VOGELFUTTERSPENDER von Felix Cordes und Jakob Trepel
Durch die immer weiter ansteigende Zahl an Monokulturen fehlt Vögeln mehr und mehr die natürlichen Nahrungsgrundlage, was zum Teil zu massivem Artenrückgang führt. Was man selbst konkret dagegen tun kann ist, Vögel ganzjährig zu füttern. Damit das gelingen kann haben wir nach einer Lösung gesucht, die es jedem ermöglicht für möglichst wenig Geld und mit möglichst kleinem Aufwand Futter für die Vögel anzubieten.
Herausgekommen ist ein Vogelfutterhaus, dass dadurch überzeugt, dass die Verpackung gleich als fertiges Futterhaus benutzt werden kann. Alles was man tun muss, ist es umzudrehen, den Deckel abzunehmen, ihn um 60° zu drehen und es anschließend mit espannter Schnur wieder umzudrehen und aufzuhängen wo man möchte. Durch die gänzlich kompostierbaren Materialien kann es auch im Wald verwendet werden, wo es nachher einfach zu Erde wird.
Diese Form des Futterspenders richtet sich besonders an die hier heimischen Singvögel wie etwa die Meisen, Kleiber und Finken.
Foto von Felix Cordes und Jakob Trepel
Vögel füttern
Neue Wege Federvieh zu ernähren und zu behausen
Kurzprojekt
2 wöchige Fachaufgabe, Wintersemester 2018/2019
bei Prof. Vincenz Warnke und Dipl. Ing Johanna Richter
1. Studienjahr
AUFGABE
Vor über 100 Jahren bot die noch intakte Natur den Vögeln viele wertvolle Nahrungs-, Schutz- und Nistplätze und es bedurfte zu dieser Zeit eigentlich keiner weiteren Fütterung und Pflege im Stadtgebiet durch Menschenhand.
Durch die nun vielerorts chemisch belasteten Böden und den Mangel an Insekten etc., ist das Füttern von Vögeln im Garten, auf der Terrasse, dem Balkon oder im Stadtraum heutzutage wieder wichtig und notwendig geworden.
Aktuell werden 118 der 248 als heimisch geltenden Brutvogelarten als gefährdet auf der Roten Liste geführt!
Daher riefen wir auf, neuartige Gestaltungsideen zu entwickeln, mit deren Hilfe Vögel auf sinnvolle Weise ernährt
oder behaust werden können.
Vom originellen Vogelhaus, Futterspender samt einer spannenden Verortung, bis hin zu einem zukunftsweisenden Konzept oder einer verbesserten Rezeptur für das Futter war dabei alles denkbar.
SPIESSVOGEL von Robert Walther und Jonas Hermann
Der Spiessvogel richtet sich an den Vogel und den Menschen. Einerseits soll das „Vogelhaus“ dem Vogel dienen, ihm einen Ort geben und die Möglichkeit bieten, sich zu nähren. Andererseits fordern die Stäbe den Menschen auf, ein Gebilde zu kreieren, welches sich durch spielerisches Erfahren der Möglichkeiten, sehr unterschiedlich entwickeln kann. Auf den Stäben können verschiedene Nahrungsmittel aufgesteckt werden. Hier soll eine tiefere Auseinandersetzung ermöglicht werden. Welche Umgebung wird von welchen Vögeln angenommen und welche Nahrungsmittel bevorzugen sie in welcher Form?
Der Spiessvogel besteht aus 50 Buchen-Rundstäben. Davon dienen 20 als Träger, in denen jeweils vier, um 90° versetzte Bohrungen gesetzt sind. Die restlichen 30 Stäbe, die durch die tragenden Stäbe gesteckt werden können, dienen als Spieße für das Vogelfutter und sind deshalb an beiden Enden angespitzt. Der Spiessvogel wird über eine, mit zwei Haken versehenen Hanfschnur aufgehängt.
