Picknick
Kurzprojekt
2 wöchige Fachaufgabe, Sommersemester 2018
bei Prof. Vincenz Warnke und Dipl. Ing Johanna Richter
1. Studienjahr
Am Ende dieser Fachaufgabe wurden alle Kommilitonen aus dem Studienjahr zu einem leckeren gemeinsamen Picknick eingeladen. Zu diesem abschließenden, gemeinschaftlichen Ereignis sollte jeder Teilnehmer etwas Nützliches gestalten und mitbringen. Diese „Mitbringsel“ galt es in den zwei Wochen zuvor zu entwerfen und gebrauchsfertig umzusetzen, so dass dieses schöne Mahl reibungslos und in angenehmer Atmosphäre von statten gehen konnte und allen schmeckte und viel Freude bereitete.
PIC.PACK von Sayoon Yang
(Fotos von Sayoon Yang)
Eine Fahrradtasche wird eine Picknickdecke
PIC.PACK ist ein Bogenpapier. Aber wenn man das nach dem Schnittmuster faltet, bekommt man eine Fahrradtasche.
Was braucht man unbedingt für ein Picknick?
Für ein minimalistisches Picknick braucht man nicht so viel, ein schönes Wetter und ein Ort für Ruhe, bzw. Unterhaltung reicht schon. Um ein kleines Reich auf eine grüne Wiese zu gründen, benötigt man eine Picknickdecke. Solche Decken transformieren einen normalen Ort zu einem Festort.
Transformation : Alltagsbegleiter kann andere Rolle spielen
In Picknick-Saison fährt man häufig zum Park oder See mit dem Fahrrad. Dieser alltägliche Begleiter wurde als den Ausgangspunkt für das Projekt genommen. Außerdem braucht man eine Tasche oder einen Korb, um kleine Baguette, Brotaufstrich, Obst und Getränke zu transportieren. Was passiert, wenn diese Tasche zu einer Picknickdecke transformiert wird? Und was für eine Material für sowohl für eine Tasche als auch für eine Picknickdecke geeignet?
Tasche aus Papier
Wasserdicht, reißfest und formstabil soll die Material sein. Für diesen Prototyp wurde Milchtütenpapier als erster Versuch genommen und gefaltet. Diese Material wird von beidseitig PE beschichtet und wie andere Getränketüten wiederverwendbar. Für das Modell wurde gefeilte runde Metallscheibe und die Gummiringe als die Knöpfe-Funktion entwickelt und verwendet.
Fold it, Pack it and Picnic!
Tree Firefly von Andreas Rier
(Foto von Andreas Rier)
Eine Lampe „zum in die Bäume hängen“. Meine Idee war es, mit möglichst kleinem Packmaß eine Leuchte zu gestalten, die als Taschenlampe genauso wie als „Lampion“ funktioniert. Das Picknickgaget besteht aus einem recycelten Weinkorken mit einer intergrierten 6 V LED und aus einer Holzhülse mit einem 10m langen Seil. Das Seil ist in im Inneren der Hülse verankert. Das andere Ende kann man mit einem einfachen Knotensystem an einer beliebigen Flasche befestigen. Die Holzhülse ist am hinteren Ende massiv und eignet sich bestens als Gewicht, um das Seil einfach über einen Ast zu werfen. Dann hängt man die als „Lampenschirm“ fungierende
Flasche an das Seil, füllt sie mit wenig Wasser und stöpselt den Korken mit der Lichtquelle nach unten, in den Flaschenhals. Durch Wind und Bewegung der Bäume streut das Wasser das Licht und sorgt für eine entspannte Atmosphäre.
Essbares Picknickgeschirr von Elena Bangel
(Fotos von Elena Bangel)
Ein Picknick ohne Müll, ohne Plastik- oder Pappgeschirr und ohne lästiges aufräumen. Das essbare Picknickgeschirr aus Wirsingblättern soll
eine Alternative zum Plastik/Pappgeschirr sein und ist gleichzeitig ein leckerer Snack. Am Ende eines Picknicks muss man nicht mehr viel aufräumen oder dreckiges Geschirr zurück in den Rucksack packen, man isst es einfach auf! Bei der Suche nach Lebensmitteln, die sich für essbares
Geschirr eignen habe ich viel ausprobiert. Angefangen bei Nori-Pappmachee, getrockneter Orangenschale, getrocknetem Rotkohl, Rhabarberblättern, einem Gemisch aus Speisestärke und Wasser bis hin zu
zusammengenähten Porreestreifen, einem Brei aus pürriertem Rharbarber und getrockneten Rharbarberstreifen. Überzeugt haben mich letztendlich
getrocknete Wirsingblätter, sie bleiben durch ihre verzweigte Blattstruktur auch nach dem trocknen stabil, lassen sich gut in Form bringen und haben
hervorragende wasserabweisende Eigenschaften. Auch geschmacklich überzeugen die krossen Gemüsechips.
