bekanntes Umfeld neu.

Während eines 4-monatigen Filmproduktionsworkshops entwickelten die Jugendlichen selbständig Methoden und Vorgehensweisen beim Filmen, einige impulsiv und radikal, andere sehr gewissenhaft und leise und doch alle mit der gleichen Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit.

Das Resultat des Workshops, ein 82 minütiger Dokumentarfilm erzählt über einen Ort und gleichzeitig einen Mikrokosmos, in dem Werte und Normen selbst geschaffen werden und in dem sowohl starke Machtstrukturen als auch eine enge Gemeinschaft vorherrschen.

Es geht um die Bewältigung des Alltags, die Auseinandersetzung mit anderen Gefangenen, das Entwickeln von Gewohnheiten und Lösen von Problemen, ums Einhalten und Aufstellen interner Regeln, ums Aushalten und ums Zusammenhalten und letztlich geht es um eine starke Gruppe, die wohl außergewöhnlichste Filmcrew Madagaskars, die all ihre Energie und Kreativität einsetzt, um ihren eigenen Film zu realisieren.