Foto von Robert Walther und Jonas Hermann
FINNE von Friedrich Wördehoff und Sanghee Kang
Unsere Gewässer sind in einem denkbar schlechten Zustand. Unser Ziel ist es dort Ufervegetation zu schaffen, wo es der Flora und Fauna nicht mehr möglich ist sich von alleine anzusiedeln: begradigte Kanäle, künstliche Seen oder Retentionsteiche. Hierfür haben wir eine schwimmende Pflanzengesellschaft nach natürlichem Vorbild entworfen. Durch gezielte Material- und Pflanzenwahl, soll eine sich langfristig selbsttragende Insel geschaffen werden. Unser Modul lässt dich mit den Auftriebskörpern bestücken und bietet der Vegetation Zeit zur Entwicklung. Je nach Vorkommen kann das z.B. Stroh, Schilf oder Bambus sein. Diese dienen gleichzeitig als Nährboden für die darauf gepflanzten Seggen- und Schilfarten. Der Seggen bildet ein feines Wurzelgeflecht, welches die Insel dauerhaft festigt und das durch die Vertorfung entstehende Sumpfgas auffängt. Mit dem hohlen Luftleitgewebe des Schilfs ist so ein dauerhafter Auftrieb möglich.
Foto von Friedrich Wördehoff und Sanghee Kang
DRIB von Katharina Michnik und Theresa Goldenberg
drib ist ein Produkt das diese Problematik mit Spaß verbindet, auch jüngere Menschen animieren und diese auf das Problem aufmerksam machen soll. Eine Tube voll Vogelfuttermasse, in lustigen Farben, lädt dazu ein, Hausritzen zu schmücken, zu malen oder etwas zu schreiben. Die Assoziation zu Street Art ist nicht weit und die Anwendung sorgt für Aufmerksamkeit. Durch eine wiederauffüllbare Tube ist das Produkt nachhaltig verpackt und eineRezeptanleitung auf der Tube regt zum Selbst herstellen an. Bei Belieben soll diese jedoch auch im Supermarkt wieder
auffüllbar sein. Eine Nachfüllstation bietet dort die
Möglichkeit, die Tube neu zu befüllen und sich über Vögel und die aktuelle Situation zu informieren. Des Weiteren gibt es eine Monatsvogelfuttermasse, die auf Vorlieben
bedrohter Vogelarten abgestimmt ist und ausführlich diese vorstellt. drib generiert mit Kreativität und Spaß die Aufmerksamkeit und Auseinandersetzung einer jüngeren Generation und schafft ein Bewusstsein für den Erhalt der Artenvielfalt der Vögel.
Foto von Katharina Michnik und Theresa Goldenberg
SPARROW AROR von Chaewon Song und Max Greiner
Keine Sorge - hierbei handelt es sich nicht um ein Werkzeug der Vogeljagd.
Ganz im Gegenteil: den Vögeln wird etwas Gutes getan. Der „Sparrow Arrow“ ermöglicht Nutzern auch ohne eigenen Balkon, Terrasse oder Garten das Vogelfüttern und beobachten. Die Idee des Produktes bedient sich der einfachen Technik des Saugnapfes, wodurch es auf fast allen glatten Oberflächen hält. Primär ist aber der Einsatz an Fensterscheiben vorgesehen.
Foto von Chaewon Song und Max Greiner
MEHLWURMBUNKER von Luis Braun und Luc Bohrmann
Hoher Pestizideinsatz und zunehmende Flächenversiegelung erschweren unseren heimischen Vögeln die Nahrungssuche enorm.
Industriell produziertes Vogelfutter aus monokultureller Landwirtschaft nimmt den Vögeln ihre natürlichen Lebensräume.
Unser Mehlwurmbunker ist eine, sich selbst erneuernde Futterquelle. Mithilfe von Obst- und Gemüseabfällen produziert dieser wichtige tierische Proteinquellen, die gerade im Sommer zur Aufzucht des Nachwuchses benötigt werden.
