Rückblick auf die BurgLabs Herbstsession 2021

Die BurgLabs öffneten ihre Türen für eine Woche mit Workshops, Diskussionsrunden und anderen spannenden Events.

Mit Kat Austen, Johann Bauerfeind, Prof. Dr. Veronica Biermann, Patricia Blume, Burg gründet! PLUS, Willy Dargel, Elise Eeraerts, Dr. Bodo-Carlo Ehling, Henning Frančik, Katrin Fritsch, Prof. Mareike Gast, Ulrich Goedecke, Michael Goß, Dr. Christian Herbst, Thomas Ihle, Sarah Kaiser, Dr. Franziska Knoll, Johannes Kohout, Shuyun Liu, Dr. Falko Matthes, Stefano Mori, Rebecca Ritter-Grießhammer, Dr. Shrikrishnan Sankaran, Sophie Schüpbach, Johanna Steindorf, Farid Taher, Janek Totaro, Ina Turinsky, Moisés Horta Valenzuela, Andi Wagner, Anselm Wohlfahrt

Stampflehm-Objekt von den Teilnehmer*innen der Herbstsession Taufiq El-Mokdad, Valentina Gürtler und Pepe Nitz © BurgMaterial

Unter dem Motto „re-up“ veranstalteten die BurgLabs vom 20. bis 24. September 2021 ihre Herbstsession. Nach einer erfolgreichen ersten BurgLabs Session im März dieses Jahres durften wir zum zweiten Mal ein vielfältiges Programm für Interessierte aus den Bereichen Kunst und Design sowie angrenzenden Wissenschaften zusammenstellen. Wurde die Frühjahrssession noch ausschließlich digital ausgerichtet, konnten BioLab, SustainLab und XLab nun für fünf Tage ihre Türen öffnen und BURG-Studierende sowie Gäste mit zahlreichen anwendungsbezogenen und austauschbasierten Formaten auf den Design- und den Kunst-Campus einladen.

 

Vielfältige und anregende Woche

An den Workshops, Diskussionsrunden und weiteren Events nahmen rund 250 BURG-Studierende und Gäste teil. Ganz herzlich wollen wir uns bei allen Teilnehmer*innen bedanken, die mit ihren gestalterischen Ideen für eine lebendige und produktive Session-Woche gesorgt haben. Ein großes Dankeschön gilt außerdem den rund 30 Mitwirkenden und den zahlreichen Helfer*innen, die sowohl auf als auch hinter der Bühne die Herbstsession auf die Beine gestellt haben – ganz besonders dem Konsum-Team.

 

Die einzelnen Workshops im Überblick

Prof. Mareike Gast, Leiterin der BurgLabs, eröffnete die Herbstsession am Montagmorgen bei einer Tasse Kaffee vom Konsum. Frisch gestärkt schwärmten die Teilnehmenden anschließend in die einzelnen Workshops aus.

In sechs verschiedenen Workshops konnten alle Studierenden neue gestalterische Methoden kennenlernen und ausprobieren. Das BioLab zeigte in seinem zweitägigen Workshop „Forming the Living“, wie sich mikrobielle Lebensräume formen lassen. Gemeinsam mit der Berliner Künstlerin Kat Austen vermittelten die Workshopleiter*innen Johann Bauerfeind, Shuyun Liu, Dr. Falko Matthes, Rebecca Ritter-Grießhammer und Andi Wagner, wie man mit symbiotischen Systemen arbeiten und bioaktive Materialien herstellen und manipulieren kann.

In der Workshopreihe „Rammed Earth“, die das SustainLab gemeinsam mit BurgMaterial betreute, war der Titel Programm: An drei Tagen drehte sich alles um die jahrtausendealte Bautechnik Rammed Earth oder auch Stampflehm. Am ersten Tag brachen die Teilnehmer*innen in Begleitung von Dr. Franziska Knoll von der Lehmbau-Initiative GOLEHM zu einer Exkursion auf, um das Material Lehm in der Natur und in verbauter Form kennenzulernen. Am zweiten Tag vermittelte die belgische Künstlerin Elise Eeraerts die Grundlagen der Stampf-Technik. Am dritten Tag erhielten die Studierenden Input vom Lehmbau-Experten Stefano Mori und erkundeten anschließend in freien Experimenten die Potenziale des Materials.