RUCKE von Lilian Walters
(Fotos von Lilian Walters)
RUCKE
ist die clevere Kombination aus Rucksack und Decke. In wenigen einfachen Schritten kannst Du deine Picknickutensilien in Rucke einpacken, dann zuschnallen, straff ziehen, aufsetzen, los geht‘s. Angekommen, absetzten, ausbreiten und der Tisch ist schon gedeckt. Das stabilisierende Rückenteil des Rucksacks ist gleichzeitig eine ebene Fläche auf der Picknickdecke. Das verhindert das lästige Umkippen von Flaschen und Gläsern und kann sogar ganz schnell als richtiger Tisch umgewandelt werden, indem Du z.B. einen Bierkasten darunter stellst.
Frederik von Anna Freudenberg und Wayra Aguilar
(Fotos von Anna Freudenberg und Wayra Aguilar)
Jeden Sommer aufs Neue starten wir in der Grillsaison. Picknickwiesen mit hinterlassenen Einweggrills und anderen Überresten der vergangenen Sommernacht sind hierbei kein seltener Anblick.
Ein Einweggrill ist wie der Name schon sagt nur zur Einmahligen Benutzung gedacht. Man kauft ihn für ein kleines Geld, grillt damit für wenige Stunden, um ihn dann wieder wegzuwerfen. Die meisten Einweggrills bestehen zudem aus Aluminium, einem in der Herstellung sehr energieaufwändigem Metall, deren Zersetzung in der Natur ca. 150 Jahre dauert
Dass Grillen auch ohne Rauch und Kohle geht und man dabei auch keinen Müll hinterlassen muss, zeigt das Prinzip des solarkochers - kochen mit der Kraft der Natur! Solarkocher haben eine lange Geschichte und fanden bereits im alten Ägypten Verwendung, leider sind jedoch viele Systeme für den Transport unpraktikabel. Das Ziel hinter Frederik war es daher ein faltbares, möglichst leichtes und somit handlicheres Modell zu entwickeln, dass in jeden Rucksack passt und den herkömmlichen Einweggrill ersetzt.
Hauptbestandtteil des Solarkochers sind die vielen parabolisch angeordneten Spiegelflächen, mit denen die Sonnenstrahlen eingefangen und gebündelt werden. Herrscht direkte Sonneneinstrahlung auf die Flächen des Solarkochers, kann er sich in 10 Minuten auf bis zu 130 Grad Celcius erhitzen.
Wildwuchs von Fanny Undritz
(Fotos von Fanny Undritz)
Ausgehend von der Fragestellung wie viel Essbares uns bei einem Picknick in der Natur umgibt, ohne uns darüber bewusst zu sein entstand „Wildwuchs“. Das Produkt besteht aus einem handlichen Schneidebrett, das leicht überall hin migenommen werden kann. Auf der Rückseite sind dünne Sperrholzbretter geschraubt. Diese können wie ein Fächer auseinander geschoben werden. Darauf zu finden sind Zeichnungen und Informationen zu wild wachsenden und vorallem essbaren Pflanzen in der
Umgebung von Halle. Dazu befindet sich auf jeder Seite ein simples Rezept, das sich gut für ein Picknick eignet. In der Praxis sucht man also einfach mit dem Frettchen in der Hand in seiner Umgebung nach Pflanzen. Zurück auf der Picknick Decke werden die gefundenen Kräuer auf dem Schneidebrett geschnibbelt und zubereitet.
Lenker_Brosche von Alina Weber
(Foto von Alina Weber)
Aufmerksam Sein für das kleine Glück!
Wie oft fährt man mit dem Fahrrad durch die Stadt, auf dem schnellsten Weg von A nach B, und nimmt dabei nur Asphalt, Verkehr und Straßen wahr. Doch die schönsten Blumen wa- chsen bekanntlich am Wegesrand, an Zäunen, Büschen und Hecken.
Die Lenker_Brosche ist eine kleine, schlichte Vase, die mit einem speziellen Gummi am Lenker befestigt wird. Sie lädt dazu ein, unterwegs die Augen offen zu halten. Das Pflücken einer Blume, eines schönen Grashalms, eines Zweiges stellt ein Innehalten auf dem Weg da. Ein kurzer Pausenmoment, ein bewusstes Wahrnehmen von etwas ebenso unspektakulären wie besonderen - einem Pflänzchen. In die Lenker_Brosche gesteckt, bleibt es auf dem weiteren Weg im Blickfeld sichtbar.
Der Gummi passt sich durch seine einfache Schling-Technik jedem Lenker an. Eine kleine Lasche zwischen Vase und Len-ker verhindert Klappern und Kratzer im Glas. Ist die Vase aus durchsichtigem Glas leer, fällt sie kaum auf - alleine der Gummi bleibt ein farbiges, schmuckes Detail. Sowohl Vase als auch Gummi sind in der Formsprache reduziert und klar.