Der Mehlwurmbunker kann auf jedem Balkon oder Fensterbrett angebracht werden, am besten in der Küche. Durch regelmäßiges Einfüllen von Bioabfall reproduzieren sich die Mehlwürmer. Vorn ist ein Balkon mit Schlitz, dort können die herauskriechenden Würmer oder Käfer direkt von Vögeln verspeist werden. Diese Fläche ist Rot hervorgehoben, sodass sich die hellen Würmer optisch abheben – der hungrige Vogel sieht das schon von weitem.
Zusätzlich entsteht durch die Verdauung der Mehlwürmer Humus, der durch das feinmaschige Edelstahlgitter in die unterste Box fällt und weiterverwendet werden kann.
Foto von Luis Braun und Luc Bohrmann
FREIBAD von Lena Eichhorn und Jesu Park
An Vogeltränken erfreuen sich sowohl die Menschen beim Vögel beobachten, als auch der Vogel selbst beim Baden und Trinken. Gerade diese sind immer mehr auf den Menschen angewiesen, da besonders in Städten natürliche Gewässer nahezu verschwunden sind. Als Vogeltränke reicht ein Blumenuntersetzer an einem hohen gut überblickbaren Platz.
"Freibad" basiert auf diesem Konzept, es ist eine Aufhängung für alle mit Balkon oder Garten. Die Aufhängung besteht aus zwei identischen Ringen, die durch Seile und einem Schäkel am Ende aufgehängt werden. In diese Ringe wird ein Blumentopf(oben) und ein Untersetzer(unten) gestellt. Beim Gießen der Blume/Pflanze entsteht unten aus dem abfließenden Wasser ein Vogelbad.
Foto von Lena Eichhorn und Jisu Park
TAUBENPLATTE von Anton Grabolle und Karl Schinkel
Wir haben ein Konzept entwickelt, es soll den „Die Scheibe“ ist ein leerstehender Plattenbau im Zentrum Halle-Neustadts. Sie gehört zu einem größeren Komplex von 5 Gebäuden und wurde seit 1998 dem Verfall überlassen. Dieses Areal eignet sich perfekt für die Installation von neuen Taubenschlägen, da bereits hunderte von Taubenpaaren in und um den Betonbau Unterschlupf gefunden haben – die bestehenden Umstände sind jedoch alles andere als artgerecht.
Die Umfunktionierung von alten Wohnungen in geeignete Unterkünfte ist mit wenig Aufwand verbunden. Um dies umzusetzen, muss man lediglich einfache Brutkästen und keine großen Anlagen installieren. Die Kästen werden in den alten Wohnungsteilen angebracht, sodass Mensch und Tier einfach Zugang finden. Dort kann problemlos das Austauschen der Eier, die veterinärmedizinische Versorgung und die Reinigung der Brutstätten durch ehrenamtliche Helfer vorgenommen werden.
So soll der erste Schritt gemacht sein, die Lebensqualität der Tauben der Stadt zu verbessern und den Leerstand alter Gebäude sinnvoll zu nutzen.
Foto von Anton Grabolle und Karl Schinkel
PICKY BIRDS von Johanna Schmidtke, Julia Müll und Lara Herrmann
Selbstbau- und Lernkasten zu den heimischen Wintervögeln
„Picky Birds“ soll dazu anregen, sich mehr mit den Vögeln auseinanderzusetzen die in unserer unmittelbaren Nachbarschaft leben und gleichzeitig unser Wissen über sie erweitern. Dies kann mit dem Beobachten der Tiere im eigenen Garten oder vor dem Fenster beginnen.
In diesem Set findet man alle Zutaten, die man braucht, um selbst Vogelfutter Riegel
herzustellen. Dabei kann man darauf achten, welche Vögel welche Körnermischungen am liebsten haben. Die Infokärtchen kann man mitnehmen wenn man Vögel beobachten geht und mit Hilfe der Bilder die Vögel bestimmen.
Foto von Johanna Schmidtke, Julia Müll und Lara Herrmann