Zwei weitere Workshops hatte das XLab im Gepäck: In „Soft Robotics“ schufen die Studierenden unter der Anleitung von Anselm Wohlfahrt und Farid Taher pneumatisch gesteuerte Objekte und experimentierten mit deren Bewegungen. Der Berliner Sound-Künstler Moisés Horta Valenzuela gab in seinem Workshop eine Einführung zu „Sound Synthesis“ und zeigte, wie neuronale Netzwerke und Deep-Learning-Algorithmen im Sound Design verwendet werden können.

 

Öffentliche Veranstaltungen ergänzten das Programm

Zusätzlich boten die drei Labs öffentliche Veranstaltungen an. Das XLab lud zum Vortrag „Hammer, Hilti, HoloLens: Handwerk zwischen Tradition und Innovation“ von Michael Goß, der anschließend mit den Praxis-Experten Ulrich Goedecke und Thomas Ihle sowie der BURG-Absolventin Sophie Schüpbach diskutierte. Ebenso organisierte das XLab zwei Open-Air Kinoabende mit thematisch passenden Filmen zu Robotik und Künstlicher Intelligenz. So konnten die Zuschauer*innen am ersten Abend „Autonome Artefakte“ sehen und anschließend sogar mit den Regisseuren Johannes Kohout und Janek Totaro ins Gespräch kommen. Am zweiten Abend lief „Coded Bias“ über die Leinwand, den Katrin Fritsch vom MOTIF Institute for Digital Culture kommentierte.

Im Freien und bei schönstem Sonnenschein setzten wir uns am Mittwoch in unser BurgLabs Pop-up Café. Bei einem Getränk stellten die Labs und renommierte Gäste aus Wirtschaft und Forschung in Impulsvorträgen Themen zu den Schwerpunkten „Boden & Region“ im SustainLab und „Leben & Material“ im BioLab vor. Danach war Zeit zum intensiven Austausch in lockerer Runde. Wir danken Dr. Shrikrishnan Sankaran und Dr. Christian Herbst für ihre Beiträge zu lebenden und intelligenten Materialien sowie Dr. Bodo-Carlo Ehling und Willy Dargel für ihre Beiträge zum vulkanischen Ursprung der Region Halle und zu anthropogenen Einflüssen auf den Boden.

Unter großer Resonanz eröffnete das SustainLab am Donnerstagabend seine Ausstellung „SOLUM – Über Böden und Erdhorizonte“. Nach einer kurzen Hinführung zum Thema von Prof. Dr. Veronica Biermann, Prorektorin für Wissenschaft und Forschung der BURG, gewährten Ina Turinsky und Henning Frančik aus dem SustainLab erste Einblicke in Konzept und Exponate. Anschließend konnten die Besucher*innen die Ausstellung selbst erkunden.

Darüber hinaus kooperierten die BurgLabs auch in dieser Session mit Partner*innen an der BURG. So beteiligte sich Burg gründet! PLUS mit zwei Veranstaltungen an der Herbstsession. In „Next Level“ konnten Studierende ihre Projekte vor einer Expert*innenrunde präsentieren und im „Open Innovation Table Tennis Lab“ im Designhaus wurden selbstgebaute Tischtennisschläger geschwungen. Außerdem lud Fem Power am Donnerstag zum digitalen Audio-Walk „Street-Haunting“ von Johanna Steindorf ein.

In der Abschlusspräsentation am Freitag zeigten die Teilnehmenden und Mitwirkenden, was in den Workshops entstanden war. Dabei offenbarte sich die inhaltliche Breite der Kurse und die erstaunliche Vielfalt der studentischen Outputs. Nach dieser intensiven Woche war der Ausklang mit Getränk an der Feuerschale wohlverdient.