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„Ein Teil der Verflechtung sein“ - Zwischenstand der Masterarbeit von Johanna Rogalla

Auf den ersten Blick vermag die Verzahnung von Textilien – insbesondere vom Textildesign – in heutige geopolitische Realitäten abstrakt erscheinen. Doch gerade einige der Arbeiten der Künstler*innen Judith Raum (eser), Wendelien van Oldenborgh (La Javanaise), Vincent Vulsma und der Modedesignerin Elisa van Joolen (Technik) zeigen sehr deutlich globale kolonial-wirtschaftliche Verstrickungen auf, die auch heute noch Auswirkungen auf instabile Infrastrukturen und geopolitische Verhältnisse haben.
Zu sehen sind Prozesse und Dialoge die ich führe: Beim Suchen und Finden von Zwischenräumen, Ambivalenzen, Auseinandersetzungen und Prozessen.

„Im Fach Kunstgeschichte werden die folgenden Worte ständig benutzt, um das zu charakterisieren, was man „High Art“ nennt: Mann, Menschheit [mankind], der einzelne Mensch [the individual man], Individualität, Menschen, Menschheit [humanity] die menschliche Figur, Humanismus, Zivilisation, Kultur, die Griechen, die Römer, die Engländer, Christentum, Spiritualität, Transzendenz, Religion, Natur, wahre Form, Wissenschaft, Logik, Reinheit, Evolution, Fortschritt, Wahrheit, Freiheit, Kreativität, Aktion, Krieg, Männlichkeit, Gewalt, Brutalität, Dynamik, Macht und Größe.In den selben Texten werden wiederholt andere Worte in Zusammenhang mit der sogenannten „Low Art“ verwendet: Afrikaner, Orientalen, Perser, Slowaken, Bauern, die Unterschichten, Frauen, Kinder, Wilde, Heiden, Sinnlichkeit, Vergnügen, Dekadenz, Chaos, Anarchie, Impotenz, Exotik, Erotik, Kunstgriff, Tattoos, Kosmetika, Ornament, Dekoration, Teppiche, Weberei, Muster, Häuslichkeit, Tapete, Stoffe und Möbel.Alle diese Worte finden sich in den Zitaten, die für diesen Beitrag zusammengetragen wurden. Die Zitate stammen aus Schriften und Aussagen von Künstlern, Kunstkritikern und Kunsthistorikern. Wie erheben keinen Anspruch auf Neutralität und führen nicht den historischen Zusammenhang an, in dem die Zitate stehen. Diese lassen sich den vorhandenen Werken zur Geschichte der modernen Kunst entnehmen. Unsere Analyse basiert auf einer persönlichen, zeitgenössischen Perspektive.“1

 

Valerie Jaudon und Joyce Kozloff

 

1Zitat: Valerie Jaudon und Joyce Kozloff „Kunsthysterische Vorstellungen von Fortschritt und Kultur“ in „Pattern and Decoration – Ornament als Versprechen“, p.